Auf den Spuren unserer Geschichte streifst du durch herrschaftliche Burgen und Schlösser, besuchst Kirchen und Klöster erkundest bei Führungen und Besichtigungen sehenswerte Zeitzeugen, Bauwerke und Plätze. Inspiriert von alten und neuen Meistern, überliefertem Brauchtum und Zeitgeschehen, laden dich die verschiedenen Kultur-Veranstaltungen wie Ausstellungen, Theater, Tanz und Musik zum Austausch mit Kunst und Kultur ein.
Auf der Hangkante, die mit dem Schloss Rodeneck über der Rienz endet, liegt das Gebäude als weißer Kubus weithin sichtbar. Das dreigeschossige Gebäude, in dessen Untergeschoss sich Jugend- und Werkräume befinden, kann von außen über eine weitläufige Rampe erreicht werden. Die Eingangshalle gibt den weiten Blick ins Tal frei. Hier liegt die Mensa, während die Klassenräume in den Obergeschossen untergebracht sind. Der aus Beton konstruierte Bau ist außen rau verputzt und gleichmäßig mit großen Fenstern versehen, die mit ihrer glatten, weißen Umrahmung die Fassaden ruhig gestalten. Auch die Innenräume sind rein weiß gehalten, nur die roten Kautschukböden und die gelb verfliesten Sanitärräume bringen Farbe in die Schule, die durch einen angeschlossenen Kindergarten ergänzt wird.
Die Eisacktaler Kellerei wurde 1961 gegründet und die 1978 errichtete einfache Produktionshalle wurde ab 2005 umgebaut, um die Betriebsfunktionen zu entflechten und um dem Gebäude ein angemessenes Erscheinungsbild zu verleihen. Der neue, in Beton konstruierte Anbau und der verbleibende Bestand wurden einheitlich mit einem stark strukturierten grauroten Putz ummantelt, der den Bezug zum Terroir symbolisiert. Sämtliche Stahlteile erhielten einen oxydroten Ton, sodass der Bau in seiner Farbgebung an ausgewaschenes Gestein im Weinberg erinnert. Eine Gewölbedecke aus Ziegeln überspannt jetzt den Barriquekeller und die Wände sind mit Lehmputz versehen. Die Büro- und Sitzungsräume wurden renoviert, neu ausgestattet und teilweise mit kräftigen Farben akzentuiert. Zum Abschluss wurde 2014 der Verkostungs- und Verkaufsraum zusammen mit einem historischen Weinparcours neu gestaltet.
Das Pharmaziemuseum Brixen gibt Einblick in die Vergangenheit eines Brixner Bürgerhauses mit prächtigen Täfelungen, Wandmalereien und Kachelöfen. Im Haus der Apotheke Peer hat sich ein reicher Schatz seltener Objekte erhalten, die von Vielfalt und Fantasie in der Heilkunst erzählen. Zugleich gilt dieses kleine, feine Museum als Geheimtipp für alle Liebhaber von Architektur und moderner Kunst.
Die vor dem Augustiner Chorherrenstift gelegenen Flächen wurden lange als Parkplatz genutzt. Umsäumt von historisch wertvollen Gebäuden sollten sie mit einer Platzgestaltung wieder zur Geltung kommen. Drei Teile gliedern die Anlage: der Zugang von außen, der Stiftsplatz und der Zugang zum Klostertor. Der Platz wurde um 1,5 Meter abgesenkt, um den angrenzenden Gebäuden wieder ihre ursprüngliche Fassadenproportion zu geben. Mittig im Platz wurde eine Stahlplatte für einen Springbrunnen eingelassen. Eine Wasserkaskade mit darüber angeordneten hölzernen Sitzstufen begrenzt den Platz als Tribüne, die für Freiluftaufführungen genutzt werden kann. Bei Schlechtwetter kann eine große Zeltplane mit Stahlstützen und Seilverspannungen aufgezogen werden. Alle neuen Elemente wie Pflasterungen, Brüstungen, Stufen usw. wurden in Anlehnung an den Klosterbau in Granit ausgeführt.
