Auf den Spuren unserer Geschichte streifst du durch herrschaftliche Burgen und Schlösser, besuchst Kirchen und Klöster erkundest bei Führungen und Besichtigungen sehenswerte Zeitzeugen, Bauwerke und Plätze. Inspiriert von alten und neuen Meistern, überliefertem Brauchtum und Zeitgeschehen, laden dich die verschiedenen Kultur-Veranstaltungen wie Ausstellungen, Theater, Tanz und Musik zum Austausch mit Kunst und Kultur ein.
Die Wallfahrtskirche zum Hl. Martin wurde wahrscheinlich über einem heidnischen Höhlenheiligtum errichtet und stammt aus dem 16. Jahrhundert. Die Martinsstatue steht heute noch in einer natürlichen Felshöhle - daher auch die einzig richtige Bezeichnung St. Martin im Kofel.
Von St. Martin, diesem sehr hoch am Steilhang des Sonnenberges gelegenen Weiler und vom Wanderweg genießen wir eine ganz besonders schöne Aussicht ins Tal und in die Ortlergruppe.
Die vorromanische Chorturmkirche St. Sisinius (9. Jht.) gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern im Vinschgau, wird aber nur zur Osterandacht genutzt. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde schon früher eine Sportanlage gebaut, die im Einklang mit dem Denkmalschutz erweitert wurde und nun als Sport- und Erholungszone unter Ensembleschutz steht. Durch den Bau einer horizontal gelagerten Sportstätte konnten die Auflagen des Denkmalschutzes erfüllt werden. Der Geländesprung ermöglichte es, die Umkleiden im Geschoss unter dem Restaurant, das auf der Ebene des Schwimmbades liegt, unterzubringen. Das rundum verglaste Restaurant wirkt sehr transparent, steht auf schlanken Stahlstützen und ist mit einem dünnen Flugdach gedeckt, das dem Bau eine schwebende Leichtigkeit verleiht und zusätzlich die Tribüne am Fußballfeld überdacht. Eine äußerst elegante Lösung.
Suldenbach
Der Suldenbach der im Prader Ortsteil Schmelz das enge Gebirgstal verlässt und später in die Etsch mündet, setzt sich aus dem Trafoi- und Suldnerbach samt deren Nebengewässer zusammen und nennt sich nach dem größeren der beiden, Suldenbach. Dieser Wildbach, im wahrsten Sinne des Wortes, hat die Geschicke des Dorfes Prad und seiner Bewohner stets maßgeblich geprägt. Der Suldenbach, noch von unseren Vätern als der Teufel selbst genannt, war bis zu seiner endgültigen Verbauung im 19. und vor allem 20. Jahrhundert unberechenbar. In seiner Urgewalt, ständig laufwechselnd, hatte der verheerende Wildbach, als Vollstrecker seiner Wut, den Bauern in Prad-Agums wiederholt auf Jahre die Hoffnung und den Böden die Fruchtbarkeit geraubt, indem er eine Unmenge von Steinen, Geröll und Sand zurückließ. Der Grundherr bzw. die Gerichtsbarkeit gewährte in solchen Fällen zwar einen Steuernachlass, aber weder den Ernte-Verlust noch die Furcht vor neuen Schicksalsschlägen des Vinschgau weit größten Wildbaches konnten sie nicht ersetzen. Ungeachtet der Willkür dieser Naturgewalten, gab es mitunter auch solche von Menschhand selbst ausgelöste Katastrophen. Darunter fallen jene,
