Es gibt keinen Ort in Südtirol, in dem keine Kirche steht: Christlich geprägt, gibt es hierzulande eine große Dichte an Kirchen und Kapellen, Klöstern und Abteien, die ältesten davon bereits aus der frühchristlichen Zeit. Entlang viel frequentierter Wege, die bereits im frühen Mittelalter als Verbindung zwischen Nord und Süd dienten, entstanden Kapellen als Schutz für Reisende, Hospize und Kommenden für Ritterorden. Dazu kamen Klöster auf dem Land und in Städten, größere Kirchen und Kathedralen. Heute sind weit über 250 Kirchen erhalten und zugänglich. Besuchen Sie diese in kultureller, künstlerischer und kunsthistorischer Hinsicht interessanten Bauwerke, die Zeugen einer wechselvollen Geschichte sind.
Die den beiden Apostelführern geweihte Kirche liegt gegenüber der Kapuzinerkirche und ist
ein Anbau des Ansitz Jöchlsthurn. Sie wurde von der Familie Jöchl erbaut, welche auch nach
damaliger Zeit selbst den Kaplan auswählten. Mit Aussterben der männlichen Linie wurde die
Kirche vom Hofgericht der Stadt übertragen. Die Erben der Familie Jöchl erhielten die Empore
zugesprochen, so dass sie der Messe beiwohnen konnten ohne sich unters Volk zu mischen.
Hierfür hatten sie sogar einen eigenen Zugang über das Wohnhaus. 1787 wurde die Kirche mit
dem schönen spätgotischen Flügelaltar des Tiroler Meister Friedrich Pacher von der Familie
Enzensberg, welche inzwischen Eigentümer des Jöchlsthurn war, zurückgekauft. Sie ist bis heute
im Privatbesitz und wie der Ansitz Jöchlsthurn selbst derzeit nicht zu besichtigen.