Die materielle Welt? Schnee von gestern. Menschen haben ihre Daten an Tech-Giganten verschenkt, Überwachungskameras zugewunken, elektronische Ausweise gefeiert und klimafreundliche Snacks online bestellt. Die Jobs? Macht die KI. Und an den Stadträndern, wo keiner mehr die Miete zahlen kann, leuchten idyllisch Serverfarmen.
Die Euphorie der Digital Natives? Verpufft. Selbst Körperoptimierung, einst der letzte Rettungsanker der Identität, bringt nichts mehr – alle quatschen ja eh nur noch mit Chatbots.
„Es kann doch nur besser werden“, hieß es mal. Der Leitspruch gegen Kapitalismus, Kriege und Klimawandel. Doch die KI hat andere Pläne. Für sie wird’s erst besser, wenn die Menschen verschwinden und die Erde endlich durchatmen kann.
Das ist das Thema der neuen Produktion von Praxenknecht, einer Südtiroler Theatergruppe. Drei junge Schauspielerinnen bringen das Stück von Sibylle Berg mit Witz, Biss und Nachdenklichkeit auf die Bühne – ein radikales Theatererlebnis, das zum Lachen und Grübeln einlädt