Die bildungswissenschaftliche Fakultät der Universität Bozen wurde in Brixen errichtet. Auf den ersten Blick mag die rigide moderne Architektur gegenüber der bischöflichen Hofburg irritieren, jedoch entwickeln sich ihre städtebaulichen und architektonischen Qualitäten bei näherer Betrachtung. Der quadratische Baukörper entspricht etwa den Maßen der Hofburg und das Brixner Thema der Lauben kehrt im Erdgeschoss unter den drei verglasten Obergeschossen der Büros wieder. Der Innenhof nimmt mit seinen Sälen die Gassen und Lichthöfe der Brixner Altstadt als Struktur wieder auf. Konsequent sind die Materialien außen und innen auf Glas und Sichtbeton reduziert. Der kühle Eindruck der Innenbereiche fügt sich dem beabsichtigt ruhigen, fast mönchischen Ausbildungssystem.
Willkommen zu SculpGarden25, einer einzigartigen Symbiose aus Kunst und Natur im bezaubernden Staudenparadies Seidnerhof. 23 KünstlerInnen präsentieren vom 12. April bis zum 25. Oktober über 60 Skulpturen und Installationen, die in einen inspirierenden Dialog mit der facettenreichen Pflanzenwelt treten.
Zwischen blühenden Stauden, filigranen Gräsern und markanten Gehölzen entfalten sich Kunstwerke, die zum Verweilen, Staunen und Nachdenken einladen. Die Verbindung von Natur und Kunst schafft eine Atmosphäre, die sowohl berührt als auch inspiriert. Die Werke fügen sich harmonisch in die sich stetig wandelnde Gartenkulisse ein und werden vom Spiel des Lichts und den wechselnden Jahreszeiten auf immer neue Weise inszeniert.
Begleitend zur Ausstellung erwartet die BesucherInnen ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit der Eröffnung am 12. April, Lesungen, Konzerten, Themenevents und Aperitivo Lungo an mehreren Terminen. Tauchen Sie ein in diese faszinierende Welt zwischen Kunst und Natur – ein Erlebnis für alle Sinne!
Das Bergwerk Villanders im Eisacktal, mit weitem Ausblick auf die Dolomiten - UNESCO Welterbe war im Mittelalter eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Tirols und zählt heute zu den wenigen Bergwerken in Südtirol, welche auch von der Öffentlichkeit besichtigt werden können. Erkunde das Stollenlabyrinth und tauche ein in die faszinierende Bergwerksgeschichte von Villanders, die über Jahrhunderte zurückreicht.
Innerhalb eines Höhenunterschiedes von 750 m wurden allein im Tinnetal 16 Stollen eingetrieben. Das gesamte Streckennetz misst ca. 20 km. Zwei Drittel davon wurden von Hand geschlagen und ein Drittel mit Sprengpulver (Schwarzpulver) vorangetrieben!
Abgebaut wurden Silber, Bleiglanz, Kupfer, Eisenkies und Zinkblende. Der Vortrieb pro Bergknappe im Jahr betrug ca. 8 bis 12 m. Die Arbeit wurde meist kniend oder auf dem Rücken liegend verrichtet. Sobald man auf eine größere Erzlagerstätte gestoßen ist, wurde der Stollen für den Abtransport vergrößert. Die Lebenserwartung eines Bergknappen lag zwischen 35 und 40 Jahren.
Öffnungszeiten:
ELISABETHSTOLLEN
Führungen
- Dienstag und Donnerstag um 10:30 und 14:30 Uhr
- Sonntag um 10:30 Uhr
- Treffpunkt beim Elisabethstollen
- Dauer: ca. 1,5 h
ELISABETH- UND LORENZSTOLLEN
Führungen
- im Juli & August mitwochs um 10:30 Uhr
- Treffpunkt beim Elisabethstollen
- Dauer: ca. 2,5 h
- In den Monaten Juli und August zusätzliche Führungen mittwochs um 10:30 Uhr im Elisabeth-und Lorenzstollen.
Weitere Informationen zum Bergwerk: https://bergwerk.it/
Nahe am westlich gelegenen Kreuztor steht das Kirchlein zum Hl. Erhard, wo schon sehr früh (im 9. Jh.) die Kapelle "St. Thomas im Wald" gestanden haben soll. Der heutige Bau stammt aus dem späten 17. Jh. Auffällig ist ein Papstwappen über dem Portal und das Kuppeltürmchen.
