Weiter zum Inhalt

zu den Favoriten hinzugefügt

aus den Favoriten entfernt

Leider ist ein Problem aufgetreten. Bitte erneut versuchen.

Dein Konto wird gerade erstellt

Dein Konto wurde erfolgreich erstellt und du bist nun eingeloggt

Du bist erflogreich eingeloggt!

Dein Konto wurde erfolgreich erstellt, aber wir konnten dich nicht automatisch anmelden

Du bist ausgeloggt

Filtern
Gewählte Filter
    Schwierigkeitsgrad
    Dauer
    Entfernung in km

    Weinkellereien in Südtirol

     

    Südtirol Wein verkosten, kaufen und erleben. In über 200 Kellereien kommst du unserer jahrhundertealten Weinbautradition nahe. Ob im kleinen Betrieb, der ausschließlich eigene Trauben verarbeitet oder in der genossenschaftlich geführten großen Kellerei: Südtirols Weine zeichnen sich durch Vielfalt und Charakter aus. Und immer mehr Weinkellereien setzen nicht nur auf Qualität im Glas, sondern auch auf architektonische Qualität. Hier findest du alle Weinkellereien Südtirols mit Infos zu Öffnungszeiten, Verkostungen und Ausschank.

    Ergebnisse
    Weinkellereien
    Josef Brigl
    Eppan an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Nur wenige Kellereien können auf eine 700-jährige Tradition zurückblicken. Die Weinkellerei Josef Brigl in Eppan kann es. Gegründet Anfang des 14. Jahrhunderts, gehört sie mit vier Höfen und 50 Hektar Anbaufläche zu den großen privaten Kellereien Südtirols. Und zu den führenden. Gründungsjahr: 1309. Schon allein diese Angabe lässt eine ganze Menge Ehrfurcht vor einem Betrieb aufkommen.

    „700 Jahre Kelterkultur haben den Namen Brigl zweifellos geprägt“, sagt Kellermeister Alberto Fortarel, „unser Credo heißt aber nach wie vor: in die Zukunft investieren.“ In die Praxis übersetzt bedeutet dies: Die Trauben werden traditionell angebaut, bei der Lese streng kontrolliert und danach mit modernster Kellertechnik schonend verarbeitet. „Unser Ziel ist, dass im Glas die Eigenart der Traube voll zur Geltung kommt“, gibt Fortarel das Ziel vor.

    Die schonende Verarbeitung ist ein Schritt dorthin, der gezielte Ausbau – je nach Wein in Stahl, altem oder jungem Holz – ein zweiter. Weil die ausgedehnten Rebflächen ideale Standorte für eine breite Palette von Rebsorten bieten, ist auch das Sortiment der Weinkellerei Josef Brigl in Eppan ein breites. Es umfasst alle gängigen Südtiroler Sorten, das Hauptaugenmerk liegt aber auf drei Klassikern: Kalterersee, Vernatsch und St. Magdalener. 700 Jahren Geschichte sorgen eben auch für eine tiefe Verwurzelung in der Tradition – der eigenen wie jener des Südtiroler Weinbaus.
    Weinkellereien
    Naturweine Pomella

    Edmund Pomella hätte es sich leicht machen können: Als Weinbauer in dritter Generation konnte er 2016 einen gut bestellten Hof in Kurtatsch übernehmen. In den Weinbergen wuchsen alte Rebstöcke mit klassischen Sorten, es wäre logisch gewesen, diesen Weg weiterzugehen. Logisch, aber eben nicht natürlich. Denn gerade darum geht es Pomella: um die Liebe zur Natur, um einen ökologischen Beitrag. Und das heißt: um natürliche, bekömmliche Weine.

    Weil Edmund Pomella allerdings auch die Vorzüge des Althergebrachten zu schätzen weiß, ging er daran, die bis zu hundert Jahre alten Reben in seinen Weinbergen umzuveredeln. Auf den alten Unterlagen wachsen heute PIWI-Sorten: Bronner, Johanniter, Muscaris, Souvignier Gris, Prior, Cabernet Cortis. So kann auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Und neben den robusten Unterlagen hat Pomella auch das alte Perglsystem beibehalten, um von dessen Vorzügen in einer sonnenexponierten, wasserarmen Lage profitieren zu können.

    Alles in allem geht es Edmund Pomella mit seinen Naturweinen also um einen doppelten Nutzen: Sie sollen Menschen Gutes tun, ohne der Natur zu schaden. Und um eine doppelte Qualität: „Es fließt nicht nur Weinqualität, sondern auch Lebensqualität mit ein und die Achtung vor der Natur, den Pflanzen, dem Boden und allen Lebewesen“, sagt Pomella, der seine Weine (und andere Naturprodukte) auch im eigenen Hofladen verkauft und Hofführungen anbietet.

     
    Weinkellereien
    Garlider - Christian Kerschbaumer
    Feldthurns, Brixen und Umgebung
    An den Sonnenhängen über dem Eisacktal in Feldthurns liegt das Weingut Garlider. Christian Kerschbaumer verfolgt hier eine ganz besondere Philosophie, geht es ihm doch darum, die Charakteristika von Rebstock und Boden im Wein beizubehalten. Der Bio-Anbau ist ein Puzzlestein dieser Philosophie.

    Die Nachhaltigkeit ist also nicht das einzige Argument, das in Kerschbaumers Augen für den biologischen Anbau spricht, auch die Auswirkungen auf den Wein seien bei dieser Art des Anbaus kleiner als im konventionellen. Im Keller verwendet der Eisacktaler Winzer zudem vorwiegend autochthone Hefen – auch dies ein Stein im Mosaik eines unverfälschten Weins.

    „Wein“ steht am Weingut Garlider übrigens für Weißwein. In erster Linie, aber nicht nur. Auf einer kleinen Fläche wird der einzige Blauburgunder im Eisacktal angebaut, der große Rest der Weinberge bringt fünf weiße Sorten hervor. „Im Eisacktal finden die Weißweine zwar harte, aber sehr gute Voraussetzungen vor, die ihren Charakter wesentlich mitprägen“, ist Kerschbaumer überzeugt.

    Diese Voraussetzungen umfassen warme Tage, frische, kühle Nächte, eine gute Durchlüftung und Böden, die aus einem Gemisch aus Quarzphyllit bestehen. „All dies zusammen gibt den Weißen ihre fruchtigen, subtilen Aromen, rassige Eleganz und individuelle, trockene Herbheit“, erklärt der Kopf des Weinguts Garlider in Feldthurns.

    Kein Wunder also, dass die Garlider-Weine Schlagzeilen machen. So ist Christian Kerschbaumer für den englischen Weinkritiker Stuart Pigott einer der Aufsteiger im Eisacktal. Und er schreibt: „Vor allem seine Weißweine sind von besonderer Klasse.“
    Weinkellereien
    Cavit
    Gleich elf Kellereien aus dem Trentino finden Platz unter dem Dach des 1950 gegründeten Konsortiums Cavit. So erstreckt sich das Einzugsgebiet von Cavit auf nicht weniger als 6350 Hektar Rebfläche, die von 5250 Winzerfamilien bewirtschaftet werden. Klar ist: Die Palette ist extrem breit, aber ein paar Perlen gibt’s trotzdem – allen voran Vino Santo und Spumante.

