Im Park des barocken Priesterseminars entstand die Cusanusakademie als ein weithin beachtetes Pionierprojekt Südtiroler Nachkriegsarchitektur. Der dreigeschossige Bau schließt städtebaulich den Hof hinter dem historischen Seminargebäude mit der Kirche und interpretiert auf zeitgemäße Weise ein Thema der Brixner Altstadt: Lauben und Erker ziehen sich über die ganze Länge der Ostfassade hin. Die Materialien Sichtbeton und Hartbrandziegel prägen konsequent sowohl die Außenhaut als auch die Innenräume in einer Qualität, die auch ein halbes Jahrhundert später keinerlei Bauschäden zeigt. In der Mitte des Gebäudes liegt eine große Halle, von der aus die Räume aller Obergeschosse über Galerien erschlossen werden. Die Halle wird als großer Vortragsraum mit guter Akustik vielfach genutzt. Sie ist überwölbt mit einer statisch interessanten Sichtbetondecke, die mit ihren Bögen den Raum gut beleuchtet.
Hier wird altes Gemäuer besonders behutsam bewahrt und für die Zukunft gesichert. Schloss Sigmundskron bei Bozen etwa, wo eines von Reinhold Messners Museen Platz fand, zeugt von der sanften Verschmelzung von Altem und Neuem. Oder Kloster Marienberg im Vinschgau, in welchem Jahrhunderte alte Geschichte auch heute noch erlebbar ist. Erkunde die historischen Schauplätze und lerne die vielfältige Geschichte Südtiroler Baukultur kennen.