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Ein Leben mit der Natur

Tatjana Rier ist Jungbäuerin am Marmsolerhof. Wird sie den Hof einmal übernehmen? Ein Leben ohne Landwirtschaft kann sie sich nicht vorstellen.

Die grünen Wiesen, der schöne Ausblick, der vertraute Geruch der Tiere – wer würde darauf verzichten? Aber die Arbeit als Milchbäuerin bedeutet auch große Aufopferung und ständige Anwesenheit. 

Die Jungbäuerin

Berührungsängste gibt es keine. Tatjana Rier wächst mit den Kühen auf und liegt als Poppele (auf Standarddeutsch: Baby) im Futtertrog im Heu. „Ich spüre eine große Vertrautheit mit den Tieren“, sagt sie. Geboren ist Tatjana Rier 2001, als Jugendliche hat sie die Oberschule für Landwirtschaft in Auer besucht. Sie ist heute Ortsleiterin der Bauernjugend und arbeitet beim Bauernbund in Bozen. Die Arbeit im Stall am Heimathof ist ein willkommener Ausgleich zum Bürojob.  


Die Kühe am Hof gehören zur einheimischen Rasse Tiroler Grauvieh. Robuste und geländetauglich Tiere, gut für die Alm, auf der sie den Sommer verbringen. Das Grauvieh ist eine Zweinutzungsrasse, die Kühe geben nicht so viel Milch wie andere Rassen, dafür geben sie gutes Fleisch. 

Der Heimathof

Der Marmsolerhof auf 1.200 Metern Meereshöhe ist ein Erbhof und seit mehr als 250 Jahren im Familienbesitz. Der Name Marmsoler kommt von „Moar an der Sole“, also Bauer in der Sonne. Und tatsächlich ist der Hof prächtig gelegen, oberhalb des kleinen Weilers St. Valentin in der Gemeinde Kastelruth, mit freiem Blick auf die Santnerspitze. 

Die 20 Milchkühe werden zweimal täglich gemolken, inklusive Jungvieh und Kälbern leben knapp 50 Tiere am Hof. Dazu kommen ein Esel, Hasen und viele Katzen. Zum Marmsolerhof gehören außerdem einige Ferienwohnungen und die Alpe mit einer weiteren Ferienwohnung. Dort ist Tatjana Rier aufgewachsen, den Hof bewohnen damals ihre Großeltern. Die junge Familie lebte auf der Seiser Alm auf 1.700 Meter Meereshöhe. 

Nächste Generation

2013 übernahm ihr Vater Matthias Rier den Hof und alle zogen hinunter nach St. Valentin. Weil der Stall am Hof zu klein ist, lebt das Jungvieh, das noch nicht täglich gemolken werden muss, bis heute auch im Winter auf der Alm, die Familie fährt täglich zum Füttern hinauf.

Arbeit sei das keine: „Das ist selbstverständlich, die Tiere gehören zur Familie“, sagt Tatjana Rier. „Wenn sie auf der Gemeinschaftsweide mit dem anderen Jungvieh sind, brauche ich nur zu pfeifen, und unsere kommen.“ 

Was wird die Zukunft bringen?

Ob sie einmal den Hof übernehmen wird, ist noch offen. Bruder Manuel, geboren 2003, hat ebenfalls Interesse, und auch der „kleine“ Lukas, geboren 2006, ist nicht abgeneigt. „Ich würde gern übernehmen“, sagt Tatjana Rier, „ich gehe gern in den Stall und arbeite mit dem Vieh. Aber mein Bruder ist im Umgang mit den Maschinen sehr geschickt, das ist ein großer Vorteil.“ Den Hof zusammen übernehmen, das sei keine gute Idee, sagt sie. Es brauche einen Chef, sonst funktioniert es nicht. 

Am ersten Samstag im Oktober ist Almabtrieb. „Der wichtigste Tag im Jahr“, sagt Tatjana Rier. „Der Sommer vorbei, das Vieh kommt heim, man ist dankbar, dass alles gutgegangen ist.“ Im Herbst wird es ruhiger, die Tiere genießen die letzten warmen Tage auf den Wiesen rund um den Hof. Tatjana Rier sitzt am Abend dann gern auf der Holzbank unter dem uralten Birnbaum und schaut der Sonne beim Untergehen zu. 

Ein Vollzeitjob

Was bedeutet ein Hof mit Milchwirtschaft? 
24 Stunden, sieben Tage die Woche da sein. Kein Urlaub, außer man kann auf eine engagierte Familie zurückgreifen. Aber es kann nicht jemand kurz mal ein paar Tage einspringen, ich muss regelmäßig in den Stall gehen, um zu wissen, welche Kühe Milch geben, welche gerade gekalbt haben und so weiter. 

Was möchtest du einmal anders machen? 
Ich möchte etwas Neues ausprobieren, eine Nische finden. An der Landwirtschaftsschule haben wir viel über Weinbau gelernt. Eigentlich liegt der Hof zu hoch für den Weinbau, aber wer weiß, wenn wir die richtige Lage und die richtige Sorte finden?  

 

Text: Matthias Mayr 
Fotos: Marco Parisi

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