die durch das Holztriften aus den Wäldern des Trafoi- und Suldentals auf dem Suldenbach verursacht wurden. So berichtet uns eine “Kundschaftsurkunde“ vom 17. September 1517, dass zu „Unzeiten“ (unbeaufsichtigt) der Holzrechen auf „Beide Wasser“ (Gomagoi) brach. Dieser hatte die Aufgabe das „angewasserte Holz“ (ins Wasser betriebene Holzstämme) aufzuhalten. An die 2000 Baumstämme wurden auf einen Schlag fortgeschwemmt und erreichten schließlich Prad. Unter dem Dorf bei der „Tschengler prugkhen“ machte das Triftholz einen „Knopf“, der Bach wurde aufgestaut, der Runst eingesandet bis zu den hintersten Kalköfen in der „Schmelz“. Wasser und Holz traten über die Ufer, drangen in Haus und Feld und zerstörten alles was sich ihnen in den Weg stellte. Das Holzflößen, von Prad bewilligt vom Heilig-Kreuz-Tag (14. 9) bis St. Jörgen-Tag (24.4.), verursachte stets eine Lockerung des Bergfußes sowie des Bachbettes selbst und war damit neben den Holz-Kahlschlägen Mitauslöser so manchen Unheils. Während die Lichtensteiner von Tschenglsberg als Grundherren für je 1000 Prügel, die auf dem Bache getriftet wurden, ein Pfund Pfeffer Zinsabgabe einforderten, blieb die ohnehin notorisch arme Bevölkerung bei Instandsetzung und Wiederaufbau von Flur und Haus zumeist auf sich gestellt.
Einer effizienten Bachverbauung standen hingegen nicht nur die Gemeinden von Mals, Tartsch und Glurns als Waldbesitzer im Trafoi- und Suldental, abgeneigt gegenüber, sondern natürlich auch die Kalkofen-Betreiber von Prad. Musste ihr Schlägerholz doch auf dem Wasserweg nach Prad transportiert werden. So blieb es der Bevölkerung von Prad-Agums überlassen, den Wassern des Suldenbaches, zumindest in Dorf-Nähe Einhalt zu gebieten. Allein die konstruktiven Maßnahmen reichten zumeist nur vorübergehend aus, einem anschwellenden Bach hielten die primitiven Archen nicht Stand. Eine wirkungsvolle Verbauung konnte schließlich erst durch Errichtung von gemauerten Klausen und Uferschutzmauern unter Leitung des Tiroler Bauamtes zu Beginn des 20. Jahrhunderts erzielt werden. Letzte Baumaßnahmen am 1600 m lang regulierten Bachlauf fanden mit einem Kostenaufwand von 1,86 Mrd. Lire in den Jahren von 1986 bis inklusive 1990 statt.
Von den Heiligen Drei Brunnen startend führt der Weg Nr. 9 dem Trafoier Bach entlang über ansteigende Serpentinen zu den drei tosenden Wasserfällen von Trafoi. Vorbei am herabfallenden Gletscherwasser geht es absteigend zurück zum Ausgangspunkt.
1992 wurde in der Kirche “Unsere liebe Frau auf dem Bichl“ bei Restaurierungsarbeiten des Landesdenkmalamtes der Latscher Menhir (3.300-2.200 v.Chr.) gefunden. Der Latscher Figurenmenhir ist aus reinem Marmor und weist neben den ikonographischen Merkmalen der Etschtalgruppe auch Symbole der Lombardischen Valcamonica-Gruppe auf. Er ist der Beweis dafür, dass die Kulturkreise der Bergregion im heutigen Nationalpark Stilfserjoch seit tausenden von Jahren in Verbindung stehen. Heute befindet sich der Menhir in der Nikolauskirche im Dorfzentrum von Latsch. Der Menhir ist täglich für Besucher zugänglich.
