Der rechteckige Bergfried war Teil der einst imposanten Burg Ortenstein, die hoch über der Stadt thronte. Ursprünglich als Wohnsitz des Tiroler Burggrafen erbaut, wurde das Schloss im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und schließlich im 16. Jahrhundert abgetragen – bis auf den Pulverturm. Dieser diente ab 1626 als Pulverlager, um die Stadt Meran im Dreißigjährigen Krieg vor einer verheerenden Explosion zu schützen. Der Turm erhielt deshalb seinen Namen und war ein wichtiger Bestandteil der Verteidigungsanlagen.
Mit seinen zwei ineinander gebauten Türmen war der Pulverturm besonders gut gegen Angriffe geschützt. Im Norden sind noch Reste von Verteidigungsgräben sichtbar, die einst die letzte Bastion vor feindlichen Eindringlingen darstellten.
Heute bietet der Pulverturm einen fantastischen Rundblick auf Meran und das Etschtal. Der steile Aufstieg lohnt sich: Von hier aus hast du einen atemberaubenden Blick auf die Stadt und die umliegende Natur. Der Turm ist nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein wunderbarer Aussichtspunkt, der die Geschichte der Stadt und ihre Verteidigung lebendig hält.
Egal, ob du dich für Geschichte interessierst oder einfach die Aussicht genießen möchtest – der Pulverturm ist ein lohnendes Ziel für deinen Meran-Besuch.
Der Pulverturm befindet sich auf dem Tappeinerweg, welcher barrierefrei und daher gut geeignet für Rollstühle und Kinderwagen ist, obwohl er mit Schotter befestigt ist. Der beste Einstiegspunkt für den Tappeinerweg für Familien mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer ist von Gratsch aus zugänglich, da der Einstieg dort eben ist. Von dort aus erreichst du den Pulverturm in ca. 1 Stunde zu Fuß. Alternativ kannst du auch von der Galileistraße oder der Gilfpromenade aus starten, obwohl diese beiden Wege einen Höhenunterschied von etwa 60 Metern aufweisen. Eine gründliche Planung ist daher ratsam. Diese Tour ist auch für ältere Menschen und Familien mit Kindern geeignet. Entlang des Weges findest du verschiedene Bänke, die dir die Möglichkeit bieten, eine Pause einzulegen.
Der Zugang zum Pulverturm erfolgt ausschließlich über Treppen, weshalb er leider nicht barrierefrei ist.
Hinweis: Entlang des Tappeinerweges gibt es keine öffentlichen Toiletten. Du kannst jedoch in den verschiedenen Restaurants und Cafés Halt machen. Bitte informiere dich im Voraus über deren Öffnungszeiten.
Auf den Promenaden in Meran und am Pulverturm existiert kein taktiles Leitsystem oder andere Hilfsmittel für Blinde.
In den Sommermonaten lohnt es sich definitiv, früh am Morgen aktiv zu werden. Zu dieser Tageszeit sind die Temperaturen noch angenehm kühl, was es ideal macht, den Tappeinerweg zu erkunden, ohne von der drückenden Sommerhitze überwältigt zu werden. Darüber hinaus sind in den frühen Morgenstunden weniger Menschen unterwegs, was bedeutet, dass ihr die Natur in relativer Ruhe erleben könnt.
In den anderen Jahreszeiten, insbesondere im Frühling und Herbst, lohnt sich ein Besuch zu jeder Tageszeit. In den kälteren Monaten ist besonders die Mittagszeit angenehm, wenn die Sonne den Hang erwärmt und ihre wohltuenden Strahlen einladen, die atemberaubende Aussicht zu genießen.
Extra Tipp: Genießt abends einen Spaziergang auf dem beleuchteten Tappeinerweg – nicht nur wegen der angenehmeren Sommertemperaturen, sondern auch wegen der spektakulären Aussicht. Der Weg und die Zugänge sind bis Mitternacht beleuchtet, was es ermöglicht, auch nach Einbruch der Dunkelheit sicher und komfortabel zu spazieren und die Schönheit der Umgebung zu genießen. Der Tappeinerweg ist zwischen den Serpentinen der Galileistraße und dem Kralingerweg erhellt. Zu den beleuchteten Zugängen gehören der Kralingerweg in der Nähe des Steinernen Stegs sowie der Tirolersteig hinter der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus. Bitte beachtet, dass beide Zugänge nicht barrierefrei sind.