Mit diesem Bau hat Architekt Othmar Barth eine richtungsweisende Südtiroler Hotelarchitektur geschaffen, die zeigt, dass moderne regionale Architektur in Südtirol eigenständig möglich ist und nicht auf alpenländische Dekorationen zurückgreifen muss. Das raffiniert geschwungene Gebäude schmiegt sich an den Rand der Kalterer Rebzeilen und wirkt – obwohl allein stehend – doch eingebunden in die Landschaft und atmet den Geist des Ortes. Der Bau ist etwas vom Seeufer abgerückt und ermöglicht vom Restaurant, den Terrassen und den geschützten Loggien der Zimmer einen erhöhten Blick über Wiese und Schilf auf die glitzernde Fläche des Sees. Zum geglückten Maßstab der Baumasse kommen die einfachen Materialen Kupfer, Holz, Naturstein und verputztes Mauerwerk, die auch die Innenräume bestimmen und dem Haus Zeitlosigkeit verleihen.
Gute Architektur erwächst immer aus ihrer Umgebung. Südtirol ist geo-morphologisch eine sehr abwechslungsreiche Region. Das ist für die Architekten eine Verpflichtung, der sich keiner entziehen kann. Bisweilen täte dabei mehr Bescheidenheit gut.