Die Legende vom Heiligen Martin
Ein Heiliger und seine Spuren in Südtirol
Die Legende von St. Martin erzählt von einem römischen Soldaten, der durch seine Nächstenliebe berühmt wurde. An einem kalten Abend im französischen Ort Amiens traf der Heilige Martin einen frierenden Bettler und teilte seinen Mantel mit ihm. In der Nacht erschien ihm Christus im Traum, bekleidet mit dem geteilten Mantelstück – zum Dank seiner Tat. Diese Legende von Sankt Martin prägt viele Traditionen, auch in Südtirol, wo mehrere Ortschaften den Namen des Heiligen tragen.
St. Martin in Thurn im ladinischen Gadertal ist zum Beispiel eine mit dem Namen des Heiligen Martin. Wie auch St. Martin in Passeier oder St. Martin im Kofel. Diese Benennung ist kein Zufall: Seit Jahrhunderten ist der Heilige Martin eine prägende Figur in der Region – nachvollziehbar an den Ortsnamen, aber auch an den Bezeichnungen vieler Kirchen und Kapellen. Die Werte, die der Heilige Martin verkörpert, spiegeln sich auch in der Dorfgemeinschaft wider. Die Menschen pflegen hier enge soziale Bindungen und leben die Tradition der Gastfreundschaft, die tief in der Südtiroler Kultur verankert ist.