    Es sind zuerst einige wenige Genossenschaftskellereien, die 1950 ein Konsortium aus der Taufe heben, in dem Kräfte gebündelt und Synergien genutzt werden sollten. Es wird zum Erfolgsmodell, dem sich nach und nach weitere Kellereien anschließen. Heute lenkt Cavit den Weinbau in weiten Teilen des Trentino.

    Als Önologe verantwortlich zeichnet dabei Anselmo Martini, der besonders stolz auf die Cavit-Linie „Maso“ ist: „Diese Linie haben wir mit den Forschern des Instituts San Michele entwickelt, sie stellt unser Topprodukt dar – echte Crus, die an klar definierte Terroirs gebunden sind“, so Martini.

    Über ein Dutzend Sorten hat Cavit im Sortiment, es spiegelt damit die ganze Breite des im Trentino angebauten Weins wider. Als Besonderheit hervorheben lässt sich dabei der Süßwein Vino Santo Trentino DOC, für den die Lese meist spät im Oktober stattfindet. Bekannt ist das Konsortium Cavit zudem für seine Sekte. Die Grundlage dafür liefern zahllose Rebsorten, die klassisch in der Flasche vergoren werden.
    Weinkellereien
    H. Lun
    Eppan an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Sich durch Kontinuität und Qualität abzuheben, ist das Ziel, das die Kellerei Girlan mit ihrer Marke H. Lun verfolgt. Sie hat die Traditionskellerei gleichen Namens übernommen und führt die Marke im Sinne des Gründers fort.

    1840 lanciert Alois H. Lun erstmals ein Weinsortiment, das seinen Namen trägt und erlesene Weine aus besten Lagen vereint. Seit damals gilt H. Lun als Marke, die höchsten Standards genügen muss. So werden die Trauben von Kellermeister Gerhard Kofler sorgfältig nach Lagen und Qualität selektioniert, um das vielseitige Terroir zum Ausdruck zu bringen. „Die Kunst ist, früher wie heute, jede Sorte aus der richtigen Lage zu beziehen, um die Eigenständigkeit der H. Lun-Weine zu festigen“, so Kofler.

    So entsteht ein breites Sortiment an Weinen: Weiß-, Grau- und Blauburgunder, Chardonnay, Müller Thurgau, Sauvignon, Gewürztraminer, Riesling, Gelber Muskateller, Lagrein und Vernatsch – ein Querschnitt durch Südtirols Weinvielfalt. Diese findet nicht nur klimatisch optimale Bedingungen vor, auch die Vielfalt der Böden liefert beste Voraussetzungen: „Das Spektrum reicht vom vulkanischen Porphyr über verwitterte Urgesteinsböden bis zu sandigem Mergel“, erklärt Kellermeister Kofler, „so findet jede Rebsorte den geeigneten Untergrund“.

    All dies fließt in die H. Lun-Weine ein, all dies wird in der Toplinie der Marke noch auf die Spitze getrieben. Sie trägt den Namen „Sandbichler“ und steht für aromaintensive, raffiniert ausgebaute Weiß- und „gemütlich lang gereifte“ Rotweine. Für alle gilt aber, was Gerhard Kofler sagt: „Sie sind das Ergebnis jahrelanger Tradition.“
    Weinkellereien
    Franz Haas
    Montan, Südtiroler Weinstraße
    Das Weingut Franz Haas arbeitet seit seinen Anfängen mit viel Einsatz daran, die Qualität seiner Trauben bestmöglich zum Ausdruck zu bringen. Im Jahr 1880 wurde das Fundament des heutigen Betriebes gelegt, der seit acht Generationen jeweils in die Hände des erstgeborenen Sohnes, immer Franz, übergeben wird.

    In den Achtzigerjahren begann eine radikale Veränderung: es wurden neue Weinberge angelegt und Sorten gepflanzt, die für das Gebiet besonders geeignet sind. Franz Haas verarbeitet heute Trauben von 60 Hektar Rebfläche, teils in Eigenbesitz, teils gepachtet und teils von Weinbauern geliefert. Die Weinberge befinden sich in einer Höhe von 220 bis 1.150 Meter in verschiedenen mikroklimatischen Zonen mit unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit, von porphyrischem Sand über Tonerde bis hin zu sehr kalkhaltigen Böden.

    Im Jahr 2000 wurden aufgrund des fortschreitenden Klimawandels mehrere Hektar Grund in Höhenlagen gepachtet. Der letzte Weinberg wurde nun sogar auf 1.150 Meter angelegt, derzeit handelt sich um eine der höchsten Lagen Südtirols. Nach mehr als zwanzig Jahren bestätigt sich die Entscheidung Weinberge in Höhenlagen anzulegen als zukunftsweisend. Die neuen Anlagen bringen ausgezeichnete Ergebnisse und liefern Trauben für langlebige, aromatische, frische und säurebetonte Weine. Dies ist unter anderem auf die thermische Exkursion zwischen Tag und Nacht sowie auf die vier zusätzlichen täglichen Sonnenstunden zurückzuführen. Die Weinberge befinden sich alle in den Gemeinden Montan, Neumarkt, Truden und Aldein.

    Seit jeher gilt dem gezielten und naturnahen Einsatz von Pflanzenschutz- und Bodenverbesserungsmaßnahmen im Weinbau besondere Aufmerksamkeit. Die Weinberge hinterlassen oftmals nicht einen gepflegten Eindruck. Das Gras zwischen den Reben wächst hoch, Blumen blühen, Insekten finden ihren Lebensraum und unsere Kinder haben die Gelegenheit, blühende Wiesen und eine intakte Natur zu sehen.

    Der Blauburgunder ist die große Herausforderung eines jeden Winzers. Für diesen Wein schlägt das Herz von Franz Haas ganz besonders. Es ist seine große Leidenschaft und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Selektion des „Pinot Nero“, genannt „Schweizer“, nur in den besten Jahren erscheint. Mit ebensolcher Aufmerksamkeit wird im Weingut die Vielfalt der Südtiroler Rebsorten gepflegt.

    Ein weiteres Detail, das Franz Haas auszeichnet, ist die Verbindung zum Künstler Riccardo Schweizer, der die Etiketten kreiert hat und dessen künstlerischer Werdegang mit bekannten Künstlern wie Picasso, Chagall, Cocteau, Paul Éluard und Le Corbusier in Verbindung steht.
    Weinkellereien
    Weingut Schloss Wehrburg
    Tisens, Meran und Umgebung
    Zeichnet ein Kind eine Burg, ist die Ähnlichkeit mit Schloss Wehrburg in Prissian-Tisens verblüffend. Schließlich ist die Wehrburg so etwas wie eine Bilderbuchburg. Erbaut im 13. Jahrhundert bildet sie das Herzstück des nach ihr benannten Weingutes, in dem Jakob Holzner Weine schafft, aus denen man das Terroir schmeckt.

