Mit Alta Rezia bezeichnet man die Gegend zwischen Stilfserjoch, Umbrailpass, Bormio und dem Münstertal. Wer die sagenhafte hochalpine Landschaft mit dem Mountainbike entdecken möchte, für den ist diese Tour genau richtig. Gestartet wird auf dem Stilfserjoch oder Umbrailpass (2490 m). Von dort geht es über einen Trail mit wenigen Schiebestücken zur Bocchetta di Forcola (2768 m) und weiter zur Bocchetta di Pedenolo (Sentiero della Pace), um von hier über ein atemberaubende alte Militärstraße hinab zum Lago Cancano (1880 m) und Lago San Giacomo zu gelangen (Schwindelfreiheit). Überall findet man Zeugnisse des grausamen Stellungskriegs an der Ortlerfront. Die Abfahrt sollten nur Biker angehen, die keine Höhenangst haben. Alternativ kann die Abfahrt durch das Valle Forcola erfolgen. Kurz hinter dem Lago San Giacomo biegen wir zum Passo Val Mora (1930 m) ab. Wir durchqueren das schöne Val Mora bis zum Passo Döss Radond (2235 m). Vom Pass Richtung Santa Maria im Val Müstair über die Schotterstraße mit kurzen Trailabkürzungsoptionen und von dort weiter über den Fahrradweg bis nach Mals.
Empfehlung: hochalpinen Verhältnissen angepasste Bekleidung und ortskundigen Guide
Wir starten ehrfürchtig im Antlitz der Tschenglser Hochwand in Prad. Den Suldenbach querend fahren wir uns in nordwestlicher Richtung an Agums vorbei über einen Wiesenweg bis nach Lichtenberg warm. Hier tauchen wir in den Nationalpark Stilfserjoch ein und beginnen den Anstieg auf Asphalt bis zur sehenswerten Feste Lichtenberg und danach auf Schotter und Forstweg weiter vorbei an den Pinethöfen und dem Platzhof (1354 m) bis zur nicht bewirtschafteten Schartalm (1829 m). Hier öffnet sich aus dem Wald kommend eine atemberaubende Aussicht auf die Vinschger Bergwelt mit König Ortler und Konsorten. Eine mitgebrachte Marend und den Ausblick am Fuße des Großmontoni (1971 m) zu genießen ist hier obligatorisch!
Die Belohnung für ca. 1000 Höhenmeter strampeln folgt kurz nach der Schartalm in einer Kehre: Links einbiegen mit kurzer Schiebepassage in den leicht übersehbaren 15er Weg (S1/S2). Der 15er Trail gehört laut Locals zu den schönsten im Vinschgau und auch der 12er Trail, welcher nach einer kurzen Forstwegfahrt oberhalb des Platzhofs an den 15er Trail anschließt, lässt bis nach Prad mit ein paar Spitzkehren gespickt für Trailenthusiasten wenige Wünsche offen.
Kaschlin - Ein besonderer Kraftplatz bei Stilfs im Vinschgau auf über 1.400 m.
Prähistorischer Siedlungsplatz mit besonderen Aussichten und wertvollen Einsichten. Aussichten auf die 3.000er des Ortlergebietes im Nationalpark Stilfserjoch sowie dem alten Knappendorf Stilfs. Einsichten in die frühzeitliche Siedlungsgeschichte des Vinschgau.
Von Prad startet die anstrengende Runde im Schatten von Stilfserjoch und Ortlermassiv über die berühmte Stelvio Straße Richtung Gomagoi. Bei Gomagoi rechts Richtung Stilfs und nach ein paar Höhenmeter links zum Sportplatz Stilfs und weiter bis nach Platz (1500 m). Hier heißt uns der Schotter- und Wiesenweg willkommen und führt vorbei an der Prader Alm und die Furkelhütte (2153 m) links liegen lassend auf und ab bis zu den Stilfser Almen (2077 m). Eine Einkehr bei traditionellen Vingschger Gerichten lohnt. Das atemberaubende Panorama im Blick zweigt unterhalb der Stilfser Alm der 1,8 km lange 6er Trail (S1) rechts ab. Dieser erste sehr schöne Trail mündet links abbiegend in den Forstweg Richtung Schartalm. Die nächste Belohnung für über 1600 Höhenmeter kurbeln folgt unterhalb der Schartalm in einer Linkskehre: Der hier abbiegende 15er Trail erfreut nach kurzer Schiebepassage das Gemüt (S1/S2). Dieser Trail gehört laut Locals zu den schönsten im Vinschgau und auch der 12er Trail, welcher nach einer kurzen Forstwegfahrt oberhalb des Platzhofs an den 15er Trail anschließt, lässt mit ein paar Spitzkehren gespickt für Trailenthusiasten wenige Wünsche offen. Bei Wartamssteig erreichen wir die schmale Asphaltstraße zurück nach Prad.
