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    Weinkellereien in Südtirol

     

    Südtirol Wein verkosten, kaufen und erleben. In über 200 Kellereien kommst du unserer jahrhundertealten Weinbautradition nahe. Ob im kleinen Betrieb, der ausschließlich eigene Trauben verarbeitet oder in der genossenschaftlich geführten großen Kellerei: Südtirols Weine zeichnen sich durch Vielfalt und Charakter aus. Und immer mehr Weinkellereien setzen nicht nur auf Qualität im Glas, sondern auch auf architektonische Qualität. Hier findest du alle Weinkellereien Südtirols mit Infos zu Öffnungszeiten, Verkostungen und Ausschank.

    Ergebnisse
    Weinkellereien
    zu Tschötsch
    Kastelruth, Dolomitenregion Seiser Alm
    Die Tradition des Weinbaus am Tschötscherhof in Kastelruth hat neben einer musealen auch eine höchst lebendige Seite. So werden hier nicht nur alte landwirtschaftliche Gerätschaften ausgestellt, sondern auch eigene Weine gekeltert – nach wie vor und mit Erfolg.

    Seit über einem Jahrhundert werden am Tschötscherhof in der Kastelruther Fraktion St. Oswald nachweislich Trauben angebaut, allein der alte Rebstock vor dem Bauernhaus ist über hundert Jahre alt und damit ein lebendiger Beweis für die Weinbautradition. Dabei liegt der Hof mit seinen Rebflächen auf 750 Metern Höhe. „Dank der Südwestneigung des Hanges und der besonders milden klimatischen Bedingungen ist es aber doch möglich, eine hervorragende Traubenqualität zu erzielen“, erklärt Jungbauer Andreas Jaider.

    Er ist gelernter Winzer und trägt die Verantwortung für das Wein-Standbein des Tschötscherhofes in Kastelruth. Unter seiner Ägide werden eigene Weiß- (Müller Thurgau, Sylvaner, Kerner, Gewürztraminer) und Rotweine (Blauer Zweigelt und Blauburgunder) am Hof hergestellt, für die Jaider auch schon Preise gewonnen hat.

    Dass er mit dem, was er hier leistet, auf den Schultern seiner Vorfahren steht, macht nicht zuletzt das Bauernmuseum deutlich, das Seniorchef Michael Jaider vor etwa 15 Jahren im Stadel des Hofs eingerichtet hat. Hier erzählen alte Geräte vom früheren Leben auf den Höfen in und um Kastelruth. Und damit auch von der Weinbautradition dieser sonst so alpin geprägten Landschaft.
    Weinkellereien
    Weingut Pitzner
    Karneid, Dolomitenregion Eggental
    Fast wie die Geschichte von den Schwertern, die zu Pflugscharen werden, ist jene des Pitznerhofs in Kardaun. Der Name „Pitzner“ ist eine Verballhornung von „Büchsner“, was auf einen Büchsenmacher verweist, der früher am Hof tätig war. Für Pazifisten und Genießer ist es demnach eine gute Nachricht, dass man der Tradition am Pitznerhof den Rücken gekehrt hat und statt Waffen Wein herstellt.

    Für die Weinproduktion am beeindruckende 700 Jahre alten Pitznerhof in Kardaun am Eingang ins Eisacktal zeichnen die Brüder Markus und Thomas Puff verantwortlich. Ihr Hof liegt auf gerade einmal 350 Metern Höhe, die drei Hektar große Rebfläche allerdings in steilen Hängen mit tiefgründigen, sandigen Porphyr-Verwitterungsböden. „Wir versuchen, die örtlichen Gegebenheiten und das Mikroklima bestmöglich in den Produktionsprozess zu integrieren“, sagt Markus Puff.

    Auch im Keller gilt die Devise, die Trauben schonend zu verarbeiten. So zeichnet sich das Gesamtbild einer naturnahen Produktion entlang der gesamten Kette. „Wir versuchen, unserer Verantwortung in Hinblick darauf gerecht zu werden, die Natur so wenig wie möglich zu belasten“, so Puff.

    Dieser Ansatz bildet auch den Grundstein für die Qualität der Weine vom Pitznerhof in Kardaun. Ruländer, Weißburgunder, Vernatsch und Lagrein hat man im Sortiment: kraftvolle, filigrane Weißweine mit angenehmer Frische und feiner Mineralität, aber auch würzige, angenehm fruchtige und lebendig frische Rote.
    Weinkellereien
    Burgerhof Meßner
    Dass aus der Kombination von Alt und Neu Interessantes entsteht, beweist das Weingut Burgerhof Meßner in Brixen eindrücklich. Das Alte repräsentiert dabei der Burgerhof selbst, der auf einer Gletscherterrasse auf 750 Metern oberhalb der Bischofsstadt Brixen im Eisacktal liegt und im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde. Seit 1843 ist der Hof im Besitz der Familie Meßner, die ihn heute in fünfter Generation betreibt.

    Das Gesicht dieser fünften Generation ist – zumindest was den Weinbau betrifft – Johannes Meßner. Seine Leidenschaft für Wein und nachhaltiges Wirtschaften zieht sich wie ein roter Faden durch die Weinproduktion am Burgerhof, der seit 1983 biologisch bewirtschaftet wird. Dieses Erbe kombiniert Johannes Meßner mit Know-how, das er auf Weingütern in Australien und Südafrika, in Nord- und Südamerika, in Deutschland und Südtirol gesammelt hat.

    Sein Credo ist dabei so einfach wie eingängig: „Ein guter Wein entsteht bereits auf der Rebe“, erklärt der Wein-Weltenbummler, „jeder kleinste Schritt im Prozess von der Pflanze bis zum Wein im Glas prägt den Wein in irgendeiner Form“. Und weil der Wein nun einmal mit der Rebe beginnt, setzt man am Burgerhof strikt auf PIWI-Sorten. Zur Auswahl stehen Johanniter, Solaris, Muscaris, Souvignier Gris, Regent und Cabernet Cortis.

    Diese Vielfalt ist allerdings eher untypisch für den Burgerhof, auf dem sonst nämlich – dem Bio-Weinbau verpflichtet – gilt: So viel wie nötig und so wenig wie möglich.
    Weinkellereien
    GRAWÜ D. DOMINIC WUERTH
    Tscherms, Meran und Umgebung
    Beste Trauben, Kreativität, Liebe zur Arbeit und viel Geduld: Das sind die Zutaten, aus denen Leila Grasselli und Dominic Würth in Tscherms Weine produzieren – als Quereinsteiger, mit größtem Respekt vor der Natur und unter dem Label GRAWÜ.