    Seit Mitte des letzten Jahrhunderts ist die Wehrburg im Besitz von Familie Holzner, sie wurde seither in ein Schlosshotel umgebaut, nach wie vor aber spielt hier auch der Weinbau eine zentrale Rolle. Die Grundlage dafür bieten 2,5 Hektar Rebfläche auf rund 500 Metern Höhe, die Hänge sind nach Südosten ausgerichtet, die Böden steinig, zugleich aber gut mit Kalk und Lehm durchzogen. Hier wachsen traditionelle Rebsorten, etwa Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Weißburgunder, Vernatsch, Blauburgunder und Zweigelt.

    Auf Qualität legt Jakob Holzner besonderen Wert. Sie beginnt mit einer sorgfältigen Arbeit im Weinberg und niedrigen Erntemengen, damit ein hochwertiges Lesegut garantiert ist. Im Keller wird auf möglichst wenig technische Unterstützung gesetzt – „und dafür auf umso mehr Feingefühl“, wie Holzner betont. „So schaffen wir authentische Weine, die das Terroir widerspiegeln: die Lage, die Rebe, die Bodenbeschaffenheit und das milde Klima von Prissian.“

    Mineralität, Eleganz und Vielschichtigkeit bescheinigt man den Weinen von Schloss Wehrburg, die damit alles andere als ein saurer Mittelaltertrunk sind. So lässt sich die Bilderbuchburg noch sehr viel besser genießen.
    Weinkellereien
    Hoandlhof
    Brixen, Brixen und Umgebung
    In einem – nur in einem – ist Manni Nössing vom Hoandlhof in Brixen Traditionalist: Er baut klassische Weißwein-Sorten an, wie sich das für das Eisacktal gehört. Ansonsten ist er gewohnt, mit einer kleinen Gruppe gleichgesinnter Winzer neue Wege zu beschreiten, mit neuen Verfahren zu experimentieren, neue Ideen zu verfolgen. „Wir sind“, schmunzelt Nössing, „die Weinrebellen im Eisacktal“.

    In allem, was Manni Nössing tut, hat er ein Ziel vor Augen: einen Wein mit ganz eigenem Charakter zu keltern. Und was bedeutet dies konkret? „Ein Wein muss schmecken“, so der Winzer, „er muss mir schmecken!“ Auf dem Weg zu diesem Wein, helfen Nössing seine Erfahrung, aber auch die Einblicke, die er auf Reisen in die wichtigsten Weinbaugebiete der Welt gewonnen hat.

    All dies fließt seit 2003 in die 5,5 Hektar großen Weinberge und in den Keller des Hoandlhofs in Brixen ein, all dies führt zu individuellen Weinen, die von Anfang an viel Aufmerksamkeit erregen. Schon einer von Nössings ersten Weinen, der Kerner, wurde vom italienischen Weinführer „Gambero Rosso“ ausgezeichnet. Und auch die auf die Premiere folgenden Hoandlhof-Weine haben es den Experten angetan: mit frischer Säure, kräftiger Mineralität und differenzierter Frucht.

    Neben dem Kerner hat Manni Nössing noch Sylvaner, Gewürztraminer, Veltliner und Müller-Thurgau im Sortiment. Mehr nicht. Wie gesagt: Bei der Rebsortenwahl ist der Rebell Traditionalist.
    Weinkellereien
    Weingut Lieselehof
    Kaltern an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Als Franz Morandell Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bauernhof errichtet, verewigt er damit auch gleich seine Frau. Die hieß Elisabeth, was in der liebevollen Verkleinerungsform zu „Liesele“ wird. Heute ist das Weingut Lieselehof in Kaltern ein stattliches Gut, in dem das Winzerwissen von drei Generationen zusammenfließt und Werner Morandell das Sagen hat. Er ist der Urenkel vom „Liesele“.

    Dass den Morandells mit dieser Geschichte die Leidenschaft für Wein in die Wiege gelegt wird, mag eine Plattitüde sein. Eine allerdings, die stimmt. Schon der Großvater von Werner Morandell war Winzer, sein Vater Gottlieb-Amadeus befasste sich mit dem Aufpropfen von Jungreben und produzierte Wurzelreben für umliegende Rebschulen.

    Auch Werner Morandell setzt sich eingehend mit dem Weinbau auseinander, er hat darüber sogar ein Buch geschrieben und ist mit seinem Hof Vertragspartner des Staatlichen Weinbauinstitutes Freiburg im Breisgau. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf pilzwiderstandsfähigen (Piwi-)Sorten, auf dem biologischen Anbau traditioneller Rebsorten (Vernatsch und Cabernet etwa) und auf ökologisch gekelterten Weinen. „Das heißt, dass beim Keltern nur wenige natürliche Behandlungsmittel erlaubt sind und wir auf synthetische Stoffe gänzlich verzichten“, so Morandell.

    Der besondere Stolz Morandells sind Weine, die ausschließlich aus Piwi-Trauben entstehen, für die im Weinberg keine chemischen Herbizide verwendet wurden und strenge Auflagen für die Traubenmenge pro Rebstock gelten. Für sie hat man sogar eine eigene Marke entwickelt: Green Mountain Wine.
    Weinkellereien
    Weingut Haderburg
    Salurn, Südtiroler Weinstraße
    Ein Hof in Buchholz, einer in Klausen, dazu Reben in Tramin und Kurtatsch – Unter dem Dach des Weinguts Haderburg in Salurn regiert die Vielfalt und zugleich ein Leitmotiv: Das gesamte Gut wird biodynamisch bewirtschaftet. „Das heißt, dass wir den Lebensgesetzen entsprechend vorgehen und auch die Kräfte berücksichtigen, die in den Stoffen und auf sie wirken“, erklärt Alois Ochsenreiter, Inhaber des Weinguts Haderburg in Salurn.

    Augenscheinlich wird die Biodynamie in erster Linie durch die Tiere, die am und im Weingut gehalten werden, aber auch bei der Auswahl der Präparate, mit denen Böden und Reben behandelt werden. So nutzt man etwa Heilkräuter, aber auch Dung und Silizium – allesamt natürliche Stoffe, die auf fast 13 Hektar Rebflächen zum Einsatz kommen.

    Diese verteilen sich auf den Hausmannhof in Buchholz und den Obermairlhof in Klausen, auf Lagen in Tramin und solche in Kurtatsch. So kommt ein Sortiment aus Chardonnay, Sauvignon Blanc und Blauburgunder, Sylvaner, Riesling, Gewürztraminer, Müller-Thurgau und Grauburgunder, Merlot und Cabernet Sauvignon zusammen.