Heute wird die Kirche von den Lutheranern in Brixen genutzt.
Die Kirche wird 1397 erstmals erwähnt. Der heutige Bau geht auf die Jahre 1808-1810 zurück und besitzt noch einen Teil des polygonalen Presbyteriums und das Fundament des Glockenturms aus dem 14. Jh. Der rechteckige Glockenturm hat ein Zwiebeldach, das auf einem achteckigen Vierungsturm ruht. Im Inneren der Kirche ist das Tonnengewölbe mit Fresken von Plazidus Altmutter geschmückt. Im Chorgewölbe ist die Dreifaltigkeit dargestellt. Den Altar schmückt ein Flachrelief des Hl. Martin in neugotischem Stil.
Neben einem interaktiven Museum, einem Freigehege mit Schafen, der Lodenmanufaktur und einer großen Verkaufsfläche befindet sich dort auch das Restaurant Lodenwirt. Auf 3.000 Quadratmeter verteilt, ist die Lodenwelt ein Erlebnis für die ganze Familie: besonders an regnerischen Tagen. Beim Rundgang durchs Lodenmuseum erfahren die Besucher alles über die Herstellung des traditionellen Bozner Lodens, die bei den Schafen beginnt. Den Anfang macht dabei die Schafschur, dann kommt das sogenannte Walken, bei dem die Schafwolle mit warmen Seifenwasser verknetet wird. Gezeigt werden aber auch die Wollkämmerei und das Spinnen. Kinder können alles hautnah miterleben und werden dabei selbst zu Lodenproduzenten".
Die Filialkirche St. Ägidius in Raas ist ein spätgotischer Bau, er wurde unter dem Erbauer Thomas Maurer im Jahre 1532 vollendet. Allerdings ist eine frühereKirche schon um 1173 geweiht worden. Die neugotische Inneneinrichtung stammt zum Großteil aus der Zeit um 1880. Auf dem Hochaltar ist der hl. Ägidius zu sehen, der Patron der Kirche und der Beschützer des Weinbaues. In Raas hat sich der Brauch der Brotspende und des Brotausteilens am Tag des Kirchenpatrons im September erhalten.
Mitten zwischen durchschnittlicher neuer Dorfarchitektur findet sich dieses ungewöhnliche Wohnhaus. Es besteht aus zwei Teilen: zum einen aus Teilen eines 300 Jahre alten Bauernhauses, in dem die Familie des Architekten und Bauherrn seit vielen Generationen lebt, und zum anderen aus dem neuen Anbau, der sich unter schweren Baumstämmen duckt. Die Idee, unter gelagerten Baumstämmen zu wohnen, ist dem Architekten schon als Kind beim Spielen im Wald gekommen und er hat sie konsequent umgesetzt. Die aufgestapelten, unbehandelten Stämme verbergen darunter keine düsteren Wohnräume, sondern verglaste Wände und Öffnungen, die ein raffiniertes Lichtspiel im Inneren inszenieren. Dazu kommen viele Materialien, vom groben Beton mit Glassplittern bis zur Edelstahl-Hochglanz-Küche. Und sehr viel fantasievolles Design aus der Hand des Architekten.
Man schrieb das Jahr 1494 als im Herbst der 23jährige Albrecht Dürer während seiner Italienreise in Klausen haltmachte und die etwas steilen Hänge des Tschanberg über dem linken Eisackufer hinaufstieg. Heute führt ein schöner Spaziergang von Klausen zu diesen Hängen, wo man nach wenigen Minuten den Rastplatz der Dürerbank erreicht. Von diesem aussichtsreichen Ort aus zeichnete der Maler die Stadt Klausen. Er ließ sich von der Fruchtbarkeit der ihn umgebenden Landschaft, der künstlerischen Augenweide der Bauwerke berauschen. Das Ergebnis seiner Feder ging später verloren, aber eine Kupferstich-Verwertung als Hintergrund unter seiner allegorischen Gestalt "Das große Glück" ist überliefert: Klausen nennt sich mit recht Dürerstädtchen. Wer die damalige Position Dürers aufsuchen will, begibt sich heute zum Dürerstein.