    GRAWÜ ist ein Kunstwort, das sich aus den ersten Buchstaben der Nachnamen der beiden Südtirol-Neulinge zusammensetzt. „Wir haben deutsche und italienische Wurzeln und leben erst seit einigen Jahren in Südtirol“, erzählt Dominic Würth. „Das macht vieles schwieriger, wenn man einen Betrieb gründet, die große Chance besteht aber darin, frei von Konventionen individuelle Weine zu schaffen“.

    Individuelle Weine setzen individuelle Methoden voraus. So werden die Pachtflächen im Vinschgau streng biologisch bewirtschaftet, das Augenmerk gilt dem natürlichen Anbau und ausgewählten PIWI-Sorten. Und auch im Keller geht man bei GRAWÜ konsequent einen eigenen Weg, verzichtet auf Reinzuchthefe und andere önologischen Produkte: „Unser Ziel ist, den echten, unverfälschten Geschmack der Traube und des Terroirs ins Glas zu bekommen: das flüssige Gedächtnis eines Jahrgangs in all seinen Facetten“, erklärt Würth.

    So entstehen mit der Schale vergorene, dynamische Weine, Sauvignon, Pinot Grigio, Gewürztraminer, die sich ständig verändern und einen ganz eigenen Geschmack hervorbringen. „Sie schmecken vielleicht nicht jedem, aber sie spiegeln sehr schön uns als Familie und die Berge wider, in denen sie wachsen“, so der Winzer.
    Weinkellereien
    Tschiedererhof
    Vahrn, Brixen und Umgebung
    Auf einer Fläche von sechs Hektar baut Familie Jöchler am Tschiedererhof in Vahrn Äpfel, Trauben und Gemüse an. Die Trauben werden zu einem Großteil genossenschaftlich verarbeitet, aus einem kleinen Teil entstehen aber auch interessante Eigenbauweine. Für das Eisacktal außergewöhnlich: Es sind rote.

    Die Gemeinde Vahrn liegt auf einer nach Süden hin auslaufenden Gletschermoräne im Eisacktal, das weinbautechnisch für seine Weißweine bekannt ist. Sylvaner, Kerner, Müller-Thurgau, Gewürztraminer: Sie alle finden hier beste Voraussetzungen und sorgen dafür, dass das nördlichste Anbaugebiet Südtirols sich auf der Weinbau-Landkarte etabliert hat.

    Am Tschiedererhof schwimmt man dabei gegen den Strom. Seit mehr als 200 Jahren auf der Westseite der Vahrner Gletschermoräne zu finden, ist der Hof seit sieben Generationen im Besitz von Familie Jöchler, die sich nicht nur um Apfelplantagen und Gemüsebeete kümmert, sondern auch um den Weinberg, der auf rund 600 Metern Seehöhe liegt. „Sich kümmern“ heißt dabei nicht „nur“ viel Arbeit, es heißt auch, Leidenschaft in den Weinbau zu stecken: „Unseren Hof bewirtschaften wir mit Herz und Hand selbst und bieten unsere Produkte zum Verkauf in unserem Hofladen an“, heißt es aus der Familie.

    Die Verarbeitung der eigenen Rohstoffe zu Qualitätsprodukten zieht sich demnach durch alle landwirtschaftlichen Bereiche, die am Tschiedererhof in Vahrn abgedeckt werden. Die Trauben bilden dabei keine Ausnahme – sehr zur Freude von Eisacktaler Rotweinfreunden. Oder Freunden Eisacktaler Rotweine.
    Weinkellereien
    Kellerei Tramin
    Tramin an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Den Begriff „Mitglieder“ meidet man in der Kellerei Tramin, man bevorzugt „Mitbesitzer“, wenn es um die 300 Weinbauern geht, die die Genossenschaft bilden. Schließlich ruht das ganze Fundament der 1998 gegründeten Kellerei auf ihren Winzern, deren Familien und den 260 Hektar Weinbergen, die sie bewirtschaften.

    Die Weinberge der Traminer liegen auf Höhen von 250 bis 850 Metern, man kann demnach auf eine breite Palette von Lagen, Böden und Mikroklimata zurückgreifen. Für die Weinbergarbeit gibt es strenge Vorgaben, vor allem auf eine punktgenaue Lese wird in der Kellerei Tramin Wert gelegt. „Unsere Vorgaben bilden die Grundlage für die gleichbleibend hohe Qualität unserer Weine, für ihre außergewöhnlichen Duftnoten und den fruchtbetonten Geschmack“, erklärt Kellermeister Willi Stürz.