Führungen: Jeden Mittwoch von Mai bis Oktober (kultureller Dorfrundgang)
Anmeldung: bis 09:00 Uhr am Tag der Veranstaltung
Treffpunkt: 10:00 Uhr im Tourismusbüro Latsch
Teilnahmegebühr: 5,00 €/Person
In der Ortsmitte von Mals fand sich ein Grundstück für einen freistehenden Bau. Ortstypisch für Mals sind blockhafte Mauerwerksgebäude mit eingeschnittenen Fenstern und oft ohne Dachüberstand. Der Architekt nahm diese Struktur auf und entwarf einen dreigeteilten Bau mit verschiedenen Höhen. Der Mittelteil dient der Erschließung und ist mit Lärchenholz verschalt, während die beiden daran anliegenden Bauteile weiß verputzt sind und mit regelmäßig gesetzten gleichförmigen Fenstereinschnitten versehen wurden. Diese lapidare Formensprache nimmt die Vorgaben des Ensembles auf. Der Grundriss ist durch die mittige Erschließung klar gegliedert, so dass sich die Bürger darin gut zurechtfinden. Ein gesonderter Zugang ist für den Gemeindesaal im Obergeschoss vorgesehen. Die Innenräume zeichnen sich durch weiße Wände, helles Holz und Oberlichter zu den Fluren aus.
Der Schulbau ist Teil des Dorferneuerungskonzeptes mit öffentlichen Nutzungen um einen neuen Dorfplatz. Auf dieser piazzetta verdichtet sich die Ortmitte mit Schule, Turnhalle und dem Gasthaus Schwarzer Adler als Sitz der Vereine – nur schmale Durchgänge in die Gärten und den Schulhof trennen die Gebäude. Der Maßstab des Schulneubaus orientiert sich an den bestehenden Volumen der Bauten im Dorf. Es ist ein massiver Mauerwerksbau mit Giebeldach, grob verputzen Fassaden und fein geglätteten Fensterleibungen, die mit ihren Anschrägungen bereits Architekturelemente des nahen Engadin aufnehmen. Der Bau löst sich aus starrer Blockhaftigkeit mit unterschiedlichen Dachneigungen und der weichen Fassadenbiegung entlang dem Straßenraum. Die großen Fensteröffnungen weisen auf die Innenräume, die mit feinen Holzarbeiten und Farbakzenten geradezu wohnlich ausgestattet sind.
In wenigen Minuten erreicht man von Latsch (630 m ü. M.) die Bergstation (1.740 m ü. M.) mit der erneuerten Seilbahn, die auch ein wichtiges Verkehrsmittel für das ständig bewohnte Bergdorf an der alten Wallfahrtskirche ist. Der steil am Hang lehnenden Kapelle galt es keine bauliche Konkurrenz mit einem auffälligen Seilbahnbau zu machen. Um die optische Präsenz der Kapelle nicht zu bedrängen, wurde die Bergstation hinter einer hohen Natursteinmauer errichtet, um sie von der reizvollen Umgebung abzusetzen. Um möglichst niedrig zu bleiben, befindet sich die Seilbahntechnik im Freien. So kann man ihre technischen Komponenten in Funktion aus dem gläsernen Kubus beobachten, in den die rote Gondel einschwebt. Der Zugang zum Kassen- und Warteraum liegt auf der Rückseite dieses Gebäudes, wo sich auch ein Café mit grandioser Aussicht anschließt.
Leuchtend weiß fällt das Kloster am Hang über Burgeis schon von Weitem ins Auge. Um 1000 gegründet und seit dem 12. Jahrhundert an dieser Stelle ist es eines der wichtigsten geistigen Zentren Südtirols. „Ora et labora“ ist der Wahlspruch der Benediktiner und unter diesem Titel wurde in dem ehemaligen Wirtschaftsgebäude ein Museum eingerichtet. Dazu wurden die alten Gemäuer gereinigt und gefestigt, weitgehend im Originalzustand belassen und durch eine zweite Ebene moderner Innenarchitektur ergänzt. Während die Mauern unverputzt roh blieben, wurden die neuen Einbauten aus Glas und dunklem Stahl mit Abstand davor eingebracht – so sind die Veränderungen vom Ende des 13. Jahrhundert bis heute gut abzulesen. Die Kunstwerke und Ausstellungsgegenstände haben die Entwicklung des Klosters zum Thema. Im Obergeschoss wurden Gast- und Seminarräume eingerichtet.