    Als ob dies alles noch nicht genug der Besonderheiten wäre, wartet das Weingut Haderburg mit einer weiteren auf: Seit fast 50 Jahren wird hier Sekt hergestellt, und zwar im klassischen Flaschengärverfahren und mit Reifezeiten von zwei bis acht Jahren. „Um die Resthefe zu entfernen, werden die Flaschen handgerüttelt und degorgiert“, erklärt Ochsenreiter, der anfügt: „Bis zur Abfüllung nehmen wir jede Flasche mehr als 40 Mal in die Hand.“ Viel Aufwand für einen besonderen Genuss.
    Weinkellereien
    RADOIN 1560
    Aldein
    Die Kellerei Radoin 1560 liegt zwischen dem tiefen Canyon Bletterbach, Welterbe der Unesco, und dem zauberhaften Naturpark Trudner Horn in Radein im Süden Südtirols. Natürlich wären die Bedingungen für den Weinbau auf 1560 Meter Meereshöhe trotz vieler Sonnenstunden zu rau – doch die Trauben, aus denen der edle Wein Radoin 1560 hergestellt wird, stammen aus Gütern der Familie Perwanger in der Gemeinde Montan. Das Dorf an der Südtiroler Weinstraße mit den Siedlungen Pinzon und Glen liegt im breiten und hellen Etschtal.

    Der Name Radoin stand im 15. Jahrhundert für den Berg, auf dem die Kellerei von Sepp Perwanger mit hohem Anspruch betrieben wird. Er folgte den Spuren seines Großvaters, Josef Perwanger, der durch Jahrzehnte seine Trauben am Hof in zwei Fässern gekeltert hat. Der Weinberg des Großvaters gehört unverändert der Familie – trotz der massiven politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen und trotz der Kriege des vergangenen Jahrhunderts. Heute werden im Gut Kühmösl, wie die eine Lage heißt, Gewürztraminer und Chardonnay angebaut. Sepp Perwanger hat dazu zwei weitere Weinberge im nahen Glen erworben. Hier wächst der Pinot Noir Riserva, der Signaturwein, und das Aushängeschild der jungen Kellerei.

    Weinkellereien
    Kandlerhof
    Bozen, Bozen und Umgebung
    Es mag nach einem Kalenderspruch klingen, aber: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Auf den Kandlerhof in Bozen / St. Magdalena übertragen: Als Ende der 1960er-Jahre der damalige Traubenabnehmer die finanziellen Daumenschrauben anzieht, beschließt Familie Spornberger, selbst Wein abzufüllen. Auch so können Erfolgsgeschichten beginnen.

    Die Wurzeln der Erfolgsgeschichte des Kandlerhofs in Bozen / St. Magdalena reichen allerdings weit tiefer. Schon 1278 gibt es den Hof, der im 18. Jahrhundert in „Kandler“ umbenannt wird, weil hier ein Zinngießer, ein „Kandler“, seinem Handwerk nachgeht. Von ihm übernimmt Familie Spornberger den Hof 1793, seit damals ist er in Familienbesitz.

    Gregor Spornberger stellte von der reinen Trauben- auf die eigene Weinproduktion um und wird zu einem der Vorreiter eines verstärkt maschinellen Einsatzes im Südtiroler Weinbau. Dieser übergibt den Kandlerhof in Bozen / St. Magdalena Sohn Martin, der das Handwerk des Weinbaus und der Kellerwirtschaft von der Pike auf – und bis zum Uniabschluss – gelernt hat.

    Im Jahr 2023 geht die Generationen-Geschichte weiter. Martin hat den Hof an seinen Sohn Hannes weitergegeben. Der ausgebildete Winzer, ist voller Tatendrang. Seine modernere Interpretation der Weine kann man bereits schmecken.

    Neben den zwei Hektar Rebfläche in St. Magdalena, die den autochthonen roten Sorten Vernatsch und Lagrein, mit Merlot und der weißen Rebsorte Sauvignon Blanc bestockt sind, umfasst das aktuelle Projekt 2,5 ha und liegt in der Gemeinde Völs am Schlern. Eine neue Hofstelle, die im Jahre 2020 erworben wurde, wird von Viehwirtschaft (Weidewiesen) komplett auf Weinbau umgestellt. Der Hof befindet sich auf über 700 m ü.d.M. Es handelt sich um eine Südlage mit sehr kalkhaltigen Böden. Chardonnay ist dort die Hauptsorte. In wenigen Jahren kommen die ersten Weine auf dem Markt.
    Weinkellereien
    Kellerei Unterwirt
    St.Martin in Passeier, Meran und Umgebung
    Es gibt einen Weinberg im Passeiertal. Einen einzigen. Er gehört zu Martinerhofs Kellerei Unterwirt in St. Martin in Passeier, um die die Familien Fontana und Schweigl ihr Universum aus Bier-Erlebnis-Hotel, Pizzeria und Hausbrauerei erweitert haben. Zugleich haben sie damit ein traditionsreiches Wirtshaus wiederaufleben lassen, in dem schon Andreas Hofer ein- und ausging.

    Martinerhofs Kellerei Unterwirt trägt gleich zwei Namen. Jenen des Martinerhofs führt sie, weil sie Teil der Gastronomiewelt rund um den Martinerhof ist, während sie beim Unterwirt zuhause ist. 2012 wurde das Wirtshaus, das 1694 erstmals urkundlich erwähnt wird, renoviert. „Weil der Weinberg des angrenzenden Hianhofs der erste und auch einzige des ganzen Tals ist, haben wir im Unterwirt eine Kellerei eingerichtet – auch, um dem Haus neues Leben einzuhauchen“, sagt Florian Fontana.

    Im der Kellerei wird heute ein bemerkenswertes Sortiment an Weinen hergestellt. Es reicht von Vernatsch und Blauburgunder über Sylvaner bis zu Kerner und Weißburgunder.

    Auch wenn es also nur ein Weingut im Passeiertal gibt, kann sich dessen Ausbeute doch sehen lassen. Apropos sehen lassen: In Martinerhofs Kellerei Unterwirt werden auch Erlebnisführungen angeboten. Auch wenn die Bedeutung des Weinbaus im Passeiertal überschaubar ist, die Bedeutung des Weins ist es nicht. Andreas Hofer, der Passeirer schlechthin, war Weinhändler und -kenner. Vielleicht auch deshalb ordnet er vor seiner Erschießung 1810 an: „Allen guten Freunden ist Suppe und Fleisch zu geben beim Untern Wirt nebst einer halben Wein.“
    Weinkellereien
    Wassererhof
    Barbian, Brixen und Umgebung
    „Wasserer“ ist nicht etwa die Steigerungsform von Wasser, sondern der Name eines Hofes im Völserried, von dem man auf das südlichste Eisacktal blickt. Der Wassererhof in Völs am Schlern wird von den Zwillingsbrüdern Christoph und Andreas Mock bewirtschaftet. Christoph kümmert sich um die Landwirtschaft (und damit um den Weinbau), Andreas um die Küche ihres Buschenschanks.