    Gerade die ausgeprägte Frucht hat auch natürliche Ursachen, allen voran die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. „Tagsüber weht eine warme, trockene Ora vom Gardasee über unsere Weinberge und verhindert das Aufkommen von Fäulnis“, so Stürz. Nachts sinken die Temperaturen dann auf 10 Grad und weniger. Der Mix aus einer besonders gnädigen Natur auf der einen sowie Sorgfalt, Fleiß und Konsequenz der Mitbesitzer auf der anderen Seite ist also das Erfolgsrezept der Kellerei Tramin, von dem vor allem das Aushängeschild der Kellerei profitiert: der Gewürztraminer. So ist der „Epokale“ der erste Weißwein Italiens mit 100/100 Punkten von Robert Parker Wine Advocate.
    Weinkellereien
    Castelatsch
    Wer über das Weingut Castelatsch in Tschengls im Vinschgau redet, muss zuerst über den Bau reden. Den Bau und weniger den Weinbau. Schließlich gründen die Wurzeln von Werner Schönthaler, dem Besitzer des Weinguts, in einem Bauunternehmen, er selbst forscht seit einem Jahrzehnt an ökologischen Baustoffen. „Ziel war und ist, Alternativen zu bestehenden Bauweisen zu schaffen, weshalb wir mit der Produktion von Ziegeln aus Hanf und Kalk begonnen haben“, erklärt Schönthaler.
    Aus diesem durch und durch nachhaltigen Baumaterial besteht auch der Hof Castelatsch, der am Hang oberhalb von Tschengls liegt. Allerdings beschränkt sich die Nachhaltigkeit nicht auf die Hülle. Schließlich geht Werner Schönthaler mit derselben Einstellung (und Passion) an die Landwirtschaft, mit der er auch schon das Baugewerbe aufzumischen versucht hat.
    So werden am Hof Castelatsch Werte gelebt, die spätestens seit der Klimakrise durch alle Sonntagsreden geistern: Enkeltauglichkeit etwa, Gesundheit und Wohlbefinden. Und diese Werte schlagen sich auch auf den Weinbau nieder. Schließlich legt Schönthaler Wert darauf, seine Weine im Einklang mit der Natur, also im besten Wortsinn nachhaltig zu produzieren …
    … und eigenwillig. So wie er beim Bau wenig auf Konventionen gibt, geht Schönthaler auch mit seinen Weinen ganz eigene Wege. So setzt er bei den Rebsorten auf PIWI-Sorten. Sein „Eschkolot“ etwa ist eine spontanvergorene weiße Cuvée aus Solaris-, Muscaris und Souvignier gris-Trauben. Und Marmorpulver. Neue Wege eben …
    Weinkellereien
    Pyramidis
    Die Rittner Erdpyramiden tragen die Weine des Untermaurerhofs in St. Magdalena in Bozen nicht umsonst in Namen und Logo. Schließlich erheben sich die höchsten und ihrer Form wohl auch schönsten Erdpyramiden Europas in Oberbozen, und zwar unmittelbar oberhalb des Katzenbachgrabens, an dem auch die Weinberge des Untermaurerhofs liegen.
    Das Kerngebiet des Weinanbaus konzentriert sich dabei auf die steilen, sonnigen Terrassen von St. Magdalena in Bozen. Diese gehören zu den ältesten Weinbaulagen der Südtiroler Landeshauptstadt, bringen sie doch alles mit, was Reben und Trauben besonders mögen: viel Licht und Sonne, warme Temperaturen und nicht zuletzt große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht.
    Dazu kommen Böden, deren Struktur sich auch geologischen Laien anhand der Erdpyramiden erschließt. Sie bestehen aus eiszeitlichem Moränenschutt und verwittertem Porphyr und können Wärme optimal speichern. „Typisch für diese Hanglagen sind allerdings geringe Erträge, weshalb wir unsere Trauben sorgfältig auswählen und schonend verarbeiten müssen“, erklärt Wolfgang Hofer vom Weingut Pyramidis.
    Dessen Weine sind also das Ergebnis einer gründlichen Selektion und nur in limitierter Auflage zu haben. Auch die Auswahl an Sorten ist überschaubar. So wird – fast schon selbstverständlich für die Lage des Untermaurerhofs – ein St. Magdalener Classico ebenso angeboten wie ein blumiger, frischaromatischer Müller Thurgau, ein elegant-intensiver Pinot Nero Riserva und nicht zuletzt ein Weißburgunder, der durch fruchtige Aromen und strukturierten Körper übnerzeugt.
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    Ansitz Mairhof - Bernhart Matthias
    Partschins, Meran und Umgebung
    Das (vorerst) letzte Kapitel in der Geschichte des über 800 Jahre alten, denkmalgeschützten Ansitzes Mairhof in Partschins beginnt 1930. Es beginnt mit einer Frau und einer gehörigen Portion Mut. Und es endet in einer Erfolgsgeschichte in Form eines familieneigenen Weinguts. Oder besser: Es endet noch lange nicht, die Erfolgsgeschichte läuft noch.

    Trotz neun kleiner Kinder ersteigert Antonia Kofler, die Mutter des heutigen Seniorchefs Matthias Bernhart, den Ansitz Mairhof in Partschins in der Zwischenkriegszeit. Die Investition muss man sich vom Mund absparen – im wahrsten Sinne des Wortes – und nur langsam kommt der Hof auf die Beine: mit Kühen, Schweinen und Hühnern, Getreide, Heu und Kartoffeln.

    Neben den klassischen Selbstversorgungsgütern baut man am Ansitz Mairhof bald auch schon Trauben an und entfacht damit eine Leidenschaft, die die Familie bis heute nicht loslässt. „Über das ganze Jahr verteilt gibt es im Weinberg viel zu tun“, erzählt Matthias Bernhart, „im Herbst kommt dann die schönste Zeit, das Wimmen“.

    Mit der Lese ist die Arbeit allerdings nicht getan, denn: Am Ansitz Mairhof in Partschins kellert man die Trauben eigenständig ein. „Die Arbeit im Keller erfordert viel Fleiß, Genauigkeit und natürlich die Liebe zu einem guten Glas Wein“, schmunzelt Bernhart. Das Rezept mit diesen drei Zutaten entwickeln er und seine Familie stetig weiter, aus einem guten Eigenbauwein werden aromatische Genussweine: Riesling, Vernatsch und Blauburgunder.

    Die Liebe zu einem guten Glas Wein? Sie kann Familie Bernhart auch im eigenen Keller ausleben.
    Weinkellereien
    Spornberg Mountain Winery
    Karneid, Dolomitenregion Eggental
    An den sonnenexponierten Hängen, die sich vom Ritten bis nach Bozen herunterziehen, baut man schon seit Jahrhunderten Trauben an. Kein Wunder also, dass sich auch die Rittner Familie Messner in das Abenteuer Wein gestürzt hat. 2016 entstand so die Spornberg Mountain Winery in Oberbozen, ein junges Weingut in einem alten Weinbaugebiet.

    Was dabei auf den ersten Blick auffällt: Die Burgunderreben der Spornberg Mountain Winery stehen in exponierter, luftig Lage. Hier wachsen Blau- und Weißburgunder ebenso wie Pinot Grigio, wobei in Weinberg und Keller ein paar unumstößliche Leitlinien gelten. Gearbeitet wird schonend und sehr viel mit der Hand.
    Zudem haben Familie Messner und ihre Mitarbeiter stets die natürlichen Kreisläufe im Blick. Heißt im Klartext: Der Natur wird Zeit und Raum gelassen, Eingriffe sind nur dann vorgesehen, wenn es nicht anders geht.
    Ein solches umsichtiges Arbeiten ist auch der Lage zu verdanken. So liegen die Weinberge des Weinguts Spornberg auf 860 Metern Höhe an einem sonnigen Südhang, an dem sich die Luft und die sandigen Lehmböden schnell erwärmen und für beste Voraussetzungen für das Reben- und Traubenwachstum sorgen. Zugleich ist die Lage luftig, der Wind sorgt dafür, dass die Trauben nicht feucht bleiben und Pilze keine Chance haben.
    Die Natur beschenkt das junge Weingut Spornberg in Oberbozen also reich. Kein Wunder, also, dass man sie hier mit besonderem Respekt behandelt.
     
    Weinkellereien
    Geier Simon Plonerhof
    Bozen, Bozen und Umgebung
    Tradition wird in St. Magdalena groß geschrieben, da bildet das Weingut Plonerhof in Bozen keine Ausnahme. Im Gegenteil: Der Hof selbst geht zurück auf das 13. Jahrhundert und die Reben, mit denen Simon Geier hier arbeitet, sind über 70 Jahre alt. Ein vorsichtiger, schonender Umgang mit so viel Geschichte ist da schon fast eine Selbstverständlichkeit.

    Im Weinberg des Weinguts Plonerhof in Untermagdalena sind daher Umsicht und eine naturnahe Bewirtschaftung angesagt, was wiederum bedeutet: sehr viel Handarbeit. Die ist zwar mit einiger Mühsal verbunden, wirkt sich aber auch auf die Traubenqualität aus. „Wenn wir die Weingärten händisch bearbeiten, erreichen wir einen hohen Grad an Kontrolle, weil wir die Trauben ja mit allen Sinnen erfassen“, erklärt Geier.