Der gebürtige Glurnser Künstler Paul Flora entwickelte bereits in jungen Jahren seine markante, ironische Bildsprache. Besondere Bekanntheit erlangte er als Karikaturist für die renommierte Wochenzeitung "Die Zeit", für die er fast 25 Jahre lang tätig war. Floras Lebensmittelpunkt war in Innsbruck, doch Glurns blieb Zeit seines Lebens ein wichtiger Bezugspunkt für den Künstler, der hier auf eigenen Wunsch 2009 auf dem Stadtfriedhof beigesetzt wurde. Im Kirchtorturm wurde eine Dauerausstellung zu Leben und Werk des Künstlers eingerichtet. Es sind bis zu 60 Werke aus dem Leben des Zeichners ausgestellt.
Im Ausstellungsturm ist ein Shop eingerichtet. Es können Lithographien, Radierungen Ansichtskarten und Bücher zu Paul Flora bezogen werden.
Die sonnigste und begehrteste Langlaufloipe des Skiverbundes Ortler-Skiarena befindet sich, mit 15 Kilometer Länge und einem Höhenunterschied von 150 Metern, zwischen Schlinig und der Schliniger Alm. Für sie wurde in Schlinig Dorf das Servicezentrum mit Skischule, Wachszentrum, Umkleidekabinen, Toiletten und Ausrüstungsverleih errichtet. Das eingeschossige Gebäude ähnelt in Größe und Material der dörflichen Bebauung. Ganz mit senkrechter Holzverschalung versehen sieht es dem Waggon einer Zahnradbahn ähnlich, in dessen Türen man seitlich einsteigt. Dachneigung und Gebäudeform nehmen die Hangneigung auf. Die Zugänge zu den fünf Funktionseinheiten öffnen sich zu einem überdachten Vorplatz an der Talseite, während die gegenüberliegende Seite mit entsprechend abgestuft liegenden Fenstern versehen ist – dadurch fügt sich der Gesamtkomplex ideal in den Hang ein.
Das Messner Mountain Museum Ortles in Sulden widmet sich den Themen Eis und Gletscher. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Südtirols bedeutendstes Bergmassiv: der Ortler. Mit dem Architekten Arnold Gapp hat Reinhold Messner ein einzigartiges Museum geschaffen, das MMM Ortles ist in einem eigens dafür entworfenen Neubau untergebracht. Der Vinschger Architekt hat den Großteil des Museums in einen kleinen Hügel hineingeschoben. Der Eingang wurde in eine Natursteinmauer integriert. Die gefalteten Wände aus Sichtbeton sind Eiskristallen und Eishöhlen nachempfunden. Zu sehen ist die weltweit größte Sammlung von Ortler-Bildern sowie Eisgeräte aus zwei Jahrhunderten. Das Licht fällt durch ein gezacktes Fensterband auf die Exponate hinab und erinnert an eine Gletscherspalte. An einer Stelle des Museums ist die schneebedeckte Spitze des Ortlers zu sehen – eingerahmt von einem Fenster wird sie effektvoll in die Ausstellung „gehängt“.
Unterhalb des strahlend weißen Klosters Marienberg liegt etwas düster, die aus dem dunklen Stein des Ortes gemauerte Fürstenburg, errichtet 1278. Der Einsturz des Bergfrieds 1996 war Anlass für eine Sanierung mit Umbau und Erweiterung in zwei Bauabschnitten. Zunächst wurden die historischen Bauteile gesichert und durch moderne Einbauten für den Heimtrakt in Stahl und Glas ergänzt, um das alte Mauerwerk mit lichter Transparenz zu ergänzen. Danach wurden außerhalb der Ringmauern neue Schulräume in den Berg hineingebaut, um der gestiegenen Schülerzahl zu entsprechen. Von außen ist hier nur eine geschosshohe Mauer im gleichen dunklen Naturstein zu sehen. Im Inneren wurde um die Lichthöfe herum wieder mit Bauteilen aus Glas und Stahl gearbeitet und der neue Bauteil im Hang ansteigend mit begrüntem Erdreich überdeckt. In alte Substanz ist neue Frische eingezogen.
