Geheimtipps in Meran

Eine vielvältige üppige Vegetation, die älteste steinerne Brücke über die Passer und ein Pulverturm als Ziel eines gemütlichen Spaziergangs: Hast du schon mal von der Gilfpromenade, unserem Geheimtipp rund ums Wandern in Meran gehört? Falls nicht, solltest du sie unbedingt begehen, wenn du den Sissiweg und Tappeinerweg schon kennst. Am Steinernen Steg, der im 17. Jahrhundert das Stadtviertel Obermais mit dem Zentrum verbinden sollte, beginnt die Promenade. Sie zieht sich entlang des Wildbaches Passer durch die enge Gilfklamm über Serpentinen bis zu einem Relikt der einstigen Burg Ortenstein – der Pulverturm, der übrigens auch besichtigt werden kann. Subtropische Pflanzen schätzen das Mikroklima aufgrund der windgeschützten Lage hier besonders. Poetisch wird es bei diesem Geheimtipp in Meran: an einigen lauschigen Sitzbänken hat der Künstler Marco Nereo Rotelli Zitate bekannter deutsch- und italienischsprachiger Autoren wie Christian Morgenstern, Rainer Maria Rilke, Giuseppe Conte und Antonio Manfredi eingebrannt. 

Willst du Meran mal von oben sehen, nimm doch den Sessellift nach Dorf Tirol direkt vom Stadtzentrum aus und genieße die Schwerelosigkeit bei diesem Insider Tipp. Wenn du schon mal oben bist, besuche das Pflegezentrum für Vogelfauna am Burghügel von Schloss Tirol. Dort werden verletzte Greifvögel gesund gepflegt; bei einem Rundgang oder deinem Besuch bei der Flugshow kommst du den faszinierenden Eulen, Bussarden und Falken ganz nah. Ziehe deine Kreise und begib dich auf der Wanderung am Herrschaftsweg vorbei an Schlössern zu feinen Ausblicks- und Rastplätzen. Noch weiter hinauf geht es bei der Wanderung zum Mutkopf, ein 1.664m hoher Gipfel, der einen lohnenden Blick aufs Etschtal, den Vinschgau bis zum Ortler und Richtung Süden bis zu den Dolomiten verspricht. Gipfel zählen und über das Panorama staunen kannst du bei einer Fahrt mit dem nostalgischen Korblift Vellau  hinauf zur Leiter Alm am Meraner Höhenweg. Apropos Höhenwege: Bist du ein Fan davon? Der Marlinger Höhenweg ab Tscherms ist einer der Meraner Geheimtipps, um an den heißesten Tagen im Jahr in der kühlen Höhenluft die willkommene Erfrischung zu finden. Und, wie immer, sich den mediterranen, von Bergen eingefassten Talkessel von weiter oben anzuschauen.

Beginnen wir den Stadtspaziergang zur Abwechslung mal nicht übers Bozner Tor in die Laubengasse, sondern im Steinach Viertel, dem ältesten Stadtviertels von Meran, dessen Entstehung ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Abseits des Rummels schlenderst du vorbei an alten Gebäuden, die teils sich selbst überlassen, teils von der Kreativszene übernommen und aufgewertet wurden. Darunter der Ost West Club, Treffpunkt von Künstlerinnen, Denkern und politisch links gesinnten Bürgern Merans. Am Ende der Passeirer Gasse steht die Santer Klause, das ehemalige Stadtgericht. In der unteren Gasse wurden mehrere alte durch neuere Gebäude ersetzt. Was hier aber noch von der langen Vergangenheit zeugt, ist der Bodenbelag aus alten Passersteinen und den „Ritschen”, größere Steinquader, die die Steinach bedecken. Den kleinen Bach, der dem Viertel seinen Namen gibt. Angelangt an der Pfarrkirche St. Nikolaus aus dem Jahre 1456 beginnt dann der ganz normale Rhythmus eines Stadtzentrums. Die mittelalterlichen Gebäude bieten italienischen Modeboutiquen, Feinkostläden, angesagten Lokalen, Restaurants und Cafés Platz. Von internationalen Fashion-Labels, Südtiroler Designern, Trachtenausstattern über alpine Naturkosmetik und Kunsthandwerk wirst du hier bestimmt fündig.