    Zur Handarbeit kommt, dass man auf Herbizide gänzlich und auf Insektizide fast vollständig verzichtet. „Nur gegen die Kirschessigfliege müssen wir vorgehen, weil diese sonst die gesamte Ernte zerstören würde“, so der Winzer.

    Ist das Lesegut einmal eingebracht, entstehen im hofeigenen Keller aus Vernatsch- und Lagrein-Trauben klassische St. Magdalener, dazu ein fruchtiger Lagrein und ein Cuvée aus Goldmuskateller und Weißburgunder. Mit seinen Weinen hat das Weingut Plonerhof auch schon eine ganze Reihe von Preisen und Auszeichnungen eingefahren. Wer also mit den Uralt-Reben umzugehen versteht, wird mit höchster Qualität belohnt. Die Methusalems sind – so scheint es – in Geberlaune.
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    Mauracher S.S Agri
    Das Fundament für den Mauracher Sand in Bozen bilden zum einen – wörtlich genommen – die fruchtbaren Schwemmböden der Talfer, auf denen die Mauracher-Reben gedeihen. Zum Fundament gehört allerdings auch die Geschichte dieser Weinbaugegend und – im übertragenen Sinne – auch das Wein-Know-how sowie die Experimentierfreude von Thomas Widmann und Elisabetta Foradori.
    Widmann und Foradori sammeln seit Jahrzehnten Erfahrung in Weinbau und Weinbereitung und haben 2003 den ersten Mauracher-Weinberg mit der autochthonen Rebsorte Lagrein bepflanzt. 2011 kam dann der erste Jahrgang ihres neuen Projekts auf den Markt: spontan vergoren, mit minimalen önologischen Eingriffen und natürlich ausgebaut.
    Dass sich der Mauracher Sand als Familienprojekt versteht, zeigt die Tatsache, dass seit 2020 auch Alexander Widmann Teil des Teams ist. Er bringt nicht nur jungen Schwung mit ein, sondern auch dieselbe Philosophie mit, die schon die beiden Gründer angetrieben hat (und immer noch antreibt). In ihrem Mittelpunkt stehen der Respekt und die Wertschätzung für die Natur, was auch dadurch deutlich gemacht wird, dass das Projekt seit 2022 biozertifiziert ist.
    So jung das Mauracher-Sand-Projekt ist, so überschaubar ist es. Jahr für Jahr werden rund 3000 Flaschen Wein erzeugt, mit 2024 gehört auch ein erster Riserva-Jahrgang zum Sortiment. Und so wächst das Projekt Mauracher Sand Jahr für Jahr – auf einem fruchtbaren Fundament, egal ob nun in einem wörtlichen oder übertragenen Sinne.
    Weinkellereien
    Castel Annenberg
    Latsch, Vinschgau
    Schloss Annenberg thront seit dem 13. Jahrhundert herrschaftlich oberhalb von Latsch im Vinschgau. Weit kürzer als die Schloss- ist hier indes die Weinbaugeschichte, denn erst seit 2009 bringt Familie Fuchs Weine unter dem Label Castel Annenberg auf den Markt.

    Als Christa und Manfred Fuchs ihre Entscheidung kundtun, sich rund um Schloss Annenberg der Weinherstellung zu widmen, stößt diese nicht auf ungeteilte Zustimmung. Im Gegenteil: „Unsere Kinder waren nicht sonderlich begeistert, dass wir uns hier im Weinbau versuchen wollten, mittlerweile stehen sie aber hinter uns“, erinnert sich Christa Fuchs.

    Das liegt wohl einerseits am konsequenten Ausbau des Weinguts, andererseits am durchaus individuellen Weg, den die Familie von Anfang an einschlägt. Zwar setzt man im Weingut Castel Annenberg in Latsch auch auf gut eingeführte Rebsorten wie Kerner, Zweigelt oder Blauburgunder, vor allem im weißen Segment experimentiert Familie Fuchs aber auch erfolgreich mit Solaris und der Scheurebe.

    Egal aber, um welche Rebsorte es sich handelt: Präzision, Handarbeit und eingehende Qualitätskontrolle stehen im Weingut Castel Annenberg ganz oben auf der Prioritätenliste. „Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Weine die Eleganz und Finesse bekommen, die wir unseren Kunden bieten wollen“, erklärt Christa Fuchs. Eleganz und Finesse: Es ist wohl auch genau das, was man sich von Weinen aus einem altehrwürdigen Schloss erwartet.
    Weinkellereien
    Happacherhof
    Auer, Südtiroler Weinstraße
    Dieser Wein macht Schule, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. In den Weinbergen des Happacherhofes in Auer lernen die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschule für Landwirtschaft, wie ein Weinberg bewirtschaftet wird und wie man aus den gewonnenen Trauben Wein macht. Richtig guten Wein.

    Das Weingut Happacherhof fällt demnach aus der Reihe und stellt eine Besonderheit in der Südtiroler Weinbau-Landschaft dar. Bewirtschaftet wird es nicht von einer engagierten Weinbauern-Familie, sondern von – ebenso engagierten – Fachlehrern und ihren Schülern, die hier die Weinbautechniken von der Pike auf lernen können.

    Um den Schülern einen möglichst breiten und zugleich detaillierten Einblick in den Weinbau zu ermöglichen, werden auf den rund vier Hektar, die zum Happacherhof gehören (und auch in dessen unmittelbarer Nähe liegen), unterschiedliche Sorten angebaut, und zwar in unterschiedlichen Erziehungssystemen und nach unterschiedlichen Kriterien. Die Sortenpalette umfasst Cabernet, Merlot, Chardonnay und Lagrein, wobei letzterer eine Ausnahmestellung innehat. Er wird nach organisch-biologischen Richtlinien produziert, damit die Schüler auch mit dieser immer wichtiger werdenden Bewirtschaftungsweise Erfahrung sammeln können.

    Unabhängig von Sorte, Erziehungssystem und Anbauweise werden die am Happacherhof produzierten Trauben in der schuleigenen Kellerei verarbeitet. „Die Weinbereitung ist ein wichtiger Teil der praktischen Übungen unserer Schülerinnen und Schüler, die sich für die Schwerpunktrichtung Weinbau und Önologie entscheiden“, erklärt Schuldirektor Christian Gallmetzer.
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    Gump Hof - Markus Prackwieser
    Völs am Schlern, Dolomitenregion Seiser Alm
    Bodenständig und weltoffen: Dass man beides sein kann, beweist Markus Prackwieser. Er bewirtschaftet das fast ein halbes Jahrtausend alte Weingut Gump Hof in Völs am Schlern zwar mit viel Respekt vor der Tradition, holt sich seine Inspiration aber auch außerhalb: in der Wachau, in Burgund oder dem Loire-Tal. „Das sind Vorbild-Regionen“, sagt Prackwieser.

