Seit 1230 diente das Schloss als Sitz der Richter und Pfleger im Gadertal, die vom Brixner Bischof bis 1803 eingesetzt wurden. Danach bewohnten es Bauern, bis es 2001 zum Museum ladinischer Geschichte und Kultur umgebaut und erweitert wurde. Mittelpunkt der Information ist u. a. der Höhlenbär Ursus ladinicus, für den ein Zweigmuseum in St. Kassian eingerichtet wurde. An das Schloss wurde ein Foyerbereich mit Bar und Räumen für Sonderausstellungen in einer Holz-, Stahl- und Glaskonstruktion angebaut, der sich, flach gedeckt, dem historischen Bau fast unauffällig unterordnet und ein gutes Beispiel zeitloser Moderne ist. Strapazierfähige Holzböden und weiß gestrichene Wände bilden im Inneren einen neutralen Hintergrund für wechselnde Ausstellungen und geschosshohe verglaste Fassadenteile ermöglichen einen schönen Ausblick.
Wenn der Wandel von Funktionen die Nutzung eines historischen Gebäudes verändert, dann sollte die ergänzende Architektur wie in diesem Fall zeitgemäß sein, aber sich dienend der historischen Substanz unterordnen.