Die zeitbedingten Sehnsüchte nach Natur und Sport in der Stadt beeinflussten die Überlegungen der faschistischen Stadtregierung Bozens eine Freibadeanlage am Ufer des Eisacks zu errichten. Das Gelände wurde gärtnerisch als bemerkenswerte Landschaftsarchitektur in der Stadt gestaltet. Die Bauten richteten sich am vom Bauhausgedanken orientierten italienischen razionalismo jener Jahre aus. Eine klare Funktionalität und eine reduzierte und auf das Wesentliche konzentrierte Gestaltung vermeiden dabei jegliche faschistische Monumentalität. Das als Putzbau ausgebildete Eingangsgebäude mit der weit ausholenden Terrassenpartie weist expressive Motive aus, die den Einfluss des Gmundener Freibades von Franz Geßner, einem Schüler Otto Wagners, nicht verleugnen. Auch wenn diese Architektur den Südtirolern damals fremd erschien, so ist sie doch von nachhaltiger Qualität.
Ettore Sottsass sen. und Willy Weyenmeyer entwickelten ihre architektonische Grundhaltung aus den Gedanken des deutschen Bauhauses und überführten sie in die Formen des italienischen razionalismo der 1930er-Jahre.