    Seit dem Jahr 2000 ist er für das Weingut Gump Hof in Völs verantwortlich, seit damals sucht er den Austausch, der nicht immer über die Grenze reichen muss. So bildet Prackwieser mit Günther Kerschbaumer vom Köfererhof und Christian Plattner vom Ansitz Waldgries ein Weintrio, das sich austauscht, sich berät und Synergien nutzt.

    Neue Wege sind dem Winzer also ebenso wenig fremd, wie tiefe Wurzeln in der Geschichte. Schließlich geht der Gump Hof auf das 16. Jahrhundert zurück. „Das prägt den Hof, es wirkt sich in einem respektvollen Umgang mit dem Umfeld aus, im Anbau typischer Rebsorten, in klassischen Anbaumethoden und aufwändiger Handarbeit“, sagt Prackwieser. Zurückgreifen kann der Winzer dabei auf bis zu 70 Prozent steile Rebanlagen auf 400 bis 550 Metern Höhe, in denen Blau- und Weißburgunder, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Vernatsch wachsen.

    In den Weinen des Weinguts Gump Hof in Völs fließen Bodenständigkeit und Weltoffenheit zusammen. Oder wie Markus Prackwieser sagt: „Das erworbene Wissen, die eigene Erfahrung, Zeit und Geduld und das Feilen am eigenständigen Geschmacksprofil führen dazu, dass sich in unseren Weinen der Charakter der Landschaft widerspiegelt. Und der des Winzers.“
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    Naturweine Pomella

    Edmund Pomella hätte es sich leicht machen können: Als Weinbauer in dritter Generation konnte er 2016 einen gut bestellten Hof in Kurtatsch übernehmen. In den Weinbergen wuchsen alte Rebstöcke mit klassischen Sorten, es wäre logisch gewesen, diesen Weg weiterzugehen. Logisch, aber eben nicht natürlich. Denn gerade darum geht es Pomella: um die Liebe zur Natur, um einen ökologischen Beitrag. Und das heißt: um natürliche, bekömmliche Weine.

    Weil Edmund Pomella allerdings auch die Vorzüge des Althergebrachten zu schätzen weiß, ging er daran, die bis zu hundert Jahre alten Reben in seinen Weinbergen umzuveredeln. Auf den alten Unterlagen wachsen heute PIWI-Sorten: Bronner, Johanniter, Muscaris, Souvignier Gris, Prior, Cabernet Cortis. So kann auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Und neben den robusten Unterlagen hat Pomella auch das alte Perglsystem beibehalten, um von dessen Vorzügen in einer sonnenexponierten, wasserarmen Lage profitieren zu können.

    Alles in allem geht es Edmund Pomella mit seinen Naturweinen also um einen doppelten Nutzen: Sie sollen Menschen Gutes tun, ohne der Natur zu schaden. Und um eine doppelte Qualität: „Es fließt nicht nur Weinqualität, sondern auch Lebensqualität mit ein und die Achtung vor der Natur, den Pflanzen, dem Boden und allen Lebewesen“, sagt Pomella, der seine Weine (und andere Naturprodukte) auch im eigenen Hofladen verkauft und Hofführungen anbietet.

     
    Weinkellereien
    Garlider - Christian Kerschbaumer
    Feldthurns, Brixen und Umgebung
    An den Sonnenhängen über dem Eisacktal in Feldthurns liegt das Weingut Garlider. Christian Kerschbaumer verfolgt hier eine ganz besondere Philosophie, geht es ihm doch darum, die Charakteristika von Rebstock und Boden im Wein beizubehalten. Der Bio-Anbau ist ein Puzzlestein dieser Philosophie.

    Die Nachhaltigkeit ist also nicht das einzige Argument, das in Kerschbaumers Augen für den biologischen Anbau spricht, auch die Auswirkungen auf den Wein seien bei dieser Art des Anbaus kleiner als im konventionellen. Im Keller verwendet der Eisacktaler Winzer zudem vorwiegend autochthone Hefen – auch dies ein Stein im Mosaik eines unverfälschten Weins.

    „Wein“ steht am Weingut Garlider übrigens für Weißwein. In erster Linie, aber nicht nur. Auf einer kleinen Fläche wird der einzige Blauburgunder im Eisacktal angebaut, der große Rest der Weinberge bringt fünf weiße Sorten hervor. „Im Eisacktal finden die Weißweine zwar harte, aber sehr gute Voraussetzungen vor, die ihren Charakter wesentlich mitprägen“, ist Kerschbaumer überzeugt.

    Diese Voraussetzungen umfassen warme Tage, frische, kühle Nächte, eine gute Durchlüftung und Böden, die aus einem Gemisch aus Quarzphyllit bestehen. „All dies zusammen gibt den Weißen ihre fruchtigen, subtilen Aromen, rassige Eleganz und individuelle, trockene Herbheit“, erklärt der Kopf des Weinguts Garlider in Feldthurns.

    Kein Wunder also, dass die Garlider-Weine Schlagzeilen machen. So ist Christian Kerschbaumer für den englischen Weinkritiker Stuart Pigott einer der Aufsteiger im Eisacktal. Und er schreibt: „Vor allem seine Weißweine sind von besonderer Klasse.“
    Weinkellereien
    Weingut Michael Puff

    Im Weingut Michael Puff in Girlan gilt die Devise: nur kein Stress! Diese Devise bezieht sich allerdings nicht auf den namensgebenden Gründer des Weinguts, sondern vielmehr auf die Reben, die hier im teilweise hohen Gras wachsen: mit wilder Triebaufteilung, ohne Gipfeln und möglichst wenig Entblättern. „Unsere Arbeitsweise ist unkonventionell; haben aber stets das Ziel vor Augen, möglichst wenig Stress für die Rebe zu schaffen“, erklärt Michael Puff.

    Einer ähnlichen Philosophie folgt Michael auch im Keller. So werden seine Weine spontan in Betonfässern vergoren, reifen danach zwölf Monate in kleinen Eichenholzfässern, bevor sie noch einmal sechs bis neun Monate im Betonfass gelagert werden. „Bei der Füllung verzichten wir auf Schönungsmittel und Filtration“, so Michael Puff, „unser Wein entsteht also ganz ohne Schnickschnack“.

    Sein eigenes Weingut in Girlan/Rungg hat Michael Puff 2020 gegründet, zuvor hat er die Ausbildung an der Fachschule Laimburg durchlaufen, Praktika in Weingütern und Kellereien absolviert und auch schon am elterlichen Hof experimentiert. Heute bilden Lagen in Girlan/Rungg und Eppan Berg das Fundament seines Weinguts, in dem Michael ganz auf Blauburgunder setzt – und auf die Vision einer frischen Pinot Noir-Stilistik.