    Der Wassererhof in Völs hieß einmal „Hof zu Wasser“, weil er in der Nähe einer Quelle lag, die genügend Wasser und damit Fruchtbarkeit versprach. 1366 von den Herren von Lichtenstein erbaut, verfiel der historische Hof mehr und mehr, bis er 1996 – stark renovierungsbedürftig – von Franz Mock, dem Vater der Zwillingsbrüder gekauft wurde.

    Weil der Senior in Leitach bei Bozen selbst ein Weingut führte und Junior Christoph zudem die Fachoberschule für Landwirtschaft abgeschlossen hatte, lag der Entschluss nahe, auch aus dem Wassererhof in Völs einen Weinhof zu machen. Diesen führt Christoph seit damals mit Zielstrebigkeit, Fachkompetenz, Energie und einer ganz eigenen Philosophie. „Unser Ziel ist, Weine mit Anspruch und Anmut zu schaffen“, sagt Christoph Mock, „und in dieses Ziel fließen all unser über Generationen gewachsenes Wissen und unsere Leidenschaft für Weinberg und Keller“.

    Aus Wissen und Leidenschaft entsteht ein Sortiment, das im Wassererhofs in Völs aus Vernatsch, Sauvignon, Cabernet und Weißburgunder besteht – aus Weinen mit Anspruch und Anmut, eben.
    Weinkellereien
    Planitzer
    Montan, Südtiroler Weinstraße
    Dreieinhalb Hektar Reben liefern so etwas wie den flüssigen Unterbau des Buschenschanks Planitzer in Glen oberhalb von Montan. Der Buschenschank selbst ist verhältnismäßig jung, der Weinhof dagegen älter. Viel älter. Seine Geschichte reicht über 300 Jahre zurück und hängt auch an einem Kloster im Pustertal.

    Dort, im Nonnenkloster Sonnenburg bei Bruneck, kam lange Zeit Wein vom Planitzer in Glen auf den Tisch und in den Kelch. Schließlich war der Hof dem Kloster zinspflichtig, musste also einen Teil seiner Ernte ins weinbaulich nicht unbedingt gesegnete Pustertal liefern.

    Heute ist die Situation hier hoch über dem Südtiroler Unterland eine gänzlich andere. „Unser Hof umfasst das obere Haus, das untere mit der angebauten Kapelle St. Cosmas und Damian, etwa dreieinhalb Hektar Weinbau und über vier Hektar Wald und Wiesen“, erklärt Judith Ainhauser Weissensteiner. Mit ihrer Familie zeichnet sie nicht nur für den Weinbau am Hof verantwortlich, sondern auch für den Buschenschank Planitzer, der im Frühjahr 2014 eröffnet worden ist – als zweites Standbein des historischen Weinhofs.

    Der Weinhof und Buschenschank Planitzer in Glen oberhalb von Montan ist damit ein echter Familienbetrieb, in dem drei Generationen ihre jeweiligen Aufgaben zukommen. Zwei davon stehen etwa in der Küche: Mutter Doris ist eine gelernte Köchin, Tochter Judith geht ihr zur Hand. Während die Reben also den flüssigen Unterbau des Buschenschanks liefern, sorgen sie für den festen.
    Weinkellereien
    Weingut Untermoserhof
    Bozen, Bozen und Umgebung
    Das Glück von Familie Ramoser ist, über Weinberge in den besten Lagen St. Magdalenas zu verfügen. Das Glück ihrer Kunden ist, dass man diese Lagen aus den Weinen des Weinguts Untermoserhof in Bozen auch schmeckt.

    Nicht umsonst nennt Georg Ramoser, der das Familienweingut mit Sohn Florian führt, als Attribute für seinen Wein „ehrlich“, „unverfälscht“ und „terroirgeprägt“. Aus seinen Weinen soll man die Herkunft schmecken, die Lage der Weinberge, die Arbeit, die man in Trauben und Wein steckt. „Unsere Weine bestechen durch Fülle, Geschmeidigkeit und Kraft, ohne jedoch an Saftigkeit und Frische zu verlieren“, sagt Ramoser.

    All dies kommt nicht von ungefähr. Schließlich bieten die Weinberge des Untermoserhofs in St. Magdalena optimale Voraussetzungen. Allerdings verlangen sie den Ramosers auch viel ab: „Die Steillagen sind mit viel Handarbeit verbunden, im Herbst wird diese aber durch optimale Traubengesundheit und Reife belohnt“, sagt der Senior-Winzer.

    So könne man ein konstant hohes Qualitätsniveau halten – Jahr für Jahr und für alle Weine im Sortiment. „Das wissen unsere Kunden zu schätzen“, erklärt Georg Ramoser, der keinen Grund sieht, den eingeschlagenen Weg zu verlassen, der da heißt: auf eine naturnahe, ehrliche und unverfälschte Art vom Terroir geprägte Weine in die Flasche zu bekommen. Klar ist: Dieser Weg ist mit harter Arbeit verbunden. Auch jener, immer besser zu werden.
    Weinkellereien
    Castel Annenberg
    Latsch, Vinschgau
    Schloss Annenberg thront seit dem 13. Jahrhundert herrschaftlich oberhalb von Latsch im Vinschgau. Weit kürzer als die Schloss- ist hier indes die Weinbaugeschichte, denn erst seit 2009 bringt Familie Fuchs Weine unter dem Label Castel Annenberg auf den Markt.

    Als Christa und Manfred Fuchs ihre Entscheidung kundtun, sich rund um Schloss Annenberg der Weinherstellung zu widmen, stößt diese nicht auf ungeteilte Zustimmung. Im Gegenteil: „Unsere Kinder waren nicht sonderlich begeistert, dass wir uns hier im Weinbau versuchen wollten, mittlerweile stehen sie aber hinter uns“, erinnert sich Christa Fuchs.

    Das liegt wohl einerseits am konsequenten Ausbau des Weinguts, andererseits am durchaus individuellen Weg, den die Familie von Anfang an einschlägt. Zwar setzt man im Weingut Castel Annenberg in Latsch auch auf gut eingeführte Rebsorten wie Kerner, Zweigelt oder Blauburgunder, vor allem im weißen Segment experimentiert Familie Fuchs aber auch erfolgreich mit Solaris und der Scheurebe.

    Egal aber, um welche Rebsorte es sich handelt: Präzision, Handarbeit und eingehende Qualitätskontrolle stehen im Weingut Castel Annenberg ganz oben auf der Prioritätenliste. „Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Weine die Eleganz und Finesse bekommen, die wir unseren Kunden bieten wollen“, erklärt Christa Fuchs. Eleganz und Finesse: Es ist wohl auch genau das, was man sich von Weinen aus einem altehrwürdigen Schloss erwartet.
    Weinkellereien
    Weingut Eberlehof
    Bozen, Bozen und Umgebung
    1312, vor mehr als 700 Jahren also, wurde der Eberlehof oberhalb von Bozen erstmals urkundlich erwähnt, seit 1668 ist er in Familienbesitz und ebenso lang ziert das Familienwappen auch ein Rebmesser. Das ist indes kein Wunder, liegt der Eberlehof doch mitten im klassischen St. Magdalener-Weinbaugebiet.