Der Platz des Marmordorfes Laas ist nobel mit weißem Marmor gepflastert. Ebenfalls in weißem Marmor steht die Büste von Kaiser Franz Josef etwas verlassen da – sie wurde wegen des Ersten Weltkrieges nicht mehr abgeholt. In dieser Lage ist das traditionelle Gasthaus ein beliebter Treffpunkt und hat sich zu einem viel besuchten Veranstaltungsort entwickelt. Der Charakter des Lokals sollte beim Umbau unbedingt erhalten werden: Holzboden, hell gestrichene Holzpaneele an den Wänden, umlaufende Bänke und einfaches Mobiliar unterschiedlicher Provenienz sowie eine Theke aus mattem Edelstahl ergeben ein Mischung, die wie zufällig wirkt und doch raffiniert berechnet wurde, um eine locker Atmosphäre zu schaffen. Herzstück der Erweiterung ist das mittelalterliche Weinlager mit Gewölbe, das nun als Gast- und Veranstaltungsraum genutzt wird.
Pflanzenname:
Deutsch: Vogelbeere, Eberesche
Italienisch: Sorbo degli uccellatori
Englisch: Rowan
Wissenschaftlich: Sorbus aucuparia
Dialekt: „Vouglpeir“
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Wuchsart: Baum und Strauch
Wuchshöhe: 15 m
Kennzeichen:
Blatt: unpaarig gefiedert, 20 cm lang und 8 - 11 cm breit, mit 9 - 19 Teilblättern
Rinde: mit zunehmendem Alter mattgrau und feinrissig
Blüte: zwittrig, 200 - 300 weiße Einzelblüten (10 mm breit) in Rispen
Früchte: leuchtend rot, essbar
Standortanforderungen: anspruchslos: feucht oder trocken, mager oder nährstoffreich
Verbreitung/Vorkommen: in fast ganz Europa und Teilen Asiens bis Westsibirien
Allgemeines: Ihre Beeren enthalten roh Parasorbinsäure (reizt den Magen) aber gekocht waren sie ein wichtiges Mittel gegen Skorbut wegen des großen Vitamin C- Anteils, außerdem wurde aus ihnen Sorbin für Diabetiker gewonnen. Die Beeren werden zur Schnapsherstellung verwendet. Das Holz eignet sich für Drechsel- und Schnitzarbeiten.
Ausgearbeitet von: Stefan Ortler / Klasse 3 A
Am Ortsrand von Schlanders gelegen, greift das Grundstück des Kindergartens in die Natursteinterrassen des Sonnenberges mit schönem Baumbestand ein. Dies ergibt geschützte Freiflächen vor den Gruppenräumen, in die sämtliche Terrassen und Bäume einbezogen werden konnten. Diese einzigartige Lage ist ideal für eine moderne Kinderpädagogik mit Natur- und Umweltbezug. Ein geschützter Vorplatz führt in das zweigeschossige Gebäude, das hier einen Winkel bildet. Die Architektur sollte innen und außen den Kindern das haptische Erlebnis naturnaher und nachhaltiger Materialien vermitteln und so wurde eine Holzbaukonstruktion mit senkrechter Verschalung gewählt. Großzügige Verglasungen belichten die Gruppenräume und ein über das Dach gezogener zusätzlicher Glaskubus bringt angenehme Helligkeit in das zentrale Innere und ermöglicht Ausblicke nach Westen.