Hinweis: Bitte die viel begangenen Familienwege unterhalb von Wartamssteig nicht befahren.
Seit jeher schreibt man dem Wasser des Nittbaches besondere Kräfte zu. Überlieferungen berichten von wundersamen Heilungen fußleidender Menschen und Tiere.
Von Bedeutung ist der Nittbach in erster Linie aber für die Bewässerung zahlreicher Güter oberhalb von Prad und Tschengls, deren Organisation in früherer Zeit den Waalern oblag.
Die Fahrt von Prad auf das Stilfserjoch gilt als Klassiker und Herausforderung in der Rennradszene. Als besonders reizvoll gelten nicht nur die 25 km und rund 1800 Höhenmeter, die es zurückzulegen gilt. Es sind dies auch die insgesamt 48 Spitzkehren, die sich von Prad ausgehend über Gomagoi, Trafoi und der Franzenshöhe zum zweithöchst gelegenen, asphaltierten Gebirgspass Europas hochschrauben. Nahe Trafoi eröffnet sich dem Radfahrer der uneingeschränkte Blick auf die Gletscher- und Felsformationen der Ortlergruppe, welche diesen bis zur Passhöhe des Stilfserjochs nicht mehr loslassen. Am höchsten Punkt und gleichzeitig Dreiländereck (2757 m) angekommen, können die Waden entspannen und das Panorama genossen werden.
Die Abfahrt führt kurz durch Italien und über den Umbrailpass in die Schweiz durch das wunderschöne Münstertal vorbei am Weltkulturerbe Kloster St. Johann in Müstair. Ein Stopp lohnt, um danach über Taufers und Glurns zurück nach Prad zu fahren.
Hinweis: Stilfserjoch ist Etappe des Giro d’Italia von Bormio kommend ins Martelltal.
Tipp: Autofreier Tag am Stilfserjoch
Diese kurze, nach einem Familiennamen aus der Gegend benannte Runde führt vom von der Romanik geprägten Prad über einen schönen Wiesenweg oberhalb der Kornkammern des Vinschgaus nach Agums und in das schön am Hang liegende Lichtenberg. Über Asphalt geht es ein paar Höhenmeter hoch zur Feste Lichtenberg und den Pinethöfen. Wir radeln an den Pinethöfen vorbei und biegen ein Stück später links in den flowigen S0 bis S1 Trail, welcher auf Höhe Wartamssteig auf die schmale Asphaltstraße zurück nach Prad einmündet.
Hinweis: bitte den viel begangenen Familienwanderweg nicht mit dem Rad befahren. Ein neuer Trail wird 2016 gebaut.
Sehenswert: Trutzburgen wie die einstige Feste Lichtenberg, die Pfarrkirche von Lichtenberg mit Baubestand und Fresken aus dem 13. Jh. , die Kapelle St. Christina (1575) mit dreiseitig geschlossenem Chor, Wandgemälde und Schindeldach.
Der Krautschneider Hermonn, übrigens der letzte seines Standes, übernimmt von seinem Vater, Alois Wieser, das Krautschneiden. In der zweiten Oktoberhälfte schultert er seinen Hobel und wandert nach den Bestellungen seiner Kundschaft von Haus zu Hof. Sein Honorar richtet sich nach jedem Schaff voll geschnittenem Kraut.
Da nach wie vor fast ohne Ausnahme jede bäuerliche Familie einen eigenen Krautgarten besitzt, wird auch in jedem Haushalt das Krautinmochn praktiziert.
Mit dem Schweigen der Glocken in der Karwoche beginnt als Ersatz das sog. Ratschn (Schnarren). Gruppen von Ministranten ziehen mit Handratschen (dünne Holzbrettchen werden von einer gezackten Walze zum Schnarren gebracht) durch Straßen und Gassen. An bestimmten Plätzen schwingen sie dann ihre hölzernen Drehorgeln und rufen den Spruch:
"Wir ratschen, wir ratschen den englischen Gruaß, dass jeder Christ woas, dass er betn muas.
Dreimal täglich zum Gebet."