Unterhalb des strahlend weißen Klosters Marienberg liegt etwas düster, die aus dem dunklen Stein des Ortes gemauerte Fürstenburg, errichtet 1278. Der Einsturz des Bergfrieds 1996 war Anlass für eine Sanierung mit Umbau und Erweiterung in zwei Bauabschnitten. Zunächst wurden die historischen Bauteile gesichert und durch moderne Einbauten für den Heimtrakt in Stahl und Glas ergänzt, um das alte Mauerwerk mit lichter Transparenz zu ergänzen. Danach wurden außerhalb der Ringmauern neue Schulräume in den Berg hineingebaut, um der gestiegenen Schülerzahl zu entsprechen. Von außen ist hier nur eine geschosshohe Mauer im gleichen dunklen Naturstein zu sehen. Im Inneren wurde um die Lichthöfe herum wieder mit Bauteilen aus Glas und Stahl gearbeitet und der neue Bauteil im Hang ansteigend mit begrüntem Erdreich überdeckt. In alte Substanz ist neue Frische eingezogen.
Architektur ist zwangsläufig nie nur eine rein private Angelegenheit, sondern wird immer Teil des kulturellen Umfeldes. Damit ist das Bauen Teil eines gesellschaftlichen Handelns, eine Verantwortung, kann Impulse geben und wird Kultur.