Wenige Jahrzehnte zuvor noch stark landwirtschaftlich geprägt, wird Gröden um 1900 zu einem wichtigen Zentrum der sakralen Kunstproduktion in der Donaumonarchie. Das bringt auch mit sich, dass sich das Gesicht von St. Ulrich wandelt. Es entstehen Werkstätten für Bildhauerei, Tischlerei und Malerei, mit deren wirtschaftlichem Erfolg auch der Wohlstand einzieht – nicht mehr in einfache Wohnhäuser, sondern in vornehme Villen. Sie orientieren sich an Vorbildern in Europas Hauptstädten und erzählen eine einzigartige Geschichte: der gesellschaftlichen und kulturellen Anbindung an den industriellen Aufschwung in Europa.