In der kleinsten Stadt Südtirols liegt der denkmalgeschützte Gasthof zum Grünen Baum zentral am Stadtplatz. Die Gasträume im Erdgeschoss gehören nicht zum renovierten Hotelbetrieb in den Obergeschossen, um die es hier geht. Dort befinden sich die stilvoll getäfelten Restauranträume mit einer Einrichtung, die alles Erhaltenswerte bewahrte und bewusst mit neuen Elementen überlagerte. So wurden historische Räume mit modernem Mobiliar und neue Räume teilweise mit antiken Möbeln ausgestattet. In den unterschiedlich gestalteten Gästezimmern spielt die Auseinandersetzung mit der Geschichte eine lebendige Rolle, die mit großem Stilbewusstsein und sensiblem Geschmack ausgefüllt wurde. Teilweise stehen Wannen und Duschen frei im Raum und vermitteln bei aller Tradition ein legeres Wohngefühl.
Pflanzenname:
Deutsch: Gewöhnlicher Schneeball
Italienisch: Viburno oppio
Englisch: Guelder-rose
Wissenschaftlich: Viburnum opulus
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Wuchsart: Strauch (selten kleine Bäume)
Wuchshöhe: 1 - 6 m
Kennzeichen:
Blatt: bis 12 cm, 3 – 5 lappig, Blattunterseite behaart, gezähnter oder glatter Blattrand
Rinde: grün-braun bis rötlich, glatt bis behaart
Blüte: zwittrig, bis 2,5 cm lang, in trugdoldigen Blütenständen, weiß, fünfzählig, wohlriechend
Früchte: Steinfrucht, rot, rund, 8 – 10 mm
Standortanforderungen: nährstoffreiche, nicht zu trockene Böden, Licht- oder Halbschattenlagen
Verbreitung/Vorkommen: bis 1.000 m Meereshöhe, gemäßigte bis subtropische Breiten der Nordhalbkugel (Europa, Asien, Nordamerika)
Allgemeines: In Gärten und Parkanlagen angepflanzt. In der Pharmazie als Krampflöser eingesetzt. Wertvolles Vogelschutzgehölz.
Sophy Masiero / Klasse 3 B
Das Schülerheim bietet nach den letzten Umbauten 75 Buben und Mädchen, meist Schüler der Sportoberschule, Platz. Der mit allen Funktionen und einer zweigeschossigen Hauskapelle gut ausgerüstete Bau stieß wegen der rigiden Form und dem Material – Sichtbeton, nach damaligen Schweizer Vorbildern – zunächst auf starke örtliche Kritik. Allmählich setzte sich aber die Einsicht durch, dass der Architekt mit diesem Entwurf eine wesentliche Seite des Vinschgauer Landschaftsgefühls getroffen hätte und dass der würfelförmige Bau mit asketischer Zurückhaltung ein Zwiegespräch mit den Malser Türmen führt. In fast einem halben Jahrhundert hat sich das Gebäude in seiner Funktion bewährt und ist bis ins Detail konstruktiv in Ordnung, auch wenn Sichtbeton beim Altern viel von seinem grau-seidigen Anfangsglanz verliert und dunkler wird.
Der Vinschger Weinweg ist eine ganzjährige Einladung an den Wanderer zu einer aufschlussreichen und genüsslichen Tour. Über weite Strecken folgt der Weinweg den Waalen, die einst als künstliche Bewässerungskanäle angelegt wurden. Teilweise führt er vorbei an Höfen und Weinberge. Die Menschen die hier leben und arbeiten gewähren gerne und bereitwillig Einblick in ihre Lebens- und Arbeitsweise. Wanderer und Naturliebhaber sind aufgefordert Eigentum und Gebräuche dieser Gegend zu respektieren und sich der Natur mit Sorgfalt zu nähern. Entlang des Weges geben Hinweistafeln Informationen zu Landschaft & Wein und Gastbetrieben & Hofkellereien.
Die rund 2,5 Stunden lange Wanderung kann auch in Teilabschnitten sowie in beide Richtungen begangen werden.