    Ebenso wenig verwundert es, dass 700 Jahre Hof- und Familiengeschichte Spuren hinterlassen und dass mit ihr eine Verpflichtung einhergeht, Tradition und Familie hochzuhalten. Letzteres wird klar, wenn man sich vor Augen hält, dass am Eberlehof gleich drei Generationen der Familie Zisser in den Weinbau involviert sind. Senior Horst und dessen Frau Lisi bringen ihre Erfahrungen ein. Sohn Tomas und seine Frau Margit bewirtschaften gemeinsam mit den Söhnen Christian und Lukas die Weinberge, den Weinkeller und kümmern sich um die drei Ferienwohnungen am Weingut.

    Was zudem das Hochhalten der Tradition betrifft, so werden am Eberlehof in erster Linie gebietstypische, autochthone Rebsorten (Vernatsch, Lagrein, Blatterle) in Pergelerziehung angebaut, daneben findet aber auch der Merlot Platz im Sortiment. „Schon wegen der steilen Lage im Hang ist der Einsatz größerer Maschinen unmöglich, weshalb wir unsere zum Teil sehr alten Reben fast ausschließlich in Handarbeit bewirtschaften“, erklärt Tomas Zisser. Weil zudem auf eine Lagerung in Eichenfässern gesetzt wird, sind die Rotweine vom Eberlehof vollmundig, körperstark und Ausdruck ihrer Herkunft. Genau so, wie es die Tradition will.
    Weinkellereien
    Weingut Biedermannhof
    Tscherms, Meran und Umgebung
    Vielleicht ist Wein nicht das Getränk der Götter, jenes der Kirche ist er aber allemal. Das wird auch an der Geschichte des Biedermannhofs in Tscherms deutlich. Er war jahrhundertelang im Besitz diverser Klöster und lieferte diesen den Messwein. Heute kommen aus seinem Keller fruchtige Weiß- und gehaltvolle Rotweine.

    Seit über 200 Jahren ist der Biedermannhof in Tscherms im Besitz von Familie Innerhofer, heute leitet Hannes Innerhofer den Weinbaubetrieb, der tiefe Wurzeln hat. Schon im 14. Jahrhundert wird der Hof erstmals urkundlich erwähnt: als Besitz des Klarissenklosters in Meran. Immer wieder wechselt das Weingut daraufhin den Besitzer, immer bleiben die Besitzer aber Klöster, denen der Biedermannhof Trink- und Messwein liefert.

    Heute ist der kirchliche Absatzkanal versiegt, aus dem Biedermannhof in Tscherms ist ein normales privates Weingut geworden. Eines, in dem viel Wert auf die Erhaltung des biologischen Gleichgewichts im Weinberg gelegt wird. „Grünsaat zwischen den Rebzeilen reguliert etwa den Luft- und Wasserhaushalt im Boden, fördert die Humusbildung, schützt vor Erosion und ist ein willkommener Lebensraum für Nützlinge“, erklärt Hannes Innerhofer.

    Diese Bewirtschaftungsweise hinterlässt, wie die Sedimentböden, die Südost-Exposition der Weinberge und die relativ geringe Höhe (350 Meter) Spuren in den Weinen des Biedermannhofs. So sind die Weißweine fruchtig und mineralisch, die Rotweine präsentieren sich tiefgründig und gehaltvoll. Ob das auch jahrhundertelangem göttlichen Beistand zu verdanken ist? Wer weiß …
    Weinkellereien
    Weingut Moser
    Kaltern an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Das Weingut Moser in Unterplanitzing (Kaltern) ist 2018 aus der Taufe gehoben worden. Es gehört damit zu den jüngeren in Südtirol. Und zugleich zu den größeren und ohne Zweifel ambitionierten. So wachsen die Reben auf 10 Hektar an zwei unterschiedlichen Standorten. Die roten Sorten profitieren von Wärme und mediterranem Klima um den Kalterer See, während die Weißweine auf der Gletschermoräne in Montiggl beste Voraussetzungen vorfinden und anschließend alle in unterschiedlichen Holzfässern ausgebaut werden.

    Dass man am Weingut Moser nach Perfektion strebt, zeigt auch ein Blick in den neuen, voll ausgestatteten Keller und auf den Kellermeister, der hier das Kommando hat. Es ist Gerhard Sanin, der sich schon als Kellermeister der Ersten&Neuen einen international klangvollen Namen gemacht hat.

    Unter seiner Ägide entstehen am Weingut Moser rund 55.000 Flaschen jährlich. Das Sortiment reicht von der PIWI-Sorte Souvignier Gris und den Klassikern Ruländer, Chardonnay und Sauvignon über einen Lagrein Rosé bis hin zu Kalterersee und Lagrein Riserva sowie zu den Cuvées Toscarosso und Merlot Cabernet.

    Wer dem Kellermeister über die Schulter schauen möchte, hat dazu bei wöchentlichen Kellerführungen (samt Verkostung) die Möglichkeit. Und wer neben Wein auch Bier liebt, kommt am Weingut Moser ebenfalls auf seine Kosten: Hier steht die europaweit einzige Brauerei in einer Kellerei.
    Weinkellereien
    Cora
    Eppan an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Eigentlich war Lorenz San Nicolò als Unternehmer in Mailand erfolgreich, weil ihn seine Leidenschaft für den Wein aber nie losgelassen hat, betreibt er seit 2012 mit seiner Frau Sissi den Corahof in St. Pauls – „als Überzeugungstäter“, wie San Nicolò selbst sagt.

    Und doch: Das Urbane hat Familie San Nicolò nicht ganz hinter sich gelassen. So dominiert den Hauptraum ihrer kleinen Kellerei ein funkelnder Jugendstil-Kronleuchter, der aus dem Nachlass des altehrwürdigen Hotels Bristol in Meran stammt und der zum restlichen Inventar, zu Maschinen und Traktoren passt wie die Faust aufs Auge. „Der Luster ist ein Symbol für unsere Liebe zur Eleganz, zum Festlichen und Beschwingten des Lebens“, erklärt Lorenz San Nicolò. Auch deshalb habe man den Kronleuchter zum Logo des Corahofs in St. Pauls erkoren.

    So ziert er die Etiketten der Weine, deren Grundlage 1 Hektar Rebfläche bilden. Und deren Grundlage bilden wiederum ganz besondere eiszeitliche Sedimente. „,Kampferde‘ nennt man diese fruchtbaren Böden in der Umgangssprache und sie bilden mit der Südost-Exposition unseres Weinbergs sowie intensiver Sonneneinstrahlung in den frühen Morgenstunden ideale Voraussetzungen für unseren Wein“, so der Winzer.