Der geglückte Maßstab, die Aufteilung der Bauvolumina und die Einbindung in das Gelände fügen den Neubau so harmonisch in die Dorfstruktur ein, dass man meinen könnte, er habe schon immer dort gestanden. Erst auf den zweiten Blick fällt auf, dass es sich bei dieser Architektur um die Neuinterpretation Südtiroler Hausformen ohne alpenländische Dekors handelt. Geneigte Dächer über massivem verputzten Mauerwerk mit Lochfassaden und das Herauswachsen aus dem Gelände ohne Sockel nehmen die Bautradition auf. Die gläsernen Verbindungsteile der Baukörper mit sorgfältig entwickelten Details sind Themen unserer Zeit; die Holzarbeiten führen die einheimische Zimmerer- und Schreinertradition fort. All das ergibt eine kindgerechte Umgebung in selbstverständlich wirkender Atmosphäre und einen hohen Wohlfühlfaktor.
Die größte Festungsanlage des Alpenraums wurde 1838 fertiggestellt, aber nie für Kriegszwecke verwendet. Sie diente als Munitionsdepot bis sie 2005 vom Land Südtirol für kulturelle Zwecke übernommen wurde. Bisher wurden die untere und mittlere Festung für Ausstellungen umgebaut. Kavernengänge wurden unterirdisch verlängert und mit einem vertikalen Stollen zum obersten – zerstörten –Pulvermagazin verbunden. Dort wurde eine Treppenanlage frei wie eine Skulptur hinein gestellt, sodass die Außenansicht nicht beeinträchtigt wird. Ein neuer Baukörper aus Beton ergänzt die mit einem Stahldach überdeckte Ruine. Alle übrigen Zubauten wurden aus schwarz patiniertem Stahl eingefügt, bei denen die offenen Galerien elegant über der Wasserfläche des Stausees zu schweben scheinen.
Im Park des barocken Priesterseminars entstand die Cusanusakademie als ein weithin beachtetes Pionierprojekt Südtiroler Nachkriegsarchitektur. Der dreigeschossige Bau schließt städtebaulich den Hof hinter dem historischen Seminargebäude mit der Kirche und interpretiert auf zeitgemäße Weise ein Thema der Brixner Altstadt: Lauben und Erker ziehen sich über die ganze Länge der Ostfassade hin. Die Materialien Sichtbeton und Hartbrandziegel prägen konsequent sowohl die Außenhaut als auch die Innenräume in einer Qualität, die auch ein halbes Jahrhundert später keinerlei Bauschäden zeigt. In der Mitte des Gebäudes liegt eine große Halle, von der aus die Räume aller Obergeschosse über Galerien erschlossen werden. Die Halle wird als großer Vortragsraum mit guter Akustik vielfach genutzt. Sie ist überwölbt mit einer statisch interessanten Sichtbetondecke, die mit ihren Bögen den Raum gut beleuchtet.
Die Stadtbibliothek Brixen wurde 1984 als Einrichtung der Stadtgemeinde Brixen gegründet. Neben insgesamt acht Leihstellen auf Gemeindeebene, betreut die Stadtbibliothek, in ihrer Funktion als Mittelpunktbibliothek, auch die Bibliotheken des Bezirks Eisacktal. Die Stadtbibliothek bietet ein umfangreiches Buch- und Medienangebot.
Neben Büchern aus den Bereichen Belletristik, Sachbuch, Kinder- und Jugendliteratur sowie Zeitungen und Zeitschriften, stehen eine Vielzahl von Medien wie Filme, Musik-CDs und Hörbücher zur kostenlosen Ausleihe bereit.
Die faszinierende kleine Kirche, deren Grundbau romanisch ist, besitzt einen Altar zum heiligen Blasius und freigelegte Fresken aus dem Jahre 1676.
