In Obersirmian steht auf einem hochragenden Porphyrhügel die Kirche zur Hl. Apollonia. Das kleine Gotteshaus, welches ursprünglich dem Hl. Pelagius geweiht war, wurde im 12. oder 13. Jh. auf uraltem Siedlungsgrund erbaut. Es besitzt ein aus Stein gerahmtes Portal aus der Zeit um 1500. St. Apollonia steht auf einem bewaldeten Hügel, der auf der Sirmianerstraße mit dem Auto in wenigen Minuten erreicht werden kann. Schon der Standort legt die Vermutung nahe, dass die kleine Kirche in sehr früher Zeit erbaut worden ist. Der Fund eines Bronzearmbandes weist außerdem auf eine frühgeschichtliche Siedlung hin. Der ursprüngliche romanische Bau wurde um 1300 errichtet und besitzt eine Rundapsis mit Streben. Das Portal ist steingerahmt mit Eselsrückenbogen und Rundstab und dürfte aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts stammen. Die Tonne im Langhaus und das Gratgewölbe im Chor reichen in das 17. Jahrhundert zurück. Die Mauernische mit Eisentürchen diente als Sakramentshäuschen. Die Heilige Apollonia ist Fürbitterin gegen Zahnschmerzen und deshalb mit einer Zange in der Hand dargestellt. Sie ist Symbol ihres Martyriums, wobei ihr auf grausame Weise alle Zähne ausgerissen wurden. Den Schlüssel zur Kirche erhalten sie im Restaurant Apollonia, welches sich direkt unterhalb des Hügels befindet.
Es gibt keinen Ort in Südtirol, in dem keine Kirche steht: Christlich geprägt, gibt es hierzulande eine große Dichte an Kirchen und Kapellen, Klöstern und Abteien, die ältesten davon bereits aus der frühchristlichen Zeit. Entlang viel frequentierter Wege, die bereits im frühen Mittelalter als Verbindung zwischen Nord und Süd dienten, entstanden Kapellen als Schutz für Reisende, Hospize und Kommenden für Ritterorden. Dazu kamen Klöster auf dem Land und in Städten, größere Kirchen und Kathedralen. Heute sind weit über 250 Kirchen erhalten und zugänglich. Besuchen Sie diese in kultureller, künstlerischer und kunsthistorischer Hinsicht interessanten Bauwerke, die Zeugen einer wechselvollen Geschichte sind.