Im Gewerbegebiet von Glurns ragt der 13 Meter hohe Kubus der Puni-Destillerie wie eine Kasbah aus fremder Welt heraus – eine symbolhafte Landmarke. Es war die geniale Idee des Architekten, die gesamte Technik sowie alle Verkaufs- und Nebenräume in einem Würfel aus Ziegelsteinen unterzubringen, der nach dem System der alten, luftdurchlässigen Ziegelwände bäuerlicher Stadel konstruiert wurde. So wirkt das Mauerwerk sowohl von außen und als auch von innen transparent und setzt sich im Untergeschoss, wo sich der blitzblanke Gärkessel und der Brennkolben befinden, als massive Gewölbekonstruktion fort. Eine überzeugende Einheitlichkeit der Materialwahl, die auf die Klarheit der Produkte aus dieser Destillerie – der ersten für Whisky in Italien – hinweist. Alle Details mit Glas und Stahl sind ebenso qualitätvoll entwickelt worden wie die Ziegelkonstruktion.
Auf Betreiben des Freundeskreises der K.u.K. österreichisch-ungarischen Monarchie, Ortsgruppe Latsch, ist im Jahre 1994 das 1908 errichtete und unter mysteriösen Umständen 1919 verschwundene Denkmal aus Laaser Marmor, durch eine wertvolle Bronzebüste aus Prag ersetzt worden. Das Denkmal erinnert an das 60-jährige Regierungsjubiläum des vorletzten österreichisch-ungarischen Kaisers, Franz Josef I von Habsburg Lothringen.
Der Neubau des Nives ist im städtebaulich unstrukturierten Touristenort Sulden ein weiterer Baustein für eine Ortsmitte: räumlich mit seinem kompakten Volumen und in der Fläche mit einer neuen Platzgestaltung, funktionell mit den unterschiedlichen Angeboten der Gastronomie. Allein sieben verschiedene Restaurants, Bars, Cafés und Clubs bieten eine lebhafte Atmosphäre mit Sonnenterrasse. Zwei Hotelkategorien, das einfache Basecamp und das Basecamp de Luxe, sind für Übernachtungen da. Diese vielfältigen Angebote für den Gast sind in einem Massivbau aus verputztem Mauerwerk, Naturstein und Holz direkt an der Hangkante hinter dem Platz untergebracht. Die Inneneinrichtung ist den unterschiedlichen Funktionen angepasst und mit viel Holz robust-elegant ausgestattet. Die Anordnung der Grundrisse im frei stehenden Gebäude ermöglicht schöne Ausblicke nach allen Seiten.
Das Kulturhaus liegt zentral und gut erschlossen gegenüber dem Bahnhof. Aber die stark befahrene Staatsstraße dazwischen, stellt ein erhebliches Emissionsproblem dar. Es wurde deshalb eine städtebauliche Lösung gefunden, die sich mit ihren vier gut ablesbaren Baukörpern um einen Innenhof gruppiert und den höchsten, fensterlosen Teil der Straße zukehrt. Ergänzt wird diese Anordnung durch eine hohe Mauer aus ortstypischem Naturstein, die gleichzeitig das Gebäude der ehemaligen Volksschule mit ihrer historischen Architektur in den modernen Komplex aus Sichtbeton einbindet. Der Innenhof ist gleichsam das geschützte Herz der gesamten Anlage. Er kann als zusätzlicher Veranstaltungsraum im Freien mit Sitzstufen genutzt werden. Zu ihm hin öffnen sich großzügig verglaste Säle und bieten eine schöne Transparenz gegenüber der Geschlossenheit nach außen.
