„Guter Wein braucht vor allem eines: Charakter.“ Diese Überzeugung leitet Peter Wachtler bei seiner Arbeit am Taschlerhof in Brixen. Diese besteht seit Anfang der 1990er-Jahre darin, vier Weißweine zu keltern, denen Langlebigkeit, ein fruchtiges Bukett und eine Spur Exotik attestiert werden.
Peter Wachtler behauptet von sich selbst, den Taschlerhof im Süden von Brixen „mit der richtigen Portion Leidenschaft und einem Quäntchen Eigenwilligkeit“ zu bearbeiten. Das heißt im Klartext: Er tauscht sich zwar gern mit Winzerkollegen in ganz Europa aus, geht in Weinberg und Weinkeller aber trotzdem seine eigenen Wege.
Diese beginnen in den Weinbergen des Taschlerhofs auf über 500 Metern Höhe, deren magere Schieferböden, Süd-Ost-Ausrichtung und intensive Sonnenbestrahlung für Weißweine ideal sind. Hier legt Wachtler viel Wert darauf, die Anbaumengen gezielt zu reduzieren und die Trauben erst „bei absoluter physiologischer Reife“ zu ernten, denn: „Nur so bleiben Qualität und Typizität der extremen Anbaulage erhalten.“
Am Taschlerhof in Brixen konzentriert man sich dabei auf vier Sorten: Sylvaner, Riesling, Kerner und Gewürztraminer. Zu 60 Prozent reifen sie in großen Akazienfässern, zu 40 Prozent im Stahltank. „Bis ins späte Frühjahr hinein reifen meine Jungweine ständig in Kontakt mit der Feinhefe“, sagt Wachtler, „sie sind deshalb auch erst im Spätsommer trinkreif“. Eigene Wege, so lernen wir, brauchen Zeit.