    Der Wein des Corahofs entsteht im eigenen Keller, wo das Lesegut – Merlot, Goldmuskateller, Carbernet Franc, Sauvignon blanc und Petit Manseng – dank modernster Technik sauber und schonend verarbeitet wird. Zudem gilt für die Vinifikation der minimalistische Ansatz der San Nicolòs, denn: „Nur so können wir die wertvollen Aromen der Trauben möglichst unverfälscht in die Flasche bringen.“
    Weinkellereien
    Weingut Eichenstein
    Meran, Meran und Umgebung
    Dass die Weinbautradition einer Familie älter ist als jene eines Weinguts, ist selten, bei Familie Waldner aber der Fall. Seit 350 Jahren baut die Familie in Marling Trauben an, erst 2007 hat Josef Waldner allerdings das Weingut Eichenstein in Meran errichtet, zu dem Schritt für Schritt auch ein eigener Keller, ein Vinarium und ein Gäste-Chalet kamen.

    Die Weinberge des Weinguts Eichenstein liegen in Freiberg oberhalb von Meran auf 550 bis 600 Metern Höhe. „Das Zusammenspiel von Mikroklima, Gelände, Geologie und Bodenbeschaffenheit ist auf Eichenstein außergewöhnlich“, erklärt Waldner. Heißt konkret: Die Weinberge des Weinguts wachsen auf Porphyr-Quarzit- und Granit-Böden, in mediterranem Klima und einer alpinen Landschaft.

    Zu diesen natürlichen Voraussetzungen kommt das Know-how des erfahrenen Winzers, der auf eine konsequente Qualitätspolitik, die Lese von Hand und eine Rebsorten-angepasste Vinifizierung setzt. So werden Weißweintrauben schonend gepresst, im Stahl oder Holz vergoren und der Jungwein bleibt für mehrere Monate auf der Hefe. Die Rotweinbeeren bleiben im Maischegärbottich rund drei Wochen in Kontakt mit der Beerenschale, erst nach Abschluss der alkoholischen Gärung kommen die Rotweine zum biologischen Säureabbau in Barriques und lagern dort für weitere zwölf Monate. „Unsere Selektionen reifen bis zu zwei Jahre im Keller, bevor sie in den Verkauf kommen“, erklärt Waldner.

    Das Ergebnis sind authentische, charaktervolle Weine, die – wie der Winzer sagt – „in Erinnerung bleiben“. „Die Seele unserer Weine“, so Waldner, „soll berühren“.
    Weinkellereien
    Weingut Bessererhof
    Barbian, Brixen und Umgebung
    Der Weinbau ist wohl nicht das erste, was einem zu Völs am Schlern einfällt. Und doch: Dank der günstigen Lage wird am Bessererhof in Völs schon seit sechs Jahrzehnten Wein an- und seit über zwei Jahrzehnten auch selbst ausgebaut. Familie Mair spielen dabei nicht nur die Sonnenstunden in die Karten, sondern auch ein beeindruckender Höhenunterschied zwischen den Weinbergen des Bessererhofs.

    Dieser gilt als südlichstes Weingut im Eisacktal, durch das kühlere Luft aus Norden bis in die Weinberge des Bessererhofs strömt. Für die nötige Wärme sorgt dafür der Bozner Talkessel, dessen Ausläufer bis zum Weingut reichen. So ist für optimale Temperaturunterschiede ebenso gesorgt wie für ein sonniges, niederschlagsarmes Klima.

    Der Bessererhof selbst liegt auf 350 Metern Meereshöhe, die Weinberge rund um den Hof unterscheiden sich also grundlegend von jenen, die Familie Mair in Völs auf 800 Metern sowie in Teis am Eingang nach Villnöss auf sogar 900 Metern Höhe angelegt hat. Hier wachsen vor allem weiße Rebsorten, darunter Weißburgunder, Kerner und Chardonnay, die vom Juniorchef Hannes Mair zu knackigen, fruchtigen Weinen mit einer außergewöhnlichen Intensität ausgebaut werden.

    Während Sohn Hannes für den Keller verantwortlich ist, kümmert sich Vater Othmar um die Arbeit im Weinberg, Mutter Rosmarie ist dagegen für den Verkauf der 50.000 bis 60.000 Flaschen jährlich verantwortlich, die am Bessererhof in Völs produziert werden. Ein echter Familienbetrieb also, in dem die Karten, die Mutter Natur den Mairs in die Hand gegeben hat, optimal ausgespielt werden.
    Weinkellereien
    Wilhelm Walch 1869
    Tramin an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    In einem ehemaligen Jesuitenkloster im malerischen Weindorf Tramin hat das Weingut Wilhelm Walch seinen Sitz. Das Gut gibt es seit dem Jahr 1869, es ist heute – fünf Generationen nach seiner Gründung – eines der größten privaten Weingüter Südtirols.

    Gerade wegen der langen Geschichte und der ungewöhnlichen Location bietet es sich an, beim Weingut Wilhelm Walch zunächst einen Blick auf dessen Sitz zu werfen. Dieser ist nicht nur in einem ehemaligen Kloster untergebracht, sondern verfügt auch über einen der wohl schönsten historischen Keller der Region. In diesem lagern mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Holzfässer, die Barriquekeller sind in den tiefen Kellergewölben untergebracht.

    Weil diese Umgebung zwar malerisch ist und dem Weingut ihren Stempel aufdrückt, sie aber ein funktionelles Arbeiten kaum noch zulässt, wurde das Anwesen vor einigen Jahren um einen Gärkeller erweitert. „Der neue Keller ermöglicht unter Einsatz hochmoderner Technik eine möglichst schonende Traubenverarbeitung für die Produktion feinster Qualitätsweine“, erklärt Wilhelm Walch, Namensgeber des Weingutes.

    Der Rohstoff für diese Qualitätsweine wächst und gedeiht – nachhaltig und umweltschonend bewirtschaftet – in Weinbergen am Mendelrücken von Tramin, Kaltern und Kurtatsch. Diese verteilen sich auf Höhen von 250 bis 700 Metern und sind zum größten Teil extrem steil. Das bringt mit sich, dass die Lese unter großem Einsatz und von Hand erfolgt. Es gibt aber auch Vorteile der Steillage: „Diese Lagen“, ist Walch überzeugt, „verleihen unseren Weinen die frische, präzise Frucht“.
    Weinkellereien
    Dominikus
    Kaltern an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Dass Weine unterirdisch im Keller reifen, ist nichts Beeindruckendes. Dass dieser Weinkeller in Handarbeit geschaffen wurde, aber schon. Insofern ist der Keller des Weinguts Dominikus in Kaltern eine Besonderheit. Und die Weine, die darin entstehen, sind es auch, nicht zuletzt die Kalterersee Auslese „Dominikus“, die auch schon „Vernatsch des Jahres“ war.

    Für die Weine des Weinguts Dominikus in Kaltern zeichnet Georg Morandell verantwortlich, die Infrastruktur in St. Josef am See ist allerdings ein Werk seines Vaters. „Sein Lebenswerk“, wie Morandell sagt. Nur mit Pickel und Schaufel hat der Senior in über 30 Jahren Arbeit einen Weinkeller unter seinen Weinberg gegraben. „Eine unglaubliche menschliche Leistung“, findet Georg Morandell.

