Südwest von Kastelruth, unter dem Laranzer Wald, liegt die nach dem Kirchenpatron benannte Ortschaft St. Osvaldo. Eine weithin sichtbare Landmarke ist der hohe Turm der Kirche. In einer Urkunde aus dem Jahre 1234, die anlässlich eines Gütertausches zwischen dem Benediktinerkloster Gerogerberg und Graf Albert III. von Tirol ausgestellt wurde, wird die Kirche erstmals erwähnt. Die Errichtung des Gotteshauses dürfte jedoch bereit im 11.Jh. erfolgt sein. Ein Hinweis darauf ist das Patrozinium, denn der Kultur des hl. Oswald von Northumbrien (nordostenengland) verbreitete sich vor und während der Zeit der Kreuzüge in Europa.
Es gibt keinen Ort in Südtirol, in dem keine Kirche steht: Christlich geprägt, gibt es hierzulande eine große Dichte an Kirchen und Kapellen, Klöstern und Abteien, die ältesten davon bereits aus der frühchristlichen Zeit. Entlang viel frequentierter Wege, die bereits im frühen Mittelalter als Verbindung zwischen Nord und Süd dienten, entstanden Kapellen als Schutz für Reisende, Hospize und Kommenden für Ritterorden. Dazu kamen Klöster auf dem Land und in Städten, größere Kirchen und Kathedralen. Heute sind weit über 250 Kirchen erhalten und zugänglich. Besuchen Sie diese in kultureller, künstlerischer und kunsthistorischer Hinsicht interessanten Bauwerke, die Zeugen einer wechselvollen Geschichte sind.