Aufgrund der Nähe zur Dolomitenfront entstanden in Innichen während des Ersten Weltkrieges 1914-1918 mehrere Militärspitäler, in denen so viele verwundete und erkrankte Soldaten verstarben, dass sie nicht mehr weiterhin im Stiftsfriedhof beerdigt werden konnten. Deshalb ersuchte Bürgermeister Josef Baumgartner das k. u. k. Grenzabschnittskommando Nr. 10 um die Errichtung eines eigenen interreligiöser Militärfriedhofes. Noch im Sommer 1915 wurden die notwendigen Arbeiten in Angriff genommen, sodass bereits ab Ende Juli 1915 die ersten verstorbenen Soldaten am neu errichteten Areal beerdigt werden konnten. Am 12. März 1916 schließlich wurden der Soldatenfriedhof und die Kapelle von Divisionspfarrer Anton Pircher geweiht und von Generalmajor Karl Englert seiner endgültigen Bestimmung übergeben. Bis November 1918 bestattete man im Soldatenfriedhof Burg über 700 namentlich bekannte Soldaten in Einzelgräbern, unter ihnen Mitglieder der k. u. k. Armee, italienische, russische, rumänische und serbische Kriegsgefangene sowie Bosniaken, und viele unbekannte Soldaten in einem Massengrab.
Als Innichen 1916 von italienischen Granaten beschossen wurde und folglich die Feier des Gottesdienstes in der Stiftskirche sowie der Franziskaner-Klosterkirche wegen der Gefahr eines Volltreffers zu riskant war, wurden die Heiligen Messen und Andachten in der Kapelle des Soldatenfriedhofes abgehalten. In der Zwischenkriegszeit sorgte sich die Gemeinde zusammen mit der italienischen Kriegsgräberfürsorge (C.O.S.C.G.) um den Erhalt des Friedhofes, wofür 1927 eine eigene Friedhofskommission eingesetzt wurde. Im Oktober 1934 wurden von Seiten des Staates die italienischen Kriegsgefangenen exhumiert und im Ossarium Pocol bei Cortina zugebettet.
Als Folge des Optionsabkommens zwischen Deutschland und Italien exhumierte man im Jahre 1941, nachdem der Friedhof bereits von der italienischen Kriegsgräberfürsorge offiziell aufgehoben worden war, 181 Kriegsopfer und bettete sie auf die Soldatenfriedhöfe in Vahrn/Brixen (92), Nasswand (68), St. Jakob/Bozen (11), Meran (8), Pordoijoch (2). Die verbliebenen Grabkreuze und die Kapelle verschwanden im Laufe der Zeit und über das eingeebnete Gräberfeld breitete sich ein Wildwuchs aus.
Durch den Einsatz des Franziskaners Frater Siegfried Volgger und die Mithilfe der Schützenkompanie "Hofmark Innichen" wurde der Soldatenfriedhof Burg in den Jahren 2003/04 wieder erneuert und die Kapelle neu errichtet. Am 28. August 2004 konnte der wiederhergestellte Friedhof vom Grazer Weihbischof Dr. Franz Lackner OFM feierlich eingeweiht werden. Das Markenzeichen und der Zauber des Soldatenfriedhofes "Burg" in Innichen sind seine Schlichtheit und Pflege.