Als Familie Berger den Thurnhof in Bozen Mitte des 19. Jahrhunderts, vor 160 Jahren also, übernimmt, ist dessen Umgebung wohl noch klassisch-landwirtschaftlich geprägt. Heute gehört der Thurnhof zum quirligen Stadtviertel Haslach, seine Weinberge liegen am Südhang des Virgl, den man getrost als „Bozner Haus-Hügel“ bezeichnen könnte.
Bewirtschaftet wird der Thurnhof von Hans und Andreas Berger – und das ist trotz der Lage in der Stadt Knochenarbeit. 3,5 Hektar steile Lagen gilt es zu bearbeiten – mit aller Sorgfalt und viel Aufwand: „Wir stecken viel Zeit in die Laubarbeiten, weil wir damit sicherstellen, dass jede Traube von einem kräftigen und gut verholzten Trieb versorgt wird“, erzählt Andreas Berger.
Dies und die Lage an einem sonnenverwöhnten Südhang mit hohen Temperaturen bis in den Herbst hinein, garantiert, dass selbst spät reifende Rotweinsorten Jahr für Jahr voll ausreifen können. Und danach am Thurnhof mit dem ganzen Know-how der Bergers ausgebaut werden. „Unser Ziel ist, die wertvollen Inhaltsstoffe der Trauben möglichst vollständig in den Wein überzuführen“, erklärt Andreas Berger seine Philosophie, „so erhalten unsere Weine Frucht, Sortentyp und Struktur“.
Dabei setzen die „echten Stadt-Winzer“, wie sich die Bergers selbst titulieren, auch durchaus auf Vielfalt: Goldmuskateller und Sauvignon, Lagrein und St. Magdalener, Cabernet Sauvignon und Cabernet Merlot. Ein denkbar breites Sortiment für ein überschaubares Weingut.