Am Fuße der Churburg, dem historischen Mittelpunkt des Ortes, wurde ein alter Bauernhof zu einem Museum umgebaut, in dem das einst so karge bäuerliche Leben das Vinschgau dokumentiert wird – ein gutes Kontrastprogramm zur feudalen Welt in der Churburg. Im Unter- und Obergeschoss gibt es Platz für Sonderausstellungen. Entsprechend der Nutzung wurde die Struktur der beiden Hofgebäude erhalten und mit regionaltypischen Materialien ergänzt. Lärchenholz, traditioneller Außenputz, Glas und Stahl wurden so eingesetzt, dass die neue Nutzung in unserer Zeit sich in entsprechend modernen Details ausdrückt. Das bestehende Tragwerk wurde mit heutigen Bauelementen so kombiniert, dass eine homogene Einheit aus Tradition und Moderne entstehen konnte, die viel von dem künstlerischen Potenzial der Vinschgauer in zeitloser Qualität präsentiert.
Streuobstwiesen umgeben das freistehende Einfamilienhaus am Ortsrand von Laatsch, einer Fraktion von Mals. Dieser außergewöhnliche, singuläre Bau benötigt einfach eine gewisse Freifläche um sich herum, die seine Wirkung als Merkzeichen entfaltet. Der Blick zu den beiden Kirchtürmen von Laatsch verstärkt die gestalterische Gegensätzlichkeit im Dorf. Das weitgehend geschlossene Obergeschoss beherbergt die Schlafräume mit einem quadratischen Grundriss, der darunter mit Glasfassaden die Wohnräume umfasst. So scheint der weithin weiß leuchtende „Kasten“ aus Beton über allem zu schweben und kragt weit über die schlanken Stützen aus. Um dem verglasten Erdgeschoss Sichtschutz zu gewähren, wurden ortstypische Natursteinmauern freistehend mit Abstand vorgesetzt. Ein solches Haus setzt selbstbewusstes Wohnverständnis voraus.
Der moderne Kirchenbau der Architektengemeinschaft Abram&Schnabl aus Bozen wurde im Jahre 1973 unter Pfarrer Josef Larch erbaut, und am 5. Mai 1974 durch Diözesanbischof Joseph Gargitter geweiht. Ganz bewusst hatten sich die Architekten bei ihrem Entwurf vom traditionellen Bautyp entfernt und wollten ein "Haus unter Häusern" errichten. Die Planung sah ursprünglich keinen Turm vor.Letzterer wurde jedoch 1984 hinzugefügt und kennzeichnet seitdem das Gebäude eindeutig als Gotteshaus
Liebhaber der Gotik sollten sich dieses Kleinod nicht entgehen lassen. Sehenswert ist nicht nur der Flügelaltar der St.-Leonhard-Kirche aus dem ausgehenden 15. Jh, die der Kunstwerkstatt von Hans Schnatterpeck zugeordnet wird, sondern auch die einzigartigen Freskenmalereien.
Führungen auf Anfrage bei Frau Anna, Mobil +39 340 3480063.
Burgeis hat seinen dörflichen Charakter bisher bewahren können. Das traditionelle Hotel Weisses Kreuz liegt in der Mitte des Ortes auf einem sehr beengten Grundstück. Dennoch konnten die Erweiterungen und Umbauten, mit ihren großzügigen Wellnessanlagen und neuen Suiten, mit sensibler Rücksicht auf den historischen Bestand beispielhaft untergebracht werden. Auch der zum Hotel gehörende und ihm gegenüberliegende Ansitz „Zum Löwen“ wurde renoviert und umgebaut. Hierbei wurde das Gebäude durch einen modernen Anbau, in dem ein Bistro und ein Laden untergebracht wurden, geschickt erweitert. Dadurch wurde der Platz mit seinem Brunnen zur wirklichen Dorfmitte gewandelt. Die denkmalgeschützten Fassaden beider Häuser wurden erhalten, ebenso die schönen getäfelten Räume im „Löwen“: Alle neuen Einbauten entsprechen hingegen den Bedürfnissen eines modernen Hotels und wurden im Sinne bester moderner Architektur mit nachhaltigen Materialien gestaltet.