Das Schülerheim bietet nach den letzten Umbauten 75 Buben und Mädchen, meist Schüler der Sportoberschule, Platz. Der mit allen Funktionen und einer zweigeschossigen Hauskapelle gut ausgerüstete Bau stieß wegen der rigiden Form und dem Material – Sichtbeton, nach damaligen Schweizer Vorbildern – zunächst auf starke örtliche Kritik. Allmählich setzte sich aber die Einsicht durch, dass der Architekt mit diesem Entwurf eine wesentliche Seite des Vinschgauer Landschaftsgefühls getroffen hätte und dass der würfelförmige Bau mit asketischer Zurückhaltung ein Zwiegespräch mit den Malser Türmen führt. In fast einem halben Jahrhundert hat sich das Gebäude in seiner Funktion bewährt und ist bis ins Detail konstruktiv in Ordnung, auch wenn Sichtbeton beim Altern viel von seinem grau-seidigen Anfangsglanz verliert und dunkler wird.
Das Schülerheim in Mals kann bereits als historischer Schlüsselbau moderner Architektur in Südtirol gelten. Materialwahl und Gestaltung sind bereits ein Stück Geschichte in der Entwicklung von regionaler zu internationaler Ausdrucksform in der Region.