    Die Blauburgunder des Weinguts Michael Puff sind von der Libelle gezeichnet, die für Eleganz, Kraft und Zeitlosigkeit steht – und zudem am Weingut zuhause ist.

     
    Weinkellereien
    WeinGut Seppi
    Seit Generationen schon ist die Familie Seppi eng mit dem Weinbau verbunden, und zwar viel enger, als dies in einem Weindorf wie Kaltern ohnehin üblich ist. Heute ist es Werner Seppi, der – unterstützt von seiner Familie – das Familienweingut Seppi in Kaltern führt, und zwar mittlerweile auch schon seit über 20 Jahren.
    Anfangs noch konventionell bewirtschaftet, sollte das Weingut 2005 auf ganz neue Wege geführt werden. „In uns ist der Wunsch gereift, das Weingut nach persönlichen, individuelleren Vorstellungen zu gestalten und etwas Besonderes, Nachhaltiges zu entwickeln“, erklärt dazu Werner Seppi. Entsprechend stellt man damals auf die biodynamische Wirtschaftsweise um, zunächst nur im Weinberg, seit 2016 auch im Keller.
    Dieser zweite Meilenstein ist mit der Entscheidung verbunden, einen Teil der Trauben selbst einzukellern, um Weine zu schaffen, die die Besonderheiten des Weinguts und seiner Lagen widerspiegeln. Dabei geht man so weit, dass die Trauben der unterschiedlichen Weinberge getrennt vinifiziert werden. „In Kaltern nennt man kleine geografische Einheiten ,Riegel‘“, so Seppi, „und die Trauben aus diesen Riegeln bauen wir getrennt aus.“
    Weine des Weinguts Seppi können demnach bis zur kleinsten geografischen Einheit zurückverfolgt werden. Gewürztraminer und Weißburgunder etwa stammen vom Riegel Panigl, Sauvignon vom Riegel Prey, Vernatsch vom Riegel See sowie Cabernet Franc vom Riegel Feld. Oder anders: Im Weingut Seppi wird der Terroirgedanken konsequent zu Ende gedacht.
    Weinkellereien
    Weingut Klaus Lentsch
    Eppan an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    „Meine Weine sind für Leute gemacht, die wissen, dass Wein viel mehr ist, als nur ein Getränk.“ Das Credo von Klaus Lentsch gibt den Weg vor, den er mit seinem Weingut Klaus Lentsch in St. Pauls beschreitet. Den Weg hin zu Cru-Weinen aus dem Eisacktal, frischen Weißweinen aus dem Überetsch und kräftigen Roten aus dem Unterland.

    Klaus Lentsch stammt aus einer traditionsreichen Weinbaufamilie aus Branzoll im Unterland. 2008 stellt er sich mit seiner Frau Sylvia weinbautechnisch auf eigene Beine und gründet das Weingut Klaus Lentsch in St. Pauls. Das Ziel: neue Wege einzuschlagen und für die Region typische Weine zu schaffen.

    „Die Region“ ist dabei durchaus nicht nur St. Pauls oder das Überetsch. Vielmehr werden unter dem Namen Klaus Lentsch drei in ihren Eigenschaften völlig unterschiedliche, trotzdem aber klassische Weinbaulagen bewirtschaftet. Auf fünf Hektar in St. Pauls, auf drei Hektar in Atzwang und weiteren zwei in Branzoll wachsen Blau-, Grau- und Weißburgunder, Grüner Veltliner und Gewürztraminer, Goldmuskateller und Lagrein.

    Ganz unabhängig davon aber, wo die Weinberge liegen: „Das Streben nach Qualität beginnt schon im Weinberg, und zwar direkt am Stock“, sagt Klaus Lentsch, „und setzt sich im Keller und in der Vermarktung fort“. Nur wenn der Qualitätsgedanke also alle Glieder der Kette umfasst, entstehen hervorragende Weine. Solche, die mehr sind als nur ein Getränk.
    Weinkellereien
    Weingut Befehlhof
    Schlanders, Vinschgau
    Wer die Steppenlandschaft am Vinschger Sonnenberg sieht, denkt nicht unbedingt an Trauben. Und doch: Am Befehlhof in Vetzan wird schon seit 1370 Wein angebaut. Sechs Jahrhunderte später hat hier Oswald Schuster das Ruder in der Hand und baut – Tradition verpflichtet! – unter anderem einen Vinschger Fraueler an.

    Der Fraueler ist in den 1980er-Jahren schon weitgehend von der Bildfläche verschwunden, als Oswald und Magdalena Schuster beschließen, einen Teil ihres 1,2 Hektar großen Weinbergs diesem typischen Vinschger zu widmen. Mehr noch: Die Schusters sind die einzigen, die den Fraueler reinsortig vinifizieren - mit beeindruckendem Ergebnis: als „fruchtig und frisch, blumig, schlank und elegant mit einer ausgeprägten mineralischen Note“ wird der „Jera“, der Fraueler vom Befehlhof in Vetzan, beschrieben.

    Im Weinberg auf 710 Metern Höhe wachsen neben der Vinschger Urtraube auch Sylvaner und Gewürztraminer, Kerner und Müller Thurgau, Blauburgunder, Zweigelt und Riesling. Letzterer, heute ein im Vinschgau weit verbreiteter Wein, hat seine Existenz im Tal Oswald Schuster zu verdanken, war er doch der erste, der ihn hier angebaut hat. So experimentierfreudig die Schusters bei der Rebsortenauswahl sind, so innovativ (und zugleich bodenständig) sind sie im Keller.

    So setzt man auch auf die spontane Vergärung dank natürlich vorhandener Weinhefen. „Der Wein wird dadurch vielschichtiger, komplexer und interessanter“, so Oswald Schuster, der sich sogar an einen Vinschger Sekt wagt: „Sällent“ heißt er, benannt nach einem Berg in Martell. Als Höhepunkt der Produktion, sozusagen.
    Weinkellereien
    Weinberghof
    Tramin an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Wie kann ein 2005 gegründeter Betrieb tief verwurzelt sein? Der Weinberghof Bellutti in Tramin macht’s vor: mit einem kompromisslosen Weg hin zu höchster Qualität und der Konzentration auf autochthone Sorten.

    Ausschließlich autochthone Sorten. Noch nicht einmal 20 Jahre alt ist der Weinberghof Bellutti also und mit einer Rebfläche von 2,8 Hektar in Tramin auch weitgehend überschaubar. Weil die Rebfläche klein ist, ist auch das Sortiment nicht ausladend. Dies hat allerdings noch einen zweiten Grund: Winzer Christian Bellutti konzentriert sich nur auf autochthone Sorten – auf Lagrein, auf Kalterersee, also Vernatsch und Gewürztraminer. Vor allem Gewürztraminer.