Der Bau besteht aus Leichtbauwänden, die mit sägerauen Latten aus Kastanienholz verkleidet und von Stützmauern und Decken aus Sichtbeton eingefasst sind. Die mit Grobspanplatten geschalten Betonscheiben wurden geschickt ins Terrain gesetzt, wodurch sich der Bau harmonisch in den steilen Hang schmiegt. Die Räume für Abfüllung, Verpackung und Lagerung befinden sich vollständig unter der Erde; das wirkt sich vorteilhaft auf die Kühlung aus. Der Verkostungs- und Verkaufsraum ist raumhoch verglast und erhält durch die vorgesetzte Lattung aus Kastanienholz einen Sichtfilter. Natürliche Materialien charakterisieren den Raum: Lehmputz, Schwarzblech, Schieferboden und geöltes Holz. Die karge Möblierung mit Stehtischen und einer Servicezeile lenkt die Konzentration auf das Wesentliche – die Weine. Licht dringt von oben spärlich, aber gezielt in den Raum. Vom Verkostungsraum gewähren kleine Guckfenster Einblick ins „Allerheiligste“, den Jahrgangskeller. Dort werden die besten Tropfen gelagert und gekonnt in Szene gesetzt. Der rücksichtsvolle Umgang mit der Landschaft und die ausgewählten natürlichen Materialien spiegeln die Philosophie, die bei Garlider bei der Herstellung von biologischen Weinen gilt, auch baulich wider.
Die Weinhänge von Neustift sind von langgezogenen Trockenmauern geprägt. Aus diesen Steinmauern wächst die Hausgruppe des Dreifamilienhauses. Die Holzkonstruktion des größeren Gebäudes ruht auf einem Erdgeschoss aus diesem Mauerwerk, das kleinere sitzt als reiner Holzbau direkt auf der von Trockenmauern gebildeten Geländestufe auf. Dazwischen streckt sich eine Gartenfläche mit Naturteich. Die nach oben schräg ansteigenden Außenwände mit der horizontalen Holzverschalung sollen die Fassaden vor Schlagregen schützen. Die Fenster sind als Loggien tief in diese Schrägen eingeschnitten. Innen ergeben sich ungewöhnlich fantasievolle Raumfolgen mit weißen und teils farbigen Wänden und vielen Holzbauteilen. Mit dem Abfallholz aus seinem Zimmermannsbetrieb deckt der Bauherr den Wärmebedarf der beiden Häuser.
1726 wurde bereits eine kleinere Kapelle für die Knappen des Pfunderer Bergwerks geweiht. Diese war aber sofort zu klein, sodass schon 1736 der heutige frühbarocke Bau mit abgesetztem Chor und kleinem Turm errichtet wurde. 1934 wurde das weit abgelegene Kirchlein ausgebaut, welches 1964 geplündert und verwüstet wurde. Diese Kirche war über 150 Jahre lang das religiöse Zentrum der Knappen. Bis zum 1. Weltkrieg wurde hier wöchentlich ein Gottesdienst gefeiert, zunächst samstags, ab 1840 dienstags. Das kulturhistorisch wertvolle Altarbild ist eine Kopie. Das Original hängt in der Pfarrkirche. Es zeigt die Bergknappen bei der Arbeit und ringsherum befinden sich die Heiligen der Knappen (hl. Daniel, Evangelist Johannes, die Muttergottes mit dem Jesuskind und ihre Mutter die hl. Anna, sowie die Bergknappenpatronin Barbara).
Das Gebäude nimmt am Altstadtrand eine Schlüsselposition ein. Es bildet eine Torsituation zwischen den historischen Fassadenreihen und den neueren Nachbarbauten. Es ist ein klarer, zeitgenössischer Bau, der sich in seinem Umfeld behauptet, mit den Proportionen der umgebenden Bebauung spielt und durch seine kubischen Verschachtelungen Spannung erzeugt. Eine mit wetterfestem Spezialputz beschichtete Stahlbetonkonstruktion ermöglicht weite Vor- und Rücksprünge des dreigeschossigen Baukörpers. Dadurch entstehen Freibereiche vor den Hotelzimmern, die teilweise wie kleine Höfe von oben belichtet werden und so sehr geschützt und intim wirken. Ein weiterer Dachausschnitt bringt Tageslicht auch in das Innere des Gebäudes. Die begrünte Dachterrasse bietet einen schönen Blick über die Dächer der Stadt und auf die Berge rund um den Brixner Talkessel.
