Plätzwiese und Hohe Gaisl, Pragser Wildsee und Seekofel, Armentarawiesen und Zehner: Der Naturpark Fanes-Sennes-Prags gehört zum Dolomiten UNESCO-Welterbe. Er beeindruckt mit Landschaften von bizarrer Schönheit, als hätte ein übermütiger Riese Steine gefaltet und in allen Größen und Formen großzügig verteilt.
Mit einer Fläche von 26.000 Hektar ist er der drittgrößte Naturpark in Südtirol. Schroffe Gipfel und fast unüberwindlich wirkende Felswände schützen ein ausgedehntes Gebiet von Almen und Hochebenen, die sich morphologisch und landschaftlich stark unterscheiden. Im Naturpark befinden sich auch einige der bekanntesten Naturseen Südtirols, darunter der weltberühmte Pragser Wildsee mit seiner einzigartigen Spiegelung des Seekofels und der Toblacher See, welcher einen wichtigen Lebensraum für viele Wasservögel darstellt.
Unter den vielen imponierenden Gipfeln des Naturparks stechen die Lavarela- und die Conturinesspitze, der Neuner und der Zehner, der Seekofel und die Hohe Gaisl hervor. Die drei Hochebenen von Fanes, Sennes und Fosses sind wie kein anderes Gebiet in den Dolomiten vom Karst geprägt. Hier gibt es neben trichterförmigen Schlucklöchern, durch welche Bäche in den Untergrund verschwinden auch das berühmte Parlament der Murmeltiere, eine arenaartige Gesteinsformation.
Die Armentara Wiesen mit ihrer üppigen Blütenfülle, der Pragser Wildsee mit dem Seekofel als Kulisse – wohin es dich auch zieht, die Eindrücke beim Wandern und Radfahren im Naturpark sind ein Erlebnis für sich.
Ein Naturerlebnis für die ganze Familie: Eltern und Kinder von 7 bis 12 Jahren begeben sich im Naturpark Fanes-Sennes-Prags unter fachkundiger Führung auf die Spur von Wildtieren. An drei Tagen in der Woche werden im Naturparkhaus und Umgebung spannende Themen behandelt, die jungen Rangern am Herzen liegen und neben Spaß auch ein kleines Abenteuer versprechen. Die eifrigsten Spürnasen, die an allen zwei Modulen teilnehmen, werden mit der „Dolomiti Ranger“-Medaille ausgezeichnet.
Der Conturines Bär und Megachirella Wachtleri sind zwei besondere Funde, welche den Naturpark als einen Lebensraum für verschiedenste Tiere und Pflanzen hervorheben. 1987 entdeckte man auf 2.800 Metern Meereshöhe am Fuße der Conturinesspitze die fossilen Knochen und der Schädel eines bis dahin unbekannten Bären. Er wurde darauf Ursus ladinicus, oder auch Conturines Bär, genannt. Sein Fundort ist die bisher höchst gelegene Bärenhöhle der Welt. Das Gebirge des Naturparks gab vor rund 20 Jahren ebenfalls Reste aus der Vergangenheit frei. Das Fossil der Ur-Echse Megachirella Wachtleri, die, wie man später erforschte, Mutter aller Schuppenkriechtiere ist und in den Pragser Dolomiten vor unglaublichen 250 Millionen Jahren gelebt hat. Ungewöhnlich scharfe und kräftige Krallen zeichneten diesen flinken Landsaurier aus.
Was macht die Dolomiten zum UNESCO-Welterbe? Welche Naturparks gibt es in Südtirol noch? Diese geschützten Gebiete sind alpiner Lebensraum für wunderbare Tiere und Pflanzen - und ein Paradies für Naturentdecker wie dich.
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