„Fünf Hektar, Respekt vor der Natur und kein Hokuspokus“: Kürzer – und treffender – als es Kurt Rottensteiner für seinen Brunnenhof in Neumarkt tut, kann man die Philosophie eines Weinguts wohl nicht beschreiben. Eine Philosophie, die auch von der Tatsache unterstützt wird, dass der Brunnenhof in Mazon liegt, einer der besten Blauburgunder-Lagen Südtirols.
Die Natur hat es mit den Weinbergen des Brunnenhofs in Neumarkt-Mazon also gut gemeint, was ihr Familie Rottensteiner dankt: Seit 2011 bewirtschaftet sie ihr Weingut nach ökologischen Richtlinien und ist bio-zertifiziert. „Unsere Weinberge sollen lebendig bleiben“, sagt Kurt Rottensteiner, denn: „Je mehr Vitalität und Fülle in den Weinbergen ist, desto mehr steckt später davon im Wein.“
Dies gilt ohne Abstriche für alle Lagen und Sorten am Brunnenhof. Auf dem Schuttkegel des Trudner Bachs gedeihen Manzoni Bianco-Trauben und – seit 1921! – Lagrein-Reben, dazu kommen Gewürztraminer, Goldmuskateller, vor allem aber Blauburgunder. „Die sandigen Lehmböden, die westliche Ausrichtung, Nachmittagssonne der Gardasee-Wind Ora und kühle Nächte: All das sind perfekte Bedingungen“, erklärt Rottensteiner.
Auf Hokuspokus verzichtet der Winzer auch und vor allem im Keller. In den im Sommer angenehm kühlen Gewölben des Brunnenhofs reifen Weiß- und Rotweine, wobei letztere ganz ohne Barrique auskommen. „Wir wollen nicht den Gerbstoff und den Vanillegeschmack von Holz, sondern mehr eigene Gerbstoffe und eigene Frucht“, sagt Kurt Rottensteiner, der auf Weine zielt, die ihre eigene Geschichte erzählen. Kein Hokuspokus eben.