    Die heimischen Sorten haben den Vorteil, hier ihr optimales Terroir zu finden, im Keller legt Bellutti Wert darauf, dass man dieses Terroir aus den Weinen schmeckt. „Unser Ziel ist, reinsortige, elegante, ehrliche Weine zu produzieren, die nicht überladen wirken und den Charakter der einzelnen Sorten und Lagen sowie des Jahrgangs widerspiegeln“, erklärt er.

    Für Bellutti gilt zudem eine kompromisslose Orientierung an höchster Qualität, in Weinberg und Keller wird die Arbeit mit Sachverstand, Engagement, moderner Technik und Liebe zum Detail erledigt. Letztlich also, indem man traditionellen, bewährten Werten folgt.

    Nur im Verkauf beschreitet Christian Bellutti einen ungewöhnlichen Weg: So gehen die Weine seines Weinberghofs in der eigenen Vinothek über den Ladentisch. Die steht übrigens nicht auf dem Gelände des Weinberghofs, sondern mitten in Tramin – am Hauptplatz.
    Weinkellereien
    Kellerei Kurtatsch
    Kurtatsch an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Steile Lagen erfordern viel Arbeit, Schweiß und Einsatz, sie haben aber durchaus auch Vorteile. So verteilen sich 190 Hektar Anbaufläche von ebenso vielen Mitgliedern der Kellerei Kurtatsch auf Höhen von 220 bis 900 Metern – und das alles in nur einer Gemeinde. Das ist europaweit einzigartig.

    Und noch einen Rekord hält die Kellerei: Für das junge und dynamische Team verantwortlich zeichnet Andreas Kofler, der mit gerade einmal 32 Jahren als jüngster Obmann der Südtiroler Genossenschaftsgeschichte das Ruder in Kurtatsch übernommen hat. „In unseren Weinbergen findet jede Rebsorte ihren optimalen Standort, ihr ideales Terroir“, sagt Kofler.

    Die tiefen Lagen gehören zu den wärmsten in Südtirol und sind ideal für Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot. „Die Bodenbeschaffenheit zwischen Kurtatsch und Tramin ist ganz ähnlich wie jene im französischen Pomerol“, erklärt der Obmann. Bis hinauf auf 900 Meter wachsen dagegen weiße Sorten, die es gern luftiger und kühler haben und auf kalkhaltigen Dolomitböden bestens gedeihen – strengsten Nachhaltigkeitsrichtlinien folgend.

    Mit viel Engagement und großem Respekt vor Natur und Ressourcen entstehen so in der Kellerei Kurtatsch charakterstarke und unverwechselbare Terroirweine. „Sie spiegeln ihren jeweiligen Standort ungeschminkt wider“, weiß Obmann Andreas Kofler, der auch das einfache Rezept verrät, warum das so ist: „Im Keller“, sagt er, „lassen wir den Wein sich selbst entfalten“.
    Weinkellereien
    Weingut Lieselehof
    Kaltern an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    Als Franz Morandell Mitte des 19. Jahrhunderts einen Bauernhof errichtet, verewigt er damit auch gleich seine Frau. Die hieß Elisabeth, was in der liebevollen Verkleinerungsform zu „Liesele“ wird. Heute ist das Weingut Lieselehof in Kaltern ein stattliches Gut, in dem das Winzerwissen von drei Generationen zusammenfließt und Werner Morandell das Sagen hat. Er ist der Urenkel vom „Liesele“.

    Dass den Morandells mit dieser Geschichte die Leidenschaft für Wein in die Wiege gelegt wird, mag eine Plattitüde sein. Eine allerdings, die stimmt. Schon der Großvater von Werner Morandell war Winzer, sein Vater Gottlieb-Amadeus befasste sich mit dem Aufpropfen von Jungreben und produzierte Wurzelreben für umliegende Rebschulen.

    Auch Werner Morandell setzt sich eingehend mit dem Weinbau auseinander, er hat darüber sogar ein Buch geschrieben und ist mit seinem Hof Vertragspartner des Staatlichen Weinbauinstitutes Freiburg im Breisgau. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf pilzwiderstandsfähigen (Piwi-)Sorten, auf dem biologischen Anbau traditioneller Rebsorten (Vernatsch und Cabernet etwa) und auf ökologisch gekelterten Weinen. „Das heißt, dass beim Keltern nur wenige natürliche Behandlungsmittel erlaubt sind und wir auf synthetische Stoffe gänzlich verzichten“, so Morandell.

    Der besondere Stolz Morandells sind Weine, die ausschließlich aus Piwi-Trauben entstehen, für die im Weinberg keine chemischen Herbizide verwendet wurden und strenge Auflagen für die Traubenmenge pro Rebstock gelten. Für sie hat man sogar eine eigene Marke entwickelt: Green Mountain Wine.
    Weinkellereien
    Praeclarus – Kellerei St. Pauls
    Eppan an der Weinstraße, Südtiroler Weinstraße
    1979, vor über 40 Jahren wurden in St. Pauls von einigen Pionieren die ersten Flaschen Praeclarus-Sekt abgefüllt. Heute produzieren wir jährlich rund 20.000 Flaschen des prickelnden Weins und lagern sie zur Reifung mehrere Jahre lang in einem alten Luftschutz-Bunker, der auch besichtigt werden kann.

    Streng ausgelesene Chardonnay-Trauben aus den Weinbergen oberhalb von St. Pauls (300-500m Meereshöhe) bilden die Grundlage für unseren Sekt. „In diesen Lagen finden die Reben optimale Bedingungen vor: zum einen tiefgründige Kalkböden, zum anderen ausgeprägte Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, die zum besonderen Aroma des Praeclarus beitragen“, erklärt Philipp Zublasing, Kellermeister der Kellerei St. Pauls.

    Produziert wird der Praeclarus streng nach der klassischen Methode, die zweite Gärung erfolgt in der Flasche. Die Reifezeit auf der Feinhefe beträgt mindestens 48 Monate, bei nahezu konstanter Temperatur hinter den meterdicken Mauern des Bunkers.
     
    Weinkellereien
    Max Thurner - Perlhof
    Bozen, Bozen und Umgebung
    1545 erstmals urkundlich erwähnt und damit fast ein halbes Jahrtausend alt ist der Perlhof in Bozen-Oberleitach und doch ist es weniger die Tradition, die das Weingut Perlhof, Max Thurner auszeichnet. Es ist vielmehr die Innovation: „Nie still stehen, immer weitergehen und Neues wagen, ist der Ehrgeiz, der uns vorantreibt“, erklärt Max Thurner, der mit seiner Familie den gesamten Prozess der Weinproduktion am Perlhof in der Hand hält: vom Traubenanbau bis zur Flaschenfüllung.

