Das Gebäude ist bereits Programm. Seit über 170 Jahren beherbergt es das Mutterhaus einer Dynastie, die anfangs mit Stoffen handelte (Gründer war der Tuchhändler Anton Oberrauch) und heute überregional mit Mode- und Sportartikeln erfolgreich ist. Die Wiederaufbaujahre der 1950er eigneten sich, um neue Wege zu beschreiten. Und das tat Seniorchef Heinrich Oberrauch (†2017), zuerst indem er den Stoffladen zu einem Konfektionsladen umwandelte und diesen mit dem Modegeschäft Zitt (seiner Mutter Julie Zitt in Meran) vereinte, daraus die Marke Oberrauch Zitt schuf. Später, indem er die Philosophie von Oberrauch Zitt begründete, nämlich auf Tradition zu bauen und diese neu zu interpretieren. Die Idee dazu hatte Heinrich auf seiner Hochzeitsreise in Skandinavien, als er beobachtete wie Norweger-Pullover als Souvenirs einen reißenden Absatz fanden. Das war der Anfang der Trachten- und Loden-Mode Oberrauch Zitt, mit Luis Trenker als einem der treuesten Kunden. Das Unternehmen wurde zum Inbegriff für Loden – ein Stoff, der Südtirol bald neben Äpfeln, Wein und Dolomiten auch touristisch vermarkten half. Vor allem in Italien wurde Oberrauch Zitt als „König des Lodens“ betrachtet und Loden sogar auf Durchreisen am Bozner Zugbahnhof geliefert. 1999 übernimmt einer der Söhne, der heutige Inhaber Heiner Oberrauch, die Geschäftsführung und gründet neben der Lodenwelt in Vintl (mit Museum) die Unternehmensgruppe Oberalp/SALEWA für Sportartikel, gemeinsam mit seinem Bruder Georg (siehe globus auf S. 47), auch das Unternehmen Sportler u.v.a.m.