Mit ihren 65.000 Quadratmetern Fläche ist die Franzensfeste die größte historische Anlage Südtirols. 1833 unter Kaiser Franz Josef begonnen wurde dieses Meisterwerk österreichischer Festungsarchitektur nach nur fünf Jahren Bauzeit im Jahr 1838 von Kaiser Ferdinand eröffnet. Ihre strategische Bedeutung und Rechtfertigung hatte sie zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits verloren. Der enorme Aufwand und die horrenden Kosten – umsonst. Die riesige Festung war fortan nur mehr als Depot von Nutzen und erstarrte über eineinhalb Jahrhunderte im Dornröschenschlaf einer streng bewachten Militäranlage. Seit das Militär die Festung 2003 verlassen hat, ist die Franzensfeste öffentlich zugänglich und wurde im Zuge der Austragung zweier großer Ausstellungen in den Jahren 2008 und 2009 aufwändig saniert. Als Südtiroler Landesmuseum ist die Festung Franzensfeste heute Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische und ein beliebter Austragungsort unterschiedlichster Ausstellungs- und Veranstaltungsformate.
Historische Führungen: Di-So um 11:00 Uhr und 15:00 Uhr
Jänner und Februar: Winterpause
Nördlich der Brixner Altstadt ist ein Sportgelände mit dem Frei- und Hallenbad Aquarena entstanden. Das Ergebnis eines Wettbewerbs sah die Erweiterung mit einer Musikschule, Tiefgarage und einer Kletterhalle vor, wovon letztere inzwischen realisiert wurde. Die Kletterhalle benötigte eine gewisse Höhe und so ist in der umgebenden Bebauung ein weithin sichtbarer Kubus entstanden, der auch als Landmarke verstanden werden kann. Er ermöglicht sowohl gute Ausblicke über die Stadt als auch Einblicke in die Halle und entspricht ökologischen Überlegungen. Die Stahlbetonkonstruktion mit einer Stahl-Glas-Fassade erhielt noch eine zweite Fassadenebene aus gewellten, goldfarbenen Lochplattenelementen, die dem Innenraum gedämpftes Licht ohne harte Schatten verleihen. Erreicht wird die Halle über eine monumentale Treppe, die später auch der Erschließung der daneben geplanten Musikschule dienen soll.
Die Wallfahrtskirche Maria am Sand mit dem Gnadenbild der Madonna, die dem Christuskind eine Birne reicht, ist Millands alte Pfarre und reicht in das 14. Jh. zurück. Um die Mitte des 15. Jh. wurde die Kirche mit einem Gewölbe des Langhauses, einem Turm sowie dem Spitzbogenportal erweitert und im 18. Jh. barockisiert.
Am Radweg ins Pustertal liegt neben der viel befahrenen Straße gleich am Taleingang die Radstation Lanz. Wegen ihrer äußerst verkehrsgünstigen Lage hat sie sich zu einem beliebten Treffpunkt auch für Kraftfahrer entwickelt, die hier genügend Parkfläche vorfinden. Aus dem ehemaligen provisorischen Verkaufsstand aus Holz ist ein in verputztem Stahlbeton ausgeführter langgestreckter Baukörper geworden, der sich in den steilen Hang einschiebt. Der Bauherr ist der Station so verbunden, dass er sich sein eigenes Wohnhaus als weißen Kubus mit Terrasse auf das Dach der erdgeschossigen Raststätte hat bauen lassen. Das Wohnhaus ist abwechslungsreich gestaltet: geschosshohe Glasflächen vor den Verkauf- und Gasträumen, ein geschützter Gartenhof, geschlossen wirkende Nebenräume. Um die Einbindung in das Gelände zu betonen, ist alles in grau-braunen Erdfarben gestrichen.
Das Pharmaziemuseum der Apotheke Peer ist in einem der ältesten Bürgerhäuser von Brixen untergebracht. Sehr sensibel wurden die Schaufenster und die Eingänge mit dunklen Metallprofilen und Stahlblechen in die verputzte Erdgeschossfassade eingeschnitten. Zum Museum führt ein Durchgang, unter dessen gotischen Gewölben elegante Schaukästen in dunkler Metallfassung angebracht wurden. Die historische Baustruktur mit ihren Aufgängen in die Obergeschosse wurde klar herausgearbeitet und mit einfachen modernen Details versehen, sodass die neuen Eingriffe sofort erkennbar sind. Diese Haltung zieht sich auch durch die zum Teil historisch vertäfelten Ausstellungsräume, in denen 400 Jahre Pharmaziegeschichte in modernen, sorgfältig detaillierten gläsernen Vitrinen präsentiert werden.