    Die Trauben für die Max-Thurner-Weine gedeihen in vier unterschiedlichen Lagen in einer Höhe von 270 bis 550 Metern, mit unterschiedlichen Hangausrichtungen, aber durchwegs optimalen Voraussetzungen. „An den steilen Südhängen Bozens haben wir perfekte klimatische Bedingungen mit den warmen, aus dem Bozner Talkessel aufsteigenden Luftmassen und den kühlen Luftströmen aus dem Eisacktal“, erklärt Thurner. Dazu kommen Skelettböden aus Quarzporphyr, auf denen die alten Rebstöcke des Perlhofs wachsen.

    Nicht nur vier Lagen, sondern auch vier Weine kennzeichnen das Sortiment des Weinguts Perlhof in Bozen-Oberleitach. So gesellen sich zu den Klassikern St. Magdalener und Sauvignon ein Rosè aus Merlot-Trauben und der „Milo“, eine Cuvée aus Merlot und Vernatsch. Und weil es am Perlhof darum geht, nie still zu stehen, wächst auch das Weinsortiment stetig.
     
    Weinkellereien
    Ansitz Waldgries Christian Plattner
    Bozen, Bozen und Umgebung
    Im Herzen von St. Magdalena liegt der Ansitz Waldgries in Bozen. Er wird 1242 erstmals urkundlich erwähnt, ist also eines der ältesten Weingüter in und um Bozen.
    Seit rund 700 Jahren wird hier Weinbau betrieben. In den sonnendurchfluteten Weinbergen, welche direkt am Ansitz Waldgries liegen, finden die Rebsorten Vernatsch, Lagrein und Rosenmuskateller, dank mediterranem Klima, bestes Terroir. Zu den insgesamt 7,2 Hektar, die Christian Plattner bewirtschaftet, gehören auch Rebflächen in Auer und in Eppan Berg, letzteres wo Sauvignon und Weissburgunder angebaut werden.
    Das Ergebnis sind vielschichtige Weine, nicht zuletzt der St. Magdalener, dem man hier besondere Aufmerksamkeit schenkt, gehört er doch zu den traditionsreichsten und geschichtsträchtigsten Weine Südtirols.
    Ein Stück neue alte Geschichte schreibt der St. Magdalener Classico Antheos, ein fast ausgestorbener gemischter Rebsatz, der hier vor ca. 10 Jahren wieder neu eingepflanzt wurde und uns in der Flasche eine Reise in die Vergangenheit erleben lässt.
    Auf dem künstlerisch gestaltenen Weinweg, der direkt vom Parkplatz durch das Weingut führt, können Besucher alles Wissenswerte und Interessante über den Ansitz Waldgries erfahren.
    Weinkellereien
    Kollerhof
    Neumarkt, Südtiroler Weinstraße

    Seit fast 150 Jahren wird in Mazon, einer Fraktion von Neumarkt, Blauburgunder angebaut. Kein Wunder also, dass auch die Kellerei Kollerhof in Neumarkt-Mazon auf diese klassische Rebsorte setzt. Vor allem, aber nicht nur.

    Schon im Jahr 1878 wird in Mazon ein erster Blauburgunder-Weinberg angepflanzt, 1898 ein erster Mazoner Blauburgunder in Wien prämiert. Seit damals sind Rebsorte und Ort eng verknüpft, „zusammengewachsen“, könnte man sagen.

    Teil dieser natürlichen Verbindung ist auch die Kellerei Kollerhof in Neumarkt-Mazon, die seit 1966 von Familie Visintin geführt wird – heute von Herbert Visintin und dessen Kindern. „Unsere Familie hat den Kollerhof damals gekauft, die veralteten Anlagen gerodet und neue Blauburgunderreben gesetzt“, so Visintin, „und seit 2012 bauen wir unseren Wein auch selbst aus“ – in einem modernen Keller und mit viel Know-how.

    Während der Blauburgunder das klassische Standbein der Kellerei Kollerhof in Neumarkt-Mazon ist, arbeitet man seit 2015 mit einer neuen Rebsorte, und zwar in den kellereieigenen Weinbergen in Altrei. „Dort haben wir Solaris angepflanzt, eine Sorte, die gegen Mehltau und Peronospora resistent ist und daher keiner Behandlung bedarf“, so Visintin. Die Sorte finde in Altrei optimale Bedingungen vor: viele Sonnenstunden, mild-warmen Wind aus dem Süden. „Solaris ist eine Besonderheit“, schwärmt der Winzer, „er duftet nach Holunder und Wiesenblumen, im Mund entfaltet er Fruchtigkeit und rassige Säure“.

    Ganz offensichtlich kann man sich in Mazon immer noch begeistern. Nicht nur für Blauburgunder.
    Weinkellereien
    Huber Andreas, Pacher Hof
    Natz-Schabs, Brixen und Umgebung
    Acht Hektar, acht Rebsorten. Gut, diese Übereinstimmung mag rein zufällig sein, ansonsten überlässt Andreas Huber am Pacherhof in Neustift bei Brixen aber wenig dem Zufall. Hier regieren vielmehr Kompetenz, Engagement, Leidenschaft und das Erbe eines Weinpioniers.

    Der Pionier heißt Josef Huber und ist der Großvater von Andreas, der das Gut heute führt. Beiden liegt der Wein im Blut, gibt es das Hubersche Weingut Pacherhof in Neustift doch seit 1142. Opa Josef unternahm seinerzeit etliche Erkundungsfahrten, auf denen er zur Erkenntnis kam, dass für die Böden und steilen Hänge des Eisacktals Sylvaner, Ruländer und Gewürztraminer die geeignetsten Rebsorten seien. Als erster setzt er zudem auf Kerner, der heute aus dem Eisacktaler Weinsortiment nicht mehr wegzudenken ist.

    In diese – zugegeben großen – Fußstapfen tritt Andreas Huber nicht unvorbereitet. Er lässt sich an der Weinbauschule Veitshöchheim bei Würzburg ausbilden und gibt heute mit seiner Kompetenz und seinem Know-how den Ton in Weinberg und Keller an. Unter Hubers Führung entstehen am Pacherhof in Neustift trockene Weine mit ausgeprägter Frucht und Mineralität. „Damit die Charakteristika des Rebstocks und der Erde beibehalten werden, setzen wir auf schonende Verarbeitung und verzichten bewusst auf den Ausbau im Barrique-Fass“, erklärt der Weinbauer Schrägstrich Kellermeister.

    Das Erbe seines Großvaters ist also auch heute noch lebendig, auch in der Sortenwahl. So wachsen neben Müller Thurgau, Grünem Veltliner und Grauburgunder auch Riesling und Sylvaner am Pacherhof. Und Kerner natürlich. In Opas Namen.
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