Wer Wein an- und selbst ausbaut, braucht ein breites Fachwissen. Dieses Wissen ist am Pardellerhof in Marling tief verankert. So ist Winzerin Anita Mitterer Biologin und war am landwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg tätig. Dort war auch ihr Mann Erwin Eccli, selbst Önologe, jahrelang für die kellerwirtschaftliche Beratung und Weiterbildung zuständig. Das Paar hat 2014 den Hof von Anitas Eltern übernommen und auf die Weinherstellung ausgerichtet. Mittlerweile umfassen ihre Weinberge knapp 2 Hektar, die auf drei Lagen aufgeteilt sind.
Direkt am Hof werden Goldmuskateller, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio und mehrere PIWI-Sorten angebaut. „Diese Lage ist etwas kühler und bietet beste Voraussetzungen für aromatisch frische Weine mit herzhaftem Geschmack und feiner Eleganz“, erklärt Anita Mitterer.
Die zweite Lage, auch sie an den Moränenhügeln Marlings, ist nach Süden ausgerichtet und derart steil, dass ausschließlich Handarbeit gefragt ist. Hier wächst Vernatsch auf der traditionellen Pergl. Das Winzerpaar hat diese Lage tief in ihr Herz geschlossen.
Die dritte Lage befindet sich am auslaufenden Marlinger Hügel und liegt damit etwas niedriger. „Hier bauen wir dunkle rote Sorten an, wie Lagrein, Merlot und Tannat, die für tiefe und charaktervolle Weine geeignet sind“, so Erwin Eccli.
Insgesamt werden am Pardellerhof in Marling jährlich rund 12.000 Flaschen gefüllt. Und auch wenn die Weinherstellung hier erst vor zehn Jahren wiederbelebt wurde, so kann er doch auf eine lange Weinbautradition zurückblicken. Urkundlich wurde der Pardellerhof nämlich das erste Mal im Jahre 1285 erwähnt und er war rund 120 Jahre lang im Besitz das bayerischen Klosters Steingaden und auch dessen Weinlieferant. Bis er im Jahre 1714 von den Vorfahren der heutigen Winzerfamilie übernommen wurde.