    Er hat von seinem Vater nicht nur einen einmaligen Keller übernommen, sondern auch die Passion für den Wein. „Seit Jahrzehnten keltern wir die Trauben unserer Weinberge selbst und vermarkten unseren Wein ausschließlich ab Hof“, so der Winzer. Alle Arbeiten werden von der Familie ausgeführt – mit viel Erfahrung und einer ganzen Menge Know-how.

    So entstehen hochwertige, charaktervolle Weine – Weißburgunder, Gewürztraminer, Vernatsch, Lagrein – und der Sekt „Dominikus“, für die Georg Morandell immer wieder neue Wege geht. „2017 habe ich erstmals versucht, einen Teil unserer Trauben in Tonamphoren auszubauen“, erinnert sich der Winzer. In einer Nische seines Kellerlabyrinths habe er die Amphoren platziert und mit Spannung das Ergebnis abgewartet. Sein Fazit: „In den Lehmhöhlen kann der Wein bei gleichbleibender Temperatur und idealer Luftfeuchtigkeit reifen – wie vor Jahrhunderten.“
    Weinkellereien
    Hännsl am Ort
    Lana, Meran und Umgebung
    Der Hofnamen stammt aus dem Mittelalter, das Weingut Hännsl am Ort in Lana gibt’s – als Weingut – allerdings erst seit dem Jahr 2003. Damals entschied sich Familie Kerschbamer, dem Weinbau eine Chance zu geben – und sich selbst jene, ganz eigene Weine auf den Markt zu bringen.

    Mit dem Weinbau hat die Familie ihrem Hof ein noch breiteres wirtschaftliches Fundament verpasst. Dieses bestand damals schon aus dem Apfel- und Spargelanbau, dazu kamen kurz nach der Jahrtausendwende Trauben, die man allerdings nicht an eine der großen Genossenschaftskellereien liefern, sondern selbst verarbeiten wollte. „Seit damals bauen wir Trauben an und unsere eigenen Weine aus: weiße, rote, Rosès und Cuvées“, sagt Norbert Kerschbamer, Winzer des Weinguts Hännsl am Ort in Lana.

    Bei den Rebsorten geht Kerschbamer den traditionsreichen Weg. So setzt er mit Vernatsch und Blauburgunder, mit Lagrein und Merlot, mit Chardonnay, Weißburgunder und Sauvignon Blanc auf klassische Sorten. Sie werden reinsortig ausgebaut, etwa zu einem frischen Chardonnay, zu einem aromatischen Sauvignon oder zu einem fruchtigen Vernatsch, wohl dem Südtiroler Klassiker schlechthin.

    „Ogethn“ nennt Norbert Kerschbamer dagegen sein Cuvèe aus Merlot- und Cabernet-Trauben, mit dem er sein Sortiment um einen tiefroten Wein erweitert. Der Hofname mag demnach mittelalterlich sein, die Weine, die am Weingut Hännsl am Ort in Lana produziert werden, sind es aber nicht.
    Weinkellereien
    Weingut Loacker
    Bozen, Bozen und Umgebung
    Was heute immer stärker Fuß fasst, wurde vor 40 Jahren noch belächelt. Rainer Loacker, dem Patriarchen des gleichnamigen Weinguts in Bozen, war das egal. Schon in den 1980er-Jahren ist er mit biodynamischem Weinbau gestartet. Oder besser: durchgestartet.

    Dieser Begriff beschreibt sehr viel besser, welche Entwicklung das Weingut Loacker in Bozen bis heute durchgemacht hat. So hat es etwa neben dem historischen Südtiroler Standbein noch zwei weitere dazubekommen. In Gestalt zweier Weingüter in der Toskana – eines in Montalcino, eines in der Maremma.

    Egal aber, wo Loacker-Reben wachsen: Sie werden streng biodynamisch bewirtschaftet. „Weil wir das schon so lange tun, haben wir sehr lebendige Böden und wir sind auch unter den ganz wenigen, die Homöopathie im Weinberg benutzen“, erklärt Rainer Loacker. Dazu kommt eine besondere Form der Gründüngung. Heißt im Klartext: Im Winter wird in den Weinbergen gesät, die Aussaat macht künstlichen Dünger überflüssig. „Wir sind Querdenker und Rebellen, wir fordern den Status quo und die Mainstream-Gesellschaft heraus“, heißt es aus der Loacker-Familie.

    Das Querdenken setzt sich – selbstverständlich – auch im Keller fort. So werden alle Weine, darunter der eigenwillige Sauvignon Tasnim und der herausragende Lagrein Gran Lareyn, nur mit ihren eigenen Jahrgangshefen vergoren. „Unsere naturbelassenen Weine sind einfach anders“, erklären die Loackers, „sie haben einen eigenen Charakter und eine Seele“.
    Weinkellereien
    Dürer Weg
    Salurn, Südtiroler Weinstraße
    Ende des 15. Jahrhunderts wanderte ein Nürnberger Maler von Salurn ins Cembratal. Sein Name war Albrecht Dürer. Als Hommage an den Künstler und seine grenzüberschreitende Reise trägt heute nicht nur der Weg, den Dürer damals zurückgelegt hat, seinen Namen, sondern auch das Weingut Dürer Weg in Salurn. Ein wahrlich Grenzen überschreitendes Projekt.

    Das Weingut Dürer Weg liegt zwar in Salurn, im äußersten Süden Südtirols, es ist aber Teil der Kellerei LaVis, die wiederum im gleichnamigen Ort im Trentino ihren Sitz hat. Hier wachsen also zwei historische Tiroler Landesteile zusammen. Die Kellerei selbst ist eine Genossenschaft, die breit aufgestellt ist: mit Weinbergen, die Höhenlagen von 200 bis 800 Metern abdecken, und einem Sortiment, das von Chardonnay, Weißburgunder und Müller Thurgau über Merlot und Blauburgunder bis Vernatsch und Lagrein reicht.

    Das Weingut Dürer Weg in Salurn spielt in diesem Portfolio eine besondere Rolle – nicht zuletzt wegen des besonderen Klimas. „Hier trifft das milde mediterrane Klima auf das raue der Alpen“, erklärt Pietro Patton, Obmann der Kellerei LaVis. „Gemeinsam mit der besonderen Beschaffenheit der Böden bildet dies die Grundlage für eine mineralische Geschmacksnote, durch die sich die Weine dieser Region abheben.“

    Das Berggebiet drückt den Weinen des Weinguts Dürer Weg also seinen Stempel auf, so wie es auch die Wirtschaftsweise beeinflusst. So gilt es etwa, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen. „Unsere Weine spiegeln eine Weinbautradition wider, in der Natur und Technik vereint werden, so Patton. Auch hier überschreitet man also Grenzen.
    1 2